Archiv für den Monat: Oktober 2015

Zusammenführen von Fotos unterschiedlicher Kameras unter Android

Eins vorweg, dies ist kein Reise- sondern eher ein IT-Beitrag. Oftmals bin ich mit einer Gruppe von Personen unterwegs, Wandern, gemeinsame Aktivitäten etc. und natürlich macht jeder Fotos vom anderen welche danach ausgetauscht werden. Die Herausforderung dabei stellt sich aber dann die Fotos passend der Reihenfolge zu sortieren und viel wichtiger nur ein Foto pro Szene zu behalten bzw. den Mist zu löschen.

Nachdem ich mittlerweile meistens nur mehr mein Android Handy zur Verfügung habe gestaltet sich das dort etwas schwierig, dachte ich zu mindestens. Beim Kopieren der Fotos wird der Dateizeitstempel auf das Kopierdatum gesetzt und weiters ist die Uhr in den verschiedenen Kameras oft in den unterschiedlichsten und oft falschen Zeitzonen eingestellt. Nachfolgend die Anleitung wie sich das Thema ganz elegant und ohne großen Aufwand lösen laesst.

Im ersten Schritt sammle ich die Fotos aller Kameras in unterschiedlichen Ordnern und lese aus den EXIF Metadaten des Bildes den Zeitstempel aus. Der schnellste Weg das zu erreichen ist die App File Timestamp zu installieren und den Zeitstempel der Dateien zurück auf den Zeitstempel aus den EXIF Metadaten zu setzen und danach die Bilder in einem Dateinamanger z.B. Total Commander zu betrachten. Nun kommt der schwerste Teil, zu ermitteln um wieviele Stunden die Fotoszeistempel unterschiedlich sind und welche Kamera stimmt. Hier hilft es z.B. wenn ich weis, dass der Zeitstempel meiner Kamera richtig ist und wir alle zur ungefähr selben Zeit das selbe fotographiert haben. Dann weis ich in etwa, die Fotos von X muss ich um +3h manipulieren und die Fotos von Y um -12h und so weiter.

Nun geht es ans eingemachte. Theoretisch gibt es viele Apps die das Manipulieren von EXIF Metadaten anbieten. Keine davon bietet aber an, den Zeistempel eines ganzen Ordners auf plus X Stunden zu verschieben. Ich habe dann geschaut welche Tools es fuer diese Aufgabe sonnst noch gäbe und bin auf jhead gestoßen. Mit diesem Tool könnte ich bequem die EXIF Zeitstempel manipulieren, z.B. mit dem Befehl „jhead -ta+2:30 *“ im Ordner in dem sich die Fotos befinden wird der EXIF Zeitstempel der Fotos um zwei Stunden und 30 Minuten erhöht. Das Tool steht aber für Android als Binary nicht zur Verfügung, also gilt es den Sourcecode herunterzuladen und selbst zu compilieren. Ob das wohl so einfach möglich ist?

Im naechsten Schritt habe ich auf meiner CyanogenMod Android Variante in das Terminal gewechselt und nach dem entpacken des Sourcecodes mittels ZArchiver versucht mit den ueblichen Build Befehlen die Binary zu erstellen. Woops, leider war kein Compiler installiert. Eine Suche nach einem Compiler hat die App CCTools geliefert, installiert, Makefile oeffnen und Build klicken und wolla es wurde eine Binary erstellt. Was mich dabei schon verwundert, alle Voraussetzungen wie Toolchain etc. wurden im Hintergrund automatisch geschaffen und das ganze war richtig richtig einfach. War sicher nicht das letzte Mal, dass ich diesen Weg genommen habe. Damit ich jhead im Terminal wie gewohnt verwenden kann habe ich die Binary mit dem Total Commander nach /system/xbin kopiert und entsprechend die Aufführungsrechte gesetzt. Gegebenenfalls muss dazu der Root Modus in den Einstellungen aktiviert werden. Wenn jemand die jhead Android Binary direkt herunterladen moechte kann dies hier tun.

