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Canyoning in Neuseeland

Ich bin leider in Neuseeland canyoningtechnisch nicht so intensiv herum gekommen wie das geplant war, eventuell sollte ich mal mit einer kleinen Gruppe einen Canyoningtrip nach Neusseland andenken. Die Canyons die ich begangen habe sind alle in der Gegend rund um Wanaka und Queenstown. Im Vergleich zu den Canyons welche ich bis jetzt begangen habe war in Neuseeland das Wasser doch deutlich frischer, der Zustieg oft mit viel Busch verbunden und der Canyon selbst oftmals falsch oder kaum eingebohrt. Das mit der Kombination das du im Nirgendwo bist, ohne GPS und PLB quasi aufgeschmissen macht das dann doch zu einem Abenteuer.

Canyoning ist in Neuseeland noch sehr jung, mit NZOIA ein Canyoningzertifikat vorhanden und auch ein erstes Canyoningfestival gab es bereits. Viele der Personen die ich in den Canyons getroffen habe verwenden Caving und oder Kajak Equipment. So gab es zum Beispiel bei einem Trip das Problem mit dem Hängenbleiben am Ast mit der Schwimmweste im Weißwasser ohne Kappgerät. Ist zum Glück glimpflich ausgegangen aber Kappgerät ist Pflicht und Schwimmweste hat im Canyon nichts verloren (bis auf Spezialfälle auf die ich gerne in einer persönlichen Diskussion eingehe). Eine Übersicht welche Canyons des öfteren begangen werden findet man hier http://www.kiwicanyons.org/legend/ und es gibt weiters auch bereits einen ersten Canyoningführer, siehe hier http://www.kiwicanyons.org/guide-book/. Viele potentielle Canyons sind noch unbegangen, teilweise befinden sich die Canyons auf Privatgrund und eine Genehmigung muss vorher eingeholt werden. Nicht zu vergessen, einige der Canyons sind DIDYMO infiziert( http://www.kiwicanyons.org/didymo/), das bedeutet nach jedem Trip muss das Material gesäubert, für eine bestimmte Zeit in einer Lösung eingelegt werden (hängt von der Lösung ab) und danach getrocknet werden.

Hier nun ein kurzer Kommentar zu Canyons die ich begangen habe. Mehr Informationen dazu sind auf Kiwicanyons.org bzw. im Canyoningbuch zu finden.

Cross Creek

Ein netter, offener und einfacher Canyon, Hauptcharakter gehen und springen. Wir haben dort gemeinsam mit dem lokalen Search and Rescue Team eine SAREX Übung gemacht. Ich war zu Beginn „Verletzter“ und hatte ein gebrochenes rechtes Bein. Später haben wir dann mit der Trage gearbeitet. Für mich das erste Mal, dass ich so etwas in einem Szenario durch den Canyon in den diversesten Rollen miterlebe. Der Canyon selbst hat ein sehr gutes Verhältnis Zustieg zu Abstieg und wird auch kommerziell begangen. Es ging einige kürzere Abseiler (ich glaube 20-30m war das Maximum) und einige tolle Sprünge. Gerade im unteren Bereich geht es Schlag auf Schlag. Alles in allem eine nette Halbtagesgeschichte wenn man schon mal am Haas Pass ist (Start typischerweise von Wanaka). Aktuell habe ich dazu leider keine Bilder, ich hoffe die bekomme ich dann später noch.

Leaping Burn

Im Rahmen des Festivals haben wir den Leaping Burn Max gemacht, eine ganz nette Tour auf Privatgelände in der Nähe von Wanaka. Verhältnis von Zustieg zu Trip ist ok, wenn auch der Trip viel zu schnell schon zu Ende war. Es wechseln sich Abseiler (ich glaube bis zu 40m) mit Sprüngen ab, Hauptcharakter sind Abseiler. Zum Abschluss gibt es einen netten 12-13m Sprung in ein großes Becken. Auch hier fehlen mir aktuell die Bilder welche ggf. nachgereicht werden.

Imp Grotto

Etwas weiter weg vom Haas Pass in Richtung Westküste ist Imp Grotto. Ein sehr kurzer Trip mit Hauptcharakter Abseilen. Start mit einem netten Sprung, vielleicht 8-10m. Danach folgen einige Abseiler, Höhepunkt ist kurz vor Schluss ein 40m Abseiler im Wasser. Gegeben der Langen Anfahrt ist diese Tour nur in Kombination mit den anderen trips in der Umgebung lohnend. Hier einige Bilder.

