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Weltreise Neuseeland, Erneut in Queenstown

Nach den intensiven und sehr abwechslungsreichen Reisemonaten ist es jetzt gerade richtig wieder einen geregelten Tagesablauf zu haben. Dies ist möglich Dank der erhalten Arbeitsgenehmigung in Neuseeland als Canyoning Guide. Typischerweise sieht mein Tagesablauf jetzt wie folgt aus: Aufstehen, Frühstück, Canyoning, Abendessen, Schlafen mit leichten Variationen. Die Buchungslage ist aktuell ziemlich dicht, so habe ich im letzten Monat 3 Tage nicht gearbeitet, aber nun alles der Reihe nach.

Zu Beginn wie ich wieder in Queenstown war habe ich mit den anderen Leuten aus dem Hostel einige nette Treks in der Umgebung unternommen. Das Paket mit meinen Canyoningsachen ist dann leider nicht wie geplant angekommen und ich musste hier einige Dinge neu kaufen um in die Canyons gehen zu können. War am Anfang ein recht bunt gemischter Mix der da an meinem Gästegurt herumgebaumelt ist, mittlerweile nach 5 Wochen ist das Paket aber aufgetaucht und alles ist gut.

Weihnachten war diesmal definitiv anders. Die Firmenweihnachtsfeier haben wir am Stand verbracht mit Grillen, Raftrace und Sitzen auf Santas Schoss und Geschenke bekommen. Dann im Hostel haben wir am 25. ein grosses Essen veranstaltet. War sehr nett, wenn auch einige der jüngeren Gäste dann doch sehr betrunken waren.

Rund um Queenstown gibt es einige nette Rockclimbing Plätze, so habe ich dort den einen oder anderen Kontakt geknüpft und manchmal am Abend nach Canyoning gehen wir klettern. Mögliche Mountaineering Trips auf die Berge in der Umgebung sind in Planung, mal schaun ob sich da etwas ergibt.

Zu Silvester haben wir dann im Hostel kräftig gefeiert und sind dann gegen Mitternacht zum Strand am See gegangen. Feuerwerk war ganz nett, um Mitternacht haben sich dann viele in den See geschmissen, war lustig. Ich musste leider am nächsten Tag um 7Uhr aufstehen wegen einer weiteren Canyoningtour, so bin ich dann bald ins Bett gegangen.

Canyoning ist hier anders als ich es bis jetzt erlebt habe. Das fängt bei den Gästen an welche oftmals nicht fit sind oder auch nicht schwimmen können. Die Trips die ich aktuell mache sind nur zwei verschiedene Canyons welche sehr einfach gehalten sind. Die Kombination der beiden Dinge macht es dann doch interessant für mich, auch wenn ich das nicht dauerhaft machen möchte. Die Trips werden nach einem fixen Schema gemacht, es ist an bestimmten Stellen nur erlaubt System a oder b zu verwenden, die Flexibilität, die ich normalerweise als Guide habe, vermisse ich. Nachdem der Level der Guides aber sehr unterschiedlich ist macht es durchaus Sinn sich auf einen fixen Standard zu beschränken um Missverständnissen und Problemen vorzubeugen. Es ist mit NZOIA einen neuseeländischen Canyoningstandard vorhanden und eine Ausbildung für die Guides darin ist aktuell geplant. Ob sich das ganze dann durchsetzt und nachhaltig das Guiding verändert wird sich zeigen. Und ja, auf den Fotos sind Schwimmwesten zu sehen, das nur ein weitere Punkt der hier noch nicht optimal läuft. Alles in allem ist es aber dann doch Canyoning, eine Aktivität die ich gerne mache und auch meine Reisekasse freut sich über die Aufbesserung.

Ende Jänner findet in Wanaka ein Canyoning Festival statt. Ich bin schon gespannt auf die Dinge und Leute die ich dort treffe und erfahren werde.

Ende Februar werde ich dann weiter nach Indonesien aufbrechen. Mein Plan ist dort einen Eindruck von den vielen kleinen Inseln zu bekommen und zu prüfen ob es möglich ist ein kleineres Boot zu mieten/kaufen und damit von Insel zu Insel zu schippern. Andere Reisende haben von 200-300USD für ein Boot berichtet, das hört sich auf jeden Fall mal interessant an.