Ist die Binary dann dort und die Rechte richtig gesetzt kann ich im Terminal bequem in das jeweilige Verzeichniss mit den Bildern wechseln und mittels z.B. jhead -ta+2:30 * den Zeitstempel manipulieren. Im nächsten Schritt kopiere ich alle Bilder gemeinsam in einen Ordner und verwende wieder die App File Timestamp um den Dateizeitstempel aller Bilder nun richtig zu stellen. Wenn ich die Bilder nun nach Dateidatum sortiert betrachte sind sie in der richtigen Reihenfolge.

Zusätzlich bietet es sich nun auch an die Dateien umzubenennen um sie auch nach dem Dateinamen sortieren zu koennen. Dazu bietet sich die App Photos and Files Renamer an. Zuerst muss man in den Parametern die gewuenschten Einstellungen vornehmen, z.B. nicht überschreiben, Number 4stellig und davor und als Trenner einen Unterstricht, danach alle Dateien markieren und umbenennen.

Im weiteren Schritt kann man dann wie gewohnt die Fotos aussortieren und konvertieren.

Viel Spaß beim nachahmen, Feedback wie gewohnt unter Kontakt.

LG,
Max

Verwendete Apps:
File Timestamp
Total Commander
ZArchiver
CCTools
Photos and Files Renamer

Weltreise Neuseeland, Auckland und Queenstown

Mittlerweile bin ich wie geplant in Neuseeland angekommen. Die Einreise ging problemlos vonstatten. Ich musste weder einen Rückflug vorweisen noch meine finanzielle Situation darstellen, lediglich ob ich eine Rückflug habe wurde ich von der Airline gefragt. Zuerst war ich in Auckland einige Tage. Es war nach China dann doch irgendwie ganz anders hier zu „reisen“, eigentlich viel zu einfach und zu westlich fuer mich. Ich habe gleich viele nette Mitreisende getroffen und so haben wir gemeinsam Auckland und Umgebung erkundet (zu Tage und zu Nacht wie sich versteht). Es gefällt mir, dass hier die Hostels gut ausgestattet sind, mit Großküchen und so, aber es ist doch immer noch ein sehr teures Reiseland (Kosten pro Tag bei mindestens 30Euro). Mit den Einheimischen bin ich schnell ins Gespräch gekommen, man gewöhnt sich an den lokalen Slang (z.B. „Sweeet“ was soviel wie Ok bedeutet) und ich habe meine Kleidung etwas erweitert. „Neue“ Jacke im Secondhandshop um 3Euro erstanden und neue Merino Unterhosen da meine schon richtig verschlissen sind.

Via Flugzeug ging es dann weiter nach Queenstown. Im Anflug hat man viele mit Schnee bedeckte Gipfel gesehen, da war mir dann auf einmal richtig nach Schifahren aber die Saison war quasi zu Ende. Ich habe mich hier zwischen Bergen und See gleich heimisch gefühlt, hatte aber etwas Bedenken, da abseits vom Schuss, sehr viele Touristen und die Unterkünfte dank Spekulationen ziemlich teuer. Ursprünglich war ja geplant hier bis zum April zu bleiben und Canyoning zu machen, mit den gegebenen Voraussetzungen und den geplanten Touren hat mich das dann aber nicht angelacht. Mittlerweile ist die Katze aber im Sack und ich kann, wie ich das zu Beginn wollte, teils reisen, teils arbeiten und alles passt. Ich hoffe mit dem Workvisum geht alles glatt, das werde ich in den nächsten Wochen erfahren. Ich habe mich dann auf Wohnungssuche begeben aber werde voraussichtlich großteils in Hostels bleiben. Rund um Queenstown gibt es einige Gipfel, so habe ich mich gemeinsam mit Matthias aus meinem Hostel in einem Tagestrek den Ben Lomond (1748m) besucht. Das hatte gut geklappt und die Idee eines gemeinsamen Treks stand im Raum.