Robinson Creek

Einer der wohl am meisten begangenen Canyons in der Gegend, eine nette Halbtagestour. Ist vom Zustieg zu Zeit im Canyon lohnend und bei mehr Wasser sicher spaßig. Es wechseln sich kleine Sprünge und Abseiler ab. Es gibt einen offenen Teil bevor es eingeschnitten wird, ein eindrucksvoller Wasserfall mit vielleicht 30m stellt den Höhepunkt dar. Liegt gleich neben Cross Creek, so eine nette Kombination der beiden. Hier einige Bilder.

Wilson Creek

Die angebliche Top Tour in der Umgebung. Der Zustieg dauert bereits über eine Stunde und ist mit Orientierungsproblemen und einem steileren Abstieg zum Canyon verbunden. Der Trip selbst ist eindrucksvoll aber dann doch nichts wirklich besonderes (ich weis, ich weis, Tessin, Friaul und co. legen die Latte hoch). Bei unserer Begehung war der Wasserstand niedrig und wir hatten keinerlei auch nur ansatzweise Wasserprobleme. Ich hätte gerne den Julie Pool bei mehr Wasser besucht. Hauptcharakter Abklettern und gehen gefolgt von Abseilen und Springen in einer sehr eindrucksvollen Kulisse, hier einige Eindrücke.

Zig Zag Creek

Den Zig Zag am selben Tag wie den Wilson zu machen war eine nicht so gute Idee. Hautgrund dafür war der Zustieg. Zwei Stunden Buschbasching vom feinsten und ich war müde und kaum geschlafen (Dank Base Wanaka), hatte weder eine lange Hose noch ein Tshirt an, die Stimmung war wie wir dann etwas gedrückt und wie wir endlich im Canyon waren, besser. Die Tour ist eine tolle Abseilpiste im Wasser, auch bei mehr Wasser machbar und toll. Abseiler bis zu 60m teilweise flacher teilweise fast vertikal gemixt mit Gehgelände und kleineren Sprüngen. Die Absicherung ist an manchen Stellen nicht ideal. Wenn der Zustieg nicht wäre oder jemand sich die Mühe macht und das Gebüsch stutzt dann doch eine nette Tour. Verhältnis von Zustieg zu Trip nicht lohnend. Highlight ein 60m Wasserfall, hier einige Bilder.

Stewarts Creek

Mit Abstand der anspruchsvollste und beste Trip den ich bis jetzt in Neuseeland gemacht habe. Zustieg war nicht ganz so kompliziert und auch nicht so dicht wie angenommen. Nach knapp 3h erreichten wir den Bach. Zuerst konnten wir überhaupt keine Sicherungen finden und mussten Bäume, Gebüsch, Steine und uns selbst als Ankerpunkte verwenden, später dann konnten wir manchmal einen Haken finden, oft an der falschen Stelle platziert und damit beim nächsten Hochwasser potentiell weg. Zu unserem Glück war bei unserer Begehnung niedriger Wasserstand, ansonsten wäre oftmals das Erreichen potentieller Sicherungen oder abenteuerlichen Abkletterpassagen nicht ohne zusätzliche Sicherung möglich gewesen. Hauptcharakter der Tour war Abseilen, gefolgt von teilweise sehr technischen Sprüngen. Beides in grosser Menge vorhanden, mit wenig Gehgelände dazwischen. Laut Beschreibung war der größte Wasserfall 30m, wir waren aber froh unsere 2x40m + 1x60m zu haben. Sollte jemand eine potentielle Begehung planen würde ich empfehlen Bohrmaschine und mindestens 20 Haken plus Seilreste mitzubringen. Der Canyon ist im Buch nur grob beschrieben, ich habe eine weitere Beschreibung der Begehung mit mehr Informationen hier gepostet: http://www.kiwicanyons.org/stewarts-creek-v4a3iv/ Leider hat meine neue Kamera beim Wilson Trip etwas Wasser abbekommen, so habe ich von diesem Trip keine Bilder.

