Archiv für den Monat: August 2015

Weltreise China, Chengdu, Lijiang und Beijing

Ich bin heute Nachmittag noch in Bangkok, über Nacht geht es dann weiter nach Neuseeland. Heute Vormittag war ich in Bangkok zum zweiten Mal im Spital, nichts Schlimmes aber ich hab mir in der letzten Unterkunft in Beijing wohl einen Nerv eingeklemmt oder ähnliches und konnte wegen der Schmerzen nicht mehr schlafen. Mittlerweile ist es aber nach diversen Ultraschall-, Wärme- und Massagesessions wesentlich besser und am Wichtigsten, ich kann wieder durchschlafen. Nun aber zu der weiteren Reise in China. Vorweg ist zu sagen, ich werde wieder dorthin zurückkehren, knapp 2 Monate sind einfach zu wenig. Einen passenden Weg für ein Jahresvisum hat sich mittlerweile ergeben.

Von Kunming ging es dann weiter mit dem Zug nach Lijiang. Dort bin ich bei Tom einer netten kleinen Herberge untergekommen und habe viele Leute getroffen. In den Bildern seht ihr uns bei meinem ersten chinesischen „Hotpot“ und beim „Dumplings“ ähm, Teigtaschen machen. Neben den anderen Reisenden habe ich hier auch erste Freundschaften mit den Einheimischen geschlossen. Das hat so gut funktioniert, dass ich beschlossen habe, dass in China in jeder Stadt zu versuchen in die ich komme. Mit einer kleineren Runde von meiner Herberge sind wir dann zum „Tiger Leeping Gorge“ Trek in ein nahegelegenes Tal aufgebrochen. Es hat doch jeden Tag geregnet und so habe ich, wie es die Chinesen machen, auf Verdacht einen Schirm mit genommen. Ich muss sagen, nachdem es nicht windig war, hat das ganz gut funktioniert und ich und mein Gepäck blieben fast trocken im Gegensatz zu meinen Kollegen. Der Trek war für mich eher eine Wanderung im Gatsch, aber durch die Gesellschaft der anderen dann doch sehr nett.

Danach bin ich weiter über Kunming nach Vietnam zwecks Visarun gereist. Das chinesische Touristenvisum welches in Hongkong bekommen habe ist nur für zwei mal 30 Tage gültig, sprich nachdem die ersten 30 Tage um sind muss ich das Land verlassen und darf danach für 30 weitere Tage kommen. Von Kunming aus kann man mit dem Zug in 5h die Grenze erreichen, das war dann die komfortabelste Lösung. Was ganz lustig ist, anders wie in Indien, sind die Chinesen sehr höflich wenn es ums Foto machen geht. Im Falle des Visaruns bin ich dann noch länger in einem Cafe in der Grenzstadt versumpft und erst nach etwa 2h ist eines der Mädels anspaziert und hat um ein Foto gebeten. Wie ich dann zugesagt habe waren auf einmal alle da. Ich habe dann angefangen Gruppenfotos mit ihnen zu machen, habe dann aber das Weite gesucht. Weiters ist es auch immer wieder anzutreffen, dass Paare oder ganze Familien sich einheitlich kleiden, von T-Shirt bis zu den Schuhen.

Wie ich dann zum dritten Mal wieder in Kunming angekommen bin, hat es sich schon fast wie ein Zuhause angefühlt. Ich hab erste Phrasen auf Chinesisch sprechen können, hatte lokale Kontakte falls ich nicht mehr weiterkomme oder weiter weis und ich konnte die verfügbaren Verkehrsmittel effektiv und ohne Probleme nützen. Es ging dann weiter im Zug nach Chengdu. Die Stadt ist berühmt für ihre Pandas, ich habe aber diesmal leider keinen zu Gesicht bekommen, da ich in der Zeit dort zu beschäftigt war, mit Stadt und Leute kennenlernen. In Chengdu ist mir zum ersten Mal aufgefallen, dass die Luft nicht immer nur gut ist, und der Himmel manchmal sehr grau erscheint. Ich wurde erneut zum Hotpot eingeladen, diesmal auf eine etwas andere Art, man sucht sich alle Stäbchen aus die man essen möchte und los gehts. Was ich erst im Nachhinein herausgefunden habe war, dass die Stäbchen verschiedene Längen und damit verschiedene Preise haben. Apropo Stäbchen, die Nahrungsaufnahme damit macht keinerlei Probleme mehr, jedoch halte ich