Weltreise Neuseeland, Rundreise auf der Südinsel

Liebe Reisebloglesende!

Als ich diesen Beitrag schreibe bin ich gerade in Melbourne in Australien, in einigen Tagen geht es weiter nach Sydney und dann weiter hoch nach Norden um Strand und Wellen zu genießen. Es fehlt dazwischen aber fast ein Monat in Neuseeland von dem ich noch nicht berichtet habe, was ich jetzt grob nachholen möchte.

Gemeinsam mit Matthias sind wir dann von aus Queenstown im Auto losgestartet. Zuerst ging es nach Milford Sound, einer Touristendestination in der Nähe von Queenstown. Dort haben wir uns, im Gegensatz zu allen anderen Touristen dann nicht fuer die Bootsfahrt im starken Nebel entschieden. Im Auto hatten wir Essen und Kocher dabei, so wurde Mittags meist spontan unterwegs gekocht. Am Weg waren oftmals Dinge auf braunen Schildern angeschrieben, so sind wir dann stehengeblieben und haben was angeschaut, sind wo hin gewandert und so weiter. Eine richtige nette Höhlenbegehung war auch dabei, leider hatten wir für den See am Ende dann doch nicht die richtige Ausrüstung dabei und mussten nach etwa 30min unter Tage umkehren.

Die Reiseroute ging dann weiter in den Süden nach Invercargill und die Catlins hoch nach Alexandra. Dort war es nett, fast so wie Queenstown aber ohne Touristen und wesentlich günstiger. Nach einigen Tagen wo wir jeden Tag den Ort gewechselt haben war es gut einmal länger an einem Ort zu bleiben. Wir haben dort versucht den Hügel mit dem Obelist zu erklimmen, bei etwa 1700m eine Kleinigkeit wie der Ben Lomond in Queenstown dachten wir. Was wir aber nicht wussten, dass der Berg quasi der erste Berg in Neuseeland ist der die Winden vom Südpol ab bekommt und so es dort wesentlich kälter und schneereicher ist als man das erwarten wuerde. Das haben wir dann auf unserem zweiten Mountainbiketrip auch merklich zu spüren bekommen. Einige Tage später ging es dann weiter in Richtung Lake Tekapo.

Am Weg dorthin wollten wir in einer kleinen Familienherberge absteigen. Nachdem alle Bleiben wo wir bis jetzt waren fast keine Gäste hatten hatten wir diesmal nicht vorher angerufen was sich als Problem herausgestellt hat. Es war langes Wochenende und alle Neuseeländer auf den Beinen und dementsprechend die Unterkunft ausgebucht. Einige Telefonate später konnten wir neben Lake Tekapo noch eine Unterkunft ergattern, aber so wirklich wohl gefühlt haben wir uns dort nicht. Am nächsten Tag ging es auf einen Abstecher zu den Elefantenfelsen. Eine nähere Betrachtung hat definitiv Kletterspuren gezeigt und so, da ich zufälligerweise im Auto meine Kletterschuhe dabei hatte wurde der Nachmittag mit Boldern verbracht. Matthias war zum ersten mal so richtig infiziert vom Klettern.

Am Tags darauf waren wir uns nach dem Frühstück so etwa gegen Mittag in Richtung Mount Cook, dem höchsten Berg Neuseelands aufgebrochen. Nach etwa einer guten Stunde waren wir dann dort, eine atemberaubende Aussicht, Eisfaelle, Gletscher und jede Menge schneebedeckte Berge waren zu sehen. Wenn man doch nur näher an die Berge herankommen koennte. Der einziege Trek der nach etwas interessantem nicht touristischen ausgesehen hat war der Trek zur Müller Hut. Wetter und Vorhersage war gut, unsere Zeit knapp, allerdings hat man uns mitgeteilt, dass wir zwingend Steigeisen und Pickel brächten. Ich dachte dann, zu mindestens bis zur Hälfte zum Schneefeld könnten wir es probieren, die Aussicht wird da oben sicher besser und wir sind weg von den Touristen.

Schlussendlich hat sich der kleine Trek zur Müller Hut dann als etwas ganz ganz Wunderbares herausgestellt. Wie wir beim Schneefeld angelagt sind haben wir dann gesehen, dass der Schnee zwar hart ist, also man sinkt sehr wenig ein aber weich genug um Stufen zu machen. Der Hang ist steil aber wenn wir ausrutschen besteht keine Gefahr. Wie wir raufgestiegen sind sind einige Locals gerade am Hintern runtergerutscht und hatten grossen Spass, aber keinerlei Probleme die Geschwindigkeit zu kontrollieren. So sind wir dann los marschiert. Ich habe mir meine Hose mit den Schuhbändern an meine Schuhe gebunden damit kein Schnee rein kommt was rsich als sehr sehr effektiv herausgestellt hat. Dann ging es los dem Schneefeld entlang in Serpentinen den Schitourenspuren entlang. Neben uns haben sich einige Schitourengeher abgemüht, die waren aber schon ganz schoen fertig und wir guter Dinge. Etwa nach einer guten Stunde hatten wir dann das Schneefeld gequert und sind oben am Grad in Richtung Müller Hütte gewandert. Nach etwa 10min waren wir dann dort. Die Wolken hatten sich wie wir dort oben waren gelichtet bzw. verschoben und wir hatten eine grandiose Aussicht auf den Mount Sefton und Mount Cook rechts dahinter. Nach einer Stunde in der Hütte zum umziehen, essen und genießen haben wir uns dann auf den Rückweg gemacht. Das ging dann ganz schnell im Schnee zum hinunter schlifitzen. Die Übungen im Mountaineering Kurs in Indien haben hier definitiv was gebracht, ich hab mich am Schneefeld pudelwohl gefühlt und konnte Matthias mit meiner Begeisterung anstecken. So konnten wir vor Einbruch der Dämmerung das Auto am Parkplatz erreichen.

In den nächsten Tagen sind wir dann in Richtung Christchurch aufgebrochen. Dort haben wir dann ganz zufällig auch Alicia wieder getroffen und kräftig Wiedersehen gefeiert. Nach einem Besuch von Christchurch und Akaroa bin ich einige Tage später mit dem Bus wieder zurück nach Queenstown aufgebrochen.

Nachdem ich in Queenstown vermutlich noch weitere Wochen auf mein Arbeitsvisum warten muss (aktuell sind wir in Runde 3, mehr als 100 Seiten Papier hab ich bis jetzt eingereicht und mehr als 300NZD investiert) habe ich dann beschlossen spontan ein Monat nach Australien zu gehen da ich in Queenstown ja sowieso noch lange sein werde.

Viel von meinem Reisematerial geht langsam aber sicher in die Brüche, mein Tablet habe ich jetzt verschenkt da es endgültig hinüber ist, meine Sandalen sind nach mehrfachen flicken quasi hin und wurden durch neue Teva Original Sandalen ersetzt, meine neuen Lieblingssandalen. Auch meine Lieblingsreisehose hat sich hinten aufgelöst, die Taschen fallen runter, die Hose ist aufgeplatzt. Zum Glück konnte ich schnell einen günstigen Schneider finden.

Alles weitere dann in 1-2 Monaten wenn die Canyoningsaison in Neuseeland im Laufen ist.

LG aus Melbourne,
Max