Weltreise Neuseeland, Erneut in Queenstown

Nach den intensiven und sehr abwechslungsreichen Reisemonaten ist es jetzt gerade richtig wieder einen geregelten Tagesablauf zu haben. Dies ist möglich Dank der erhalten Arbeitsgenehmigung in Neuseeland als Canyoning Guide. Typischerweise sieht mein Tagesablauf jetzt wie folgt aus: Aufstehen, Frühstück, Canyoning, Abendessen, Schlafen mit leichten Variationen. Die Buchungslage ist aktuell ziemlich dicht, so habe ich im letzten Monat 3 Tage nicht gearbeitet, aber nun alles der Reihe nach.

Zu Beginn wie ich wieder in Queenstown war habe ich mit den anderen Leuten aus dem Hostel einige nette Treks in der Umgebung unternommen. Das Paket mit meinen Canyoningsachen ist dann leider nicht wie geplant angekommen und ich musste hier einige Dinge neu kaufen um in die Canyons gehen zu können. War am Anfang ein recht bunt gemischter Mix der da an meinem Gästegurt herumgebaumelt ist, mittlerweile nach 5 Wochen ist das Paket aber aufgetaucht und alles ist gut.

Weihnachten war diesmal definitiv anders. Die Firmenweihnachtsfeier haben wir am Stand verbracht mit Grillen, Raftrace und Sitzen auf Santas Schoss und Geschenke bekommen. Dann im Hostel haben wir am 25. ein grosses Essen veranstaltet. War sehr nett, wenn auch einige der jüngeren Gäste dann doch sehr betrunken waren.

Rund um Queenstown gibt es einige nette Rockclimbing Plätze, so habe ich dort den einen oder anderen Kontakt geknüpft und manchmal am Abend nach Canyoning gehen wir klettern. Mögliche Mountaineering Trips auf die Berge in der Umgebung sind in Planung, mal schaun ob sich da etwas ergibt.

Zu Silvester haben wir dann im Hostel kräftig gefeiert und sind dann gegen Mitternacht zum Strand am See gegangen. Feuerwerk war ganz nett, um Mitternacht haben sich dann viele in den See geschmissen, war lustig. Ich musste leider am nächsten Tag um 7Uhr aufstehen wegen einer weiteren Canyoningtour, so bin ich dann bald ins Bett gegangen.

Canyoning ist hier anders als ich es bis jetzt erlebt habe. Das fängt bei den Gästen an welche oftmals nicht fit sind oder auch nicht schwimmen können. Die Trips die ich aktuell mache sind nur zwei verschiedene Canyons welche sehr einfach gehalten sind. Die Kombination der beiden Dinge macht es dann doch interessant für mich, auch wenn ich das nicht dauerhaft machen möchte. Die Trips werden nach einem fixen Schema gemacht, es ist an bestimmten Stellen nur erlaubt System a oder b zu verwenden, die Flexibilität, die ich normalerweise als Guide habe, vermisse ich. Nachdem der Level der Guides aber sehr unterschiedlich ist macht es durchaus Sinn sich auf einen fixen Standard zu beschränken um Missverständnissen und Problemen vorzubeugen. Es ist mit NZOIA einen neuseeländischen Canyoningstandard vorhanden und eine Ausbildung für die Guides darin ist aktuell geplant. Ob sich das ganze dann durchsetzt und nachhaltig das Guiding verändert wird sich zeigen. Und ja, auf den Fotos sind Schwimmwesten zu sehen, das nur ein weitere Punkt der hier noch nicht optimal läuft. Alles in allem ist es aber dann doch Canyoning, eine Aktivität die ich gerne mache und auch meine Reisekasse freut sich über die Aufbesserung.

Ende Jänner findet in Wanaka ein Canyoning Festival statt. Ich bin schon gespannt auf die Dinge und Leute die ich dort treffe und erfahren werde.

Ende Februar werde ich dann weiter nach Indonesien aufbrechen. Mein Plan ist dort einen Eindruck von den vielen kleinen Inseln zu bekommen und zu prüfen ob es möglich ist ein kleineres Boot zu mieten/kaufen und damit von Insel zu Insel zu schippern. Andere Reisende haben von 200-300USD für ein Boot berichtet, das hört sich auf jeden Fall mal interessant an.

Liebe Grüße aus Queenstown,
Max

Weltreise Neuseeland, Rundreise auf der Südinsel

Liebe Reisebloglesende!