Einige Tage später war es dann soweit und wir hatten geplant den Routeburn Trek zu machen. Um die Überstellung des Autos zu vermeiden war die Variante Caples Trek hin und dann Routeburn Trek zurück geplant. Neben Matthias haben sich dann Alicia und Chris entschlossen mitzukommen. Von den zuständigen Behörden (DOC) hat es dann geheißen der Trek sei nicht ratsam, das aktuell noch Lawinengefahr besteht. Ich war dann aber der Meinung, dass im Bereich des Passes in Höhe von etwa 1300m nach mehreren Tagen ohne Regen bzw. Neuschnee kein großes Problem mehr bestehen sollte und wir uns das einfach anschauen. So wurde Leihausrüstung (Kocher, Töpfe, Schlafsäcke und Matten), Tickets für die DOC Hütten und Essen für 4 Tage organisiert und am Montag den 5.10. ging es los.

Tag1 – Queenstown nach Mid Caples Hut
Zuerst sind wir mit zwei Autos von Queenstown etwa 1,5h zum Routeburn Parkplatz gefahren, haben dort dann ein Auto abgestellt und sind etwa 30min weiter zum Greenstone Roadend gefahren. Dort haben wir das zweite Auto abgestellt und sind in etwa 3h in einer Fluss/Wald/Wiesen Landschaft zur Mid Caples Hut gewandert. Unterwegs hat es dann kurzzeitig so ausgesehen, dass die Hütte schon gut belegt sei. Wir haben dann aber einige andere überholt und uns schlussendlich einen guten Schlafplatz gesichert. In der Hütte haben wir dann gekocht und eingeheizt und alles war gut.

Tag2 – Mid Caples Hut nach Lake Mackenzie Hut
Am nächsten Tag war geplant mindestens die 6h über den McKellar Saddle (945m) bis zum Lake Howden zu gehen. Zum ersten Mal haben wir geschwitzt und gefrohren aber es ging zügig voran. Nach dem Mittagessen in der Lake Howden Hut sind wir dann, etwas erschöpft,  noch weitere drei Stunden zur Lake Mackenzie Hut (1045m) aufgebrochen. In der Wettervorhersage die wir zu Beginn des Treks hatten, hatte es noch geheißen, dass wir gutes Wetter bis Mittwoch haben und erst am Donnerstag Nachmittag eine weitere Front durchzieht. So war geplant für die möglicherweise kritische Passquerung in Tag3 uns am Lake Mackenzie in Poleposition zu bringen. Wie wir dann in der Hütte angekommen sind haben wir aber leider erfahren, dass sich das Wetter geändert hat und bereits am Mittwoch Vormittag Regen, und am Nachmittag schwerer Regen und Schnee ab 600m kommt. Das war so ungefähr das Schlechteste was vorhergesagt werden konnte. Wer möchte schon gerne am Berg sein wenn Orientierung grundsätzlich durch die Schneefelder nicht leicht ist, die Sicht vom Schneesturm nicht möglich und noch dazu die Lawinengefahr durch Neuschnee erheblich zunimmt. In der Gruppe wurde dann beschlossen die Querung nicht zu machen und stattdessen die geplante Alternativroute über den Greenstone Trek zu machen.