Liebe Grüße aus Queenstown,
Max

Weltreise Neuseeland, Auckland und Queenstown

Mittlerweile bin ich wie geplant in Neuseeland angekommen. Die Einreise ging problemlos vonstatten. Ich musste weder einen Rückflug vorweisen noch meine finanzielle Situation darstellen, lediglich ob ich eine Rückflug habe wurde ich von der Airline gefragt. Zuerst war ich in Auckland einige Tage. Es war nach China dann doch irgendwie ganz anders hier zu „reisen“, eigentlich viel zu einfach und zu westlich fuer mich. Ich habe gleich viele nette Mitreisende getroffen und so haben wir gemeinsam Auckland und Umgebung erkundet (zu Tage und zu Nacht wie sich versteht). Es gefällt mir, dass hier die Hostels gut ausgestattet sind, mit Großküchen und so, aber es ist doch immer noch ein sehr teures Reiseland (Kosten pro Tag bei mindestens 30Euro). Mit den Einheimischen bin ich schnell ins Gespräch gekommen, man gewöhnt sich an den lokalen Slang (z.B. „Sweeet“ was soviel wie Ok bedeutet) und ich habe meine Kleidung etwas erweitert. „Neue“ Jacke im Secondhandshop um 3Euro erstanden und neue Merino Unterhosen da meine schon richtig verschlissen sind.

Via Flugzeug ging es dann weiter nach Queenstown. Im Anflug hat man viele mit Schnee bedeckte Gipfel gesehen, da war mir dann auf einmal richtig nach Schifahren aber die Saison war quasi zu Ende. Ich habe mich hier zwischen Bergen und See gleich heimisch gefühlt, hatte aber etwas Bedenken, da abseits vom Schuss, sehr viele Touristen und die Unterkünfte dank Spekulationen ziemlich teuer. Ursprünglich war ja geplant hier bis zum April zu bleiben und Canyoning zu machen, mit den gegebenen Voraussetzungen und den geplanten Touren hat mich das dann aber nicht angelacht. Mittlerweile ist die Katze aber im Sack und ich kann, wie ich das zu Beginn wollte, teils reisen, teils arbeiten und alles passt. Ich hoffe mit dem Workvisum geht alles glatt, das werde ich in den nächsten Wochen erfahren. Ich habe mich dann auf Wohnungssuche begeben aber werde voraussichtlich großteils in Hostels bleiben. Rund um Queenstown gibt es einige Gipfel, so habe ich mich gemeinsam mit Matthias aus meinem Hostel in einem Tagestrek den Ben Lomond (1748m) besucht. Das hatte gut geklappt und die Idee eines gemeinsamen Treks stand im Raum.

Einige Tage später war es dann soweit und wir hatten geplant den Routeburn Trek zu machen. Um die Überstellung des Autos zu vermeiden war die Variante Caples Trek hin und dann Routeburn Trek zurück geplant. Neben Matthias haben sich dann Alicia und Chris entschlossen mitzukommen. Von den zuständigen Behörden (DOC) hat es dann geheißen der Trek sei nicht ratsam, das aktuell noch Lawinengefahr besteht. Ich war dann aber der Meinung, dass im Bereich des Passes in Höhe von etwa 1300m nach mehreren Tagen ohne Regen bzw. Neuschnee kein großes Problem mehr bestehen sollte und wir uns das einfach anschauen. So wurde Leihausrüstung (Kocher, Töpfe, Schlafsäcke und Matten), Tickets für die DOC Hütten und Essen für 4 Tage organisiert und am Montag den 5.10. ging es los.

Tag1 – Queenstown nach Mid Caples Hut
Zuerst sind wir mit zwei Autos von Queenstown etwa 1,5h zum Routeburn Parkplatz gefahren, haben dort dann ein Auto abgestellt und sind etwa 30min weiter zum Greenstone Roadend gefahren. Dort haben wir das zweite Auto abgestellt und sind in etwa 3h in einer Fluss/Wald/Wiesen Landschaft zur Mid Caples Hut gewandert. Unterwegs hat es dann kurzzeitig so ausgesehen, dass die Hütte schon gut belegt sei. Wir haben dann aber einige andere überholt und uns schlussendlich einen guten Schlafplatz gesichert. In der Hütte haben wir dann gekocht und eingeheizt und alles war gut.

Tag2 – Mid Caples Hut nach Lake Mackenzie Hut
Am nächsten Tag war geplant mindestens die 6h über den McKellar Saddle (945m) bis zum Lake Howden zu gehen. Zum ersten Mal haben wir geschwitzt und gefrohren aber es ging zügig voran. Nach dem Mittagessen in der Lake Howden Hut sind wir dann, etwas erschöpft,  noch weitere drei Stunden zur Lake Mackenzie Hut (1045m) aufgebrochen. In der Wettervorhersage die wir zu Beginn des Treks hatten, hatte es noch geheißen, dass wir gutes Wetter bis Mittwoch haben und erst am Donnerstag Nachmittag eine weitere Front durchzieht. So war geplant für die möglicherweise kritische Passquerung in Tag3 uns am Lake Mackenzie in Poleposition zu bringen. Wie wir dann in der Hütte angekommen sind haben wir aber leider erfahren, dass sich das Wetter geändert hat und bereits am Mittwoch Vormittag Regen, und am Nachmittag schwerer Regen und Schnee ab 600m kommt. Das war so ungefähr das Schlechteste was vorhergesagt werden konnte. Wer möchte schon gerne am Berg sein wenn Orientierung grundsätzlich durch die Schneefelder nicht leicht ist, die Sicht vom Schneesturm nicht möglich und noch dazu die Lawinengefahr durch Neuschnee erheblich zunimmt. In der Gruppe wurde dann beschlossen die Querung nicht zu machen und stattdessen die geplante Alternativroute über den Greenstone Trek zu machen.