Als ich diesen Beitrag schreibe bin ich gerade in Melbourne in Australien, in einigen Tagen geht es weiter nach Sydney und dann weiter hoch nach Norden um Strand und Wellen zu genießen. Es fehlt dazwischen aber fast ein Monat in Neuseeland von dem ich noch nicht berichtet habe, was ich jetzt grob nachholen möchte.

Gemeinsam mit Matthias sind wir dann von aus Queenstown im Auto losgestartet. Zuerst ging es nach Milford Sound, einer Touristendestination in der Nähe von Queenstown. Dort haben wir uns, im Gegensatz zu allen anderen Touristen dann nicht fuer die Bootsfahrt im starken Nebel entschieden. Im Auto hatten wir Essen und Kocher dabei, so wurde Mittags meist spontan unterwegs gekocht. Am Weg waren oftmals Dinge auf braunen Schildern angeschrieben, so sind wir dann stehengeblieben und haben was angeschaut, sind wo hin gewandert und so weiter. Eine richtige nette Höhlenbegehung war auch dabei, leider hatten wir für den See am Ende dann doch nicht die richtige Ausrüstung dabei und mussten nach etwa 30min unter Tage umkehren.

Die Reiseroute ging dann weiter in den Süden nach Invercargill und die Catlins hoch nach Alexandra. Dort war es nett, fast so wie Queenstown aber ohne Touristen und wesentlich günstiger. Nach einigen Tagen wo wir jeden Tag den Ort gewechselt haben war es gut einmal länger an einem Ort zu bleiben. Wir haben dort versucht den Hügel mit dem Obelist zu erklimmen, bei etwa 1700m eine Kleinigkeit wie der Ben Lomond in Queenstown dachten wir. Was wir aber nicht wussten, dass der Berg quasi der erste Berg in Neuseeland ist der die Winden vom Südpol ab bekommt und so es dort wesentlich kälter und schneereicher ist als man das erwarten wuerde. Das haben wir dann auf unserem zweiten Mountainbiketrip auch merklich zu spüren bekommen. Einige Tage später ging es dann weiter in Richtung Lake Tekapo.

Am Weg dorthin wollten wir in einer kleinen Familienherberge absteigen. Nachdem alle Bleiben wo wir bis jetzt waren fast keine Gäste hatten hatten wir diesmal nicht vorher angerufen was sich als Problem herausgestellt hat. Es war langes Wochenende und alle Neuseeländer auf den Beinen und dementsprechend die Unterkunft ausgebucht. Einige Telefonate später konnten wir neben Lake Tekapo noch eine Unterkunft ergattern, aber so wirklich wohl gefühlt haben wir uns dort nicht. Am nächsten Tag ging es auf einen Abstecher zu den Elefantenfelsen. Eine nähere Betrachtung hat definitiv Kletterspuren gezeigt und so, da ich zufälligerweise im Auto meine Kletterschuhe dabei hatte wurde der Nachmittag mit Boldern verbracht. Matthias war zum ersten mal so richtig infiziert vom Klettern.

Am Tags darauf waren wir uns nach dem Frühstück so etwa gegen Mittag in Richtung Mount Cook, dem höchsten Berg Neuseelands aufgebrochen. Nach etwa einer guten Stunde waren wir dann dort, eine atemberaubende Aussicht, Eisfaelle, Gletscher und jede Menge schneebedeckte Berge waren zu sehen. Wenn man doch nur näher an die Berge herankommen koennte. Der einziege Trek der nach etwas interessantem nicht touristischen ausgesehen hat war der Trek zur Müller Hut. Wetter und Vorhersage war gut, unsere Zeit knapp, allerdings hat man uns mitgeteilt, dass wir zwingend Steigeisen und Pickel brächten. Ich dachte dann, zu mindestens bis zur Hälfte zum Schneefeld könnten wir es probieren, die Aussicht wird da oben sicher besser und wir sind weg von den Touristen.