Tag3 – Lake Mackenzie nach Lake Howden Hut
Nach einer ruhigen Nacht (wir waren die einzigen in der Hütte) habe ich Haferflockenbrei zum Frühstück gekocht. Danach sind wir zurück in Richtung Lake Howden aufgebrochen, unser Ziel war die 5h entfernte McKellar Hut. Ich war gemeinsam mit Chris unterwegs, wir haben noch Fotos gemacht und das Ganze ruhig angegangen, Matthias war mit Alicia schon voraus. Auf einmal hatte Chris ein Stechen im Bein und konnte kaum noch gehen. Ich habe ihm dann meinen Stock gegeben, den Rucksack abgenommen und habe mich aufgemacht um die anderen einzuholen. Nach etwa 20min habe ich sie erreicht und wie es der Zufall so will, hat es leicht zum Regnen begonnen. Ich habe dann Matthias den Rucksack von Chris gegeben und gebeten er soll schon mal mit Alicia zur nächsten Hütte vorgehen, das Gepäck deponieren und zurück kommen falls wir weitere Hilfe brauchen oder Chris tragen müssen. Danach sind Chris und ich langsam aber stetig weiter marschiert, er mit Schmerz verzerrtem Gesicht und ich mit Blick auf die immer dunkel werdenden Regenwolken. Zum Glück sind wir bevor der schwere Regen kam in der ersten Hütte am Lake Howden angekommen. Ich habe versucht einzuheizen, was mit nassem Holz und Unwetter draussen gar nicht so einfach ist. Eine Stunde später ist es aber dann gelungen. Dann wurde Essen gekocht und wir haben es uns rund ums Feuer gemütlich gemacht.

Tag4 – Lake Howden nach Greenstone Hut
Am nächsten Tag standen wir vor der Entscheidung gestanden entweder sofort zur nächsten Strasse etwa 1-2h in Richtung Divide Shelter aufzubrechen und von dort ein Auto zu stoppen oder den Greenstone Trek zurück zum Auto zu nehmen. Chris hatte gemeint „das geht dann schon“ und so machten wir uns auf den Weg. Das Gepäck von Chris wurde unter den anderen dreien aufgeteilt und wir sind guter Dinge los marschiert. Je länger wir marschiert sind um so müder und schmerzvoller sind unsere Beine geworden. Dieser Teil des Treks war wunderschön aber hat uns alles abverlangt. Nach dem Mittagessen am Waldweg sind wir mehr in Gras und Sumpflandschaften gekommen. Das Queren der Gatschlöcher hat sich dann manchmal doch als „interessant“ herausgestellt, einmal durfte ich sogar meine Schuhe ausziehen. Am Abend sind wir dann vorm Finsterwerden in der Greenstone Hut angekommen. Zum Glück gab es jede Menge Feuerholz herum und so war im Nu ein gutes Feuer gemacht.

Tag5 – Greenstone Hut nach Queenstown
Am nächsten Morgen waren wir dann guter Stimmung. Vom Essen war fast alles aufgegessen, so war unser Gepäck leicht und wir sind los marschiert. Am Bach wurde kurz Rast gemacht und dann erreichten wir gegen Mittag wie geplant das Auto. In Glenorchy sind wir dann kurz bei einem Restaurant stehen geblieben und haben etwas gegessen. Es ist schon ein eigenartiges Gefühl nach 5Tagen von selbst gekochtem möglichst leichtem Essen wie Suppe, Haferflocken+Milchpulver oder Nudeln wieder vor einer vollen Speisekarte zu stehen. Ich habe mich dann für Lammburger entschieden. Am Abend sind wir dann auch in Queenstown nochmal unterwegs gewesen und Chris hat uns auf einen Burger eingeladen. Am Tag danach war er beim Physiotherapeuten, und es hat sich herausgestellt das es nur eine Muskelzerrung war, Ende gut, Alles gut sozusagen.

Mittlerweile sind schon wieder einige Tage seit dem Trek vergangen und ich werde morgen mit Matthias gemeinsam aufbrechen und die Südinsel weiter mittels Auto erkunden, ich bin schon gespannt wie das wird. In der Hochsaison über Weihnachten/Sylvester bis Februar bin ich dann wieder fix in Queenstown. Eventuell gibts dazwischen einen Abstecher nach Australien aber das ist noch nicht fix.

Alles Liebe an die Daheimgebliebenen,
Max