Tag3 – Lake Mackenzie nach Lake Howden Hut
Nach einer ruhigen Nacht (wir waren die einzigen in der Hütte) habe ich Haferflockenbrei zum Frühstück gekocht. Danach sind wir zurück in Richtung Lake Howden aufgebrochen, unser Ziel war die 5h entfernte McKellar Hut. Ich war gemeinsam mit Chris unterwegs, wir haben noch Fotos gemacht und das Ganze ruhig angegangen, Matthias war mit Alicia schon voraus. Auf einmal hatte Chris ein Stechen im Bein und konnte kaum noch gehen. Ich habe ihm dann meinen Stock gegeben, den Rucksack abgenommen und habe mich aufgemacht um die anderen einzuholen. Nach etwa 20min habe ich sie erreicht und wie es der Zufall so will, hat es leicht zum Regnen begonnen. Ich habe dann Matthias den Rucksack von Chris gegeben und gebeten er soll schon mal mit Alicia zur nächsten Hütte vorgehen, das Gepäck deponieren und zurück kommen falls wir weitere Hilfe brauchen oder Chris tragen müssen. Danach sind Chris und ich langsam aber stetig weiter marschiert, er mit Schmerz verzerrtem Gesicht und ich mit Blick auf die immer dunkel werdenden Regenwolken. Zum Glück sind wir bevor der schwere Regen kam in der ersten Hütte am Lake Howden angekommen. Ich habe versucht einzuheizen, was mit nassem Holz und Unwetter draussen gar nicht so einfach ist. Eine Stunde später ist es aber dann gelungen. Dann wurde Essen gekocht und wir haben es uns rund ums Feuer gemütlich gemacht.

Tag4 – Lake Howden nach Greenstone Hut
Am nächsten Tag standen wir vor der Entscheidung gestanden entweder sofort zur nächsten Strasse etwa 1-2h in Richtung Divide Shelter aufzubrechen und von dort ein Auto zu stoppen oder den Greenstone Trek zurück zum Auto zu nehmen. Chris hatte gemeint „das geht dann schon“ und so machten wir uns auf den Weg. Das Gepäck von Chris wurde unter den anderen dreien aufgeteilt und wir sind guter Dinge los marschiert. Je länger wir marschiert sind um so müder und schmerzvoller sind unsere Beine geworden. Dieser Teil des Treks war wunderschön aber hat uns alles abverlangt. Nach dem Mittagessen am Waldweg sind wir mehr in Gras und Sumpflandschaften gekommen. Das Queren der Gatschlöcher hat sich dann manchmal doch als „interessant“ herausgestellt, einmal durfte ich sogar meine Schuhe ausziehen. Am Abend sind wir dann vorm Finsterwerden in der Greenstone Hut angekommen. Zum Glück gab es jede Menge Feuerholz herum und so war im Nu ein gutes Feuer gemacht.

Tag5 – Greenstone Hut nach Queenstown
Am nächsten Morgen waren wir dann guter Stimmung. Vom Essen war fast alles aufgegessen, so war unser Gepäck leicht und wir sind los marschiert. Am Bach wurde kurz Rast gemacht und dann erreichten wir gegen Mittag wie geplant das Auto. In Glenorchy sind wir dann kurz bei einem Restaurant stehen geblieben und haben etwas gegessen. Es ist schon ein eigenartiges Gefühl nach 5Tagen von selbst gekochtem möglichst leichtem Essen wie Suppe, Haferflocken+Milchpulver oder Nudeln wieder vor einer vollen Speisekarte zu stehen. Ich habe mich dann für Lammburger entschieden. Am Abend sind wir dann auch in Queenstown nochmal unterwegs gewesen und Chris hat uns auf einen Burger eingeladen. Am Tag danach war er beim Physiotherapeuten, und es hat sich herausgestellt das es nur eine Muskelzerrung war, Ende gut, Alles gut sozusagen.

Mittlerweile sind schon wieder einige Tage seit dem Trek vergangen und ich werde morgen mit Matthias gemeinsam aufbrechen und die Südinsel weiter mittels Auto erkunden, ich bin schon gespannt wie das wird. In der Hochsaison über Weihnachten/Sylvester bis Februar bin ich dann wieder fix in Queenstown. Eventuell gibts dazwischen einen Abstecher nach Australien aber das ist noch nicht fix.

Alles Liebe an die Daheimgebliebenen,
Max