Schlussendlich hat sich der kleine Trek zur Müller Hut dann als etwas ganz ganz Wunderbares herausgestellt. Wie wir beim Schneefeld angelagt sind haben wir dann gesehen, dass der Schnee zwar hart ist, also man sinkt sehr wenig ein aber weich genug um Stufen zu machen. Der Hang ist steil aber wenn wir ausrutschen besteht keine Gefahr. Wie wir raufgestiegen sind sind einige Locals gerade am Hintern runtergerutscht und hatten grossen Spass, aber keinerlei Probleme die Geschwindigkeit zu kontrollieren. So sind wir dann los marschiert. Ich habe mir meine Hose mit den Schuhbändern an meine Schuhe gebunden damit kein Schnee rein kommt was rsich als sehr sehr effektiv herausgestellt hat. Dann ging es los dem Schneefeld entlang in Serpentinen den Schitourenspuren entlang. Neben uns haben sich einige Schitourengeher abgemüht, die waren aber schon ganz schoen fertig und wir guter Dinge. Etwa nach einer guten Stunde hatten wir dann das Schneefeld gequert und sind oben am Grad in Richtung Müller Hütte gewandert. Nach etwa 10min waren wir dann dort. Die Wolken hatten sich wie wir dort oben waren gelichtet bzw. verschoben und wir hatten eine grandiose Aussicht auf den Mount Sefton und Mount Cook rechts dahinter. Nach einer Stunde in der Hütte zum umziehen, essen und genießen haben wir uns dann auf den Rückweg gemacht. Das ging dann ganz schnell im Schnee zum hinunter schlifitzen. Die Übungen im Mountaineering Kurs in Indien haben hier definitiv was gebracht, ich hab mich am Schneefeld pudelwohl gefühlt und konnte Matthias mit meiner Begeisterung anstecken. So konnten wir vor Einbruch der Dämmerung das Auto am Parkplatz erreichen.

In den nächsten Tagen sind wir dann in Richtung Christchurch aufgebrochen. Dort haben wir dann ganz zufällig auch Alicia wieder getroffen und kräftig Wiedersehen gefeiert. Nach einem Besuch von Christchurch und Akaroa bin ich einige Tage später mit dem Bus wieder zurück nach Queenstown aufgebrochen.

Nachdem ich in Queenstown vermutlich noch weitere Wochen auf mein Arbeitsvisum warten muss (aktuell sind wir in Runde 3, mehr als 100 Seiten Papier hab ich bis jetzt eingereicht und mehr als 300NZD investiert) habe ich dann beschlossen spontan ein Monat nach Australien zu gehen da ich in Queenstown ja sowieso noch lange sein werde.

Viel von meinem Reisematerial geht langsam aber sicher in die Brüche, mein Tablet habe ich jetzt verschenkt da es endgültig hinüber ist, meine Sandalen sind nach mehrfachen flicken quasi hin und wurden durch neue Teva Original Sandalen ersetzt, meine neuen Lieblingssandalen. Auch meine Lieblingsreisehose hat sich hinten aufgelöst, die Taschen fallen runter, die Hose ist aufgeplatzt. Zum Glück konnte ich schnell einen günstigen Schneider finden.

Alles weitere dann in 1-2 Monaten wenn die Canyoningsaison in Neuseeland im Laufen ist.

LG aus Melbourne,
Max

Weltreise Neuseeland, Auckland und Queenstown

Mittlerweile bin ich wie geplant in Neuseeland angekommen. Die Einreise ging problemlos vonstatten. Ich musste weder einen Rückflug vorweisen noch meine finanzielle Situation darstellen, lediglich ob ich eine Rückflug habe wurde ich von der Airline gefragt. Zuerst war ich in Auckland einige Tage. Es war nach China dann doch irgendwie ganz anders hier zu „reisen“, eigentlich viel zu einfach und zu westlich fuer mich. Ich habe gleich viele nette Mitreisende getroffen und so haben wir gemeinsam Auckland und Umgebung erkundet (zu Tage und zu Nacht wie sich versteht). Es gefällt mir, dass hier die Hostels gut ausgestattet sind, mit Großküchen und so, aber es ist doch immer noch ein sehr teures Reiseland (Kosten pro Tag bei mindestens 30Euro). Mit den Einheimischen bin ich schnell ins Gespräch gekommen, man gewöhnt sich an den lokalen Slang (z.B. „Sweeet“ was soviel wie Ok bedeutet) und ich habe meine Kleidung etwas erweitert. „Neue“ Jacke im Secondhandshop um 3Euro erstanden und neue Merino Unterhosen da meine schon richtig verschlissen sind.

Via Flugzeug ging es dann weiter nach Queenstown. Im Anflug hat man viele mit Schnee bedeckte Gipfel gesehen, da war mir dann auf einmal richtig nach Schifahren aber die Saison war quasi zu Ende. Ich habe mich hier zwischen Bergen und See gleich heimisch gefühlt, hatte aber etwas Bedenken, da abseits vom Schuss, sehr viele Touristen und die Unterkünfte dank Spekulationen ziemlich teuer. Ursprünglich war ja geplant hier bis zum April zu bleiben und Canyoning zu machen, mit den gegebenen Voraussetzungen und den geplanten Touren hat mich das dann aber nicht angelacht. Mittlerweile ist die Katze aber im Sack und ich kann, wie ich das zu Beginn wollte, teils reisen, teils arbeiten und alles passt. Ich hoffe mit dem Workvisum geht alles glatt, das werde ich in den nächsten Wochen erfahren. Ich habe mich dann auf Wohnungssuche begeben aber werde voraussichtlich großteils in Hostels bleiben. Rund um Queenstown gibt es einige Gipfel, so habe ich mich gemeinsam mit Matthias aus meinem Hostel in einem Tagestrek den Ben Lomond (1748m) besucht. Das hatte gut geklappt und die Idee eines gemeinsamen Treks stand im Raum.

Einige Tage später war es dann soweit und wir hatten geplant den Routeburn Trek zu machen. Um die Überstellung des Autos zu vermeiden war die Variante Caples Trek hin und dann Routeburn Trek zurück geplant. Neben Matthias haben sich dann Alicia und Chris entschlossen mitzukommen. Von den zuständigen Behörden (DOC) hat es dann geheißen der Trek sei nicht ratsam, das aktuell noch Lawinengefahr besteht. Ich war dann aber der Meinung, dass im Bereich des Passes in Höhe von etwa 1300m nach mehreren Tagen ohne Regen bzw. Neuschnee kein großes Problem mehr bestehen sollte und wir uns das einfach anschauen. So wurde Leihausrüstung (Kocher, Töpfe, Schlafsäcke und Matten), Tickets für die DOC Hütten und Essen für 4 Tage organisiert und am Montag den 5.10. ging es los.

Tag1 – Queenstown nach Mid Caples Hut
Zuerst sind wir mit zwei Autos von Queenstown etwa 1,5h zum Routeburn Parkplatz gefahren, haben dort dann ein Auto abgestellt und sind etwa 30min weiter zum Greenstone Roadend gefahren. Dort haben wir das zweite Auto abgestellt und sind in etwa 3h in einer Fluss/Wald/Wiesen Landschaft zur Mid Caples Hut gewandert. Unterwegs hat es dann kurzzeitig so ausgesehen, dass die Hütte schon gut belegt sei. Wir haben dann aber einige andere überholt und uns schlussendlich einen guten Schlafplatz gesichert. In der Hütte haben wir dann gekocht und eingeheizt und alles war gut.

Tag2 – Mid Caples Hut nach Lake Mackenzie Hut
Am nächsten Tag war geplant mindestens die 6h über den McKellar Saddle (945m) bis zum Lake Howden zu gehen. Zum ersten Mal haben wir geschwitzt und gefrohren aber es ging zügig voran. Nach dem Mittagessen in der Lake Howden Hut sind wir dann, etwas erschöpft,  noch weitere drei Stunden zur Lake Mackenzie Hut (1045m) aufgebrochen. In der Wettervorhersage die wir zu Beginn des Treks hatten, hatte es noch geheißen, dass wir gutes Wetter bis Mittwoch haben und erst am Donnerstag Nachmittag eine weitere Front durchzieht. So war geplant für die möglicherweise kritische Passquerung in Tag3 uns am Lake Mackenzie in Poleposition zu bringen. Wie wir dann in der Hütte angekommen sind haben wir aber leider erfahren, dass sich das Wetter geändert hat und bereits am Mittwoch Vormittag Regen, und am Nachmittag schwerer Regen und Schnee ab 600m kommt. Das war so ungefähr das Schlechteste was vorhergesagt werden konnte. Wer möchte schon gerne am Berg sein wenn Orientierung grundsätzlich durch die Schneefelder nicht leicht ist, die Sicht vom Schneesturm nicht möglich und noch dazu die Lawinengefahr durch Neuschnee erheblich zunimmt. In der Gruppe wurde dann beschlossen die Querung nicht zu machen und stattdessen die geplante Alternativroute über den Greenstone Trek zu machen.

Tag3 – Lake Mackenzie nach Lake Howden Hut
Nach einer ruhigen Nacht (wir waren die einzigen in der Hütte) habe ich Haferflockenbrei zum Frühstück gekocht. Danach sind wir zurück in Richtung Lake Howden aufgebrochen, unser Ziel war die 5h entfernte McKellar Hut. Ich war gemeinsam mit Chris unterwegs, wir haben noch Fotos gemacht und das Ganze ruhig angegangen, Matthias war mit Alicia schon voraus. Auf einmal hatte Chris ein Stechen im Bein und konnte kaum noch gehen. Ich habe ihm dann meinen Stock gegeben, den Rucksack abgenommen und habe mich aufgemacht um die anderen einzuholen. Nach etwa 20min habe ich sie erreicht und wie es der Zufall so will, hat es leicht zum Regnen begonnen. Ich habe dann Matthias den Rucksack von Chris gegeben und gebeten er soll schon mal mit Alicia zur nächsten Hütte vorgehen, das Gepäck deponieren und zurück kommen falls wir weitere Hilfe brauchen oder Chris tragen müssen. Danach sind Chris und ich langsam aber stetig weiter marschiert, er mit Schmerz verzerrtem Gesicht und ich mit Blick auf die immer dunkel werdenden Regenwolken. Zum Glück sind wir bevor der schwere Regen kam in der ersten Hütte am Lake Howden angekommen. Ich habe versucht einzuheizen, was mit nassem Holz und Unwetter draussen gar nicht so einfach ist. Eine Stunde später ist es aber dann gelungen. Dann wurde Essen gekocht und wir haben es uns rund ums Feuer gemütlich gemacht.

Tag4 – Lake Howden nach Greenstone Hut
Am nächsten Tag standen wir vor der Entscheidung gestanden entweder sofort zur nächsten Strasse etwa 1-2h in Richtung Divide Shelter aufzubrechen und von dort ein Auto zu stoppen oder den Greenstone Trek zurück zum Auto zu nehmen. Chris hatte gemeint „das geht dann schon“ und so machten wir uns auf den Weg. Das Gepäck von Chris wurde unter den anderen dreien aufgeteilt und wir sind guter Dinge los marschiert. Je länger wir marschiert sind um so müder und schmerzvoller sind unsere Beine geworden. Dieser Teil des Treks war wunderschön aber hat uns alles abverlangt. Nach dem Mittagessen am Waldweg sind wir mehr in Gras und Sumpflandschaften gekommen. Das Queren der Gatschlöcher hat sich dann manchmal doch als „interessant“ herausgestellt, einmal durfte ich sogar meine Schuhe ausziehen. Am Abend sind wir dann vorm Finsterwerden in der Greenstone Hut angekommen. Zum Glück gab es jede Menge Feuerholz herum und so war im Nu ein gutes Feuer gemacht.

Tag5 – Greenstone Hut nach Queenstown
Am nächsten Morgen waren wir dann guter Stimmung. Vom Essen war fast alles aufgegessen, so war unser Gepäck leicht und wir sind los marschiert. Am Bach wurde kurz Rast gemacht und dann erreichten wir gegen Mittag wie geplant das Auto. In Glenorchy sind wir dann kurz bei einem Restaurant stehen geblieben und haben etwas gegessen. Es ist schon ein eigenartiges Gefühl nach 5Tagen von selbst gekochtem möglichst leichtem Essen wie Suppe, Haferflocken+Milchpulver oder Nudeln wieder vor einer vollen Speisekarte zu stehen. Ich habe mich dann für Lammburger entschieden. Am Abend sind wir dann auch in Queenstown nochmal unterwegs gewesen und Chris hat uns auf einen Burger eingeladen. Am Tag danach war er beim Physiotherapeuten, und es hat sich herausgestellt das es nur eine Muskelzerrung war, Ende gut, Alles gut sozusagen.

Mittlerweile sind schon wieder einige Tage seit dem Trek vergangen und ich werde morgen mit Matthias gemeinsam aufbrechen und die Südinsel weiter mittels Auto erkunden, ich bin schon gespannt wie das wird. In der Hochsaison über Weihnachten/Sylvester bis Februar bin ich dann wieder fix in Queenstown. Eventuell gibts dazwischen einen Abstecher nach Australien aber das ist noch nicht fix.

Alles Liebe an die Daheimgebliebenen,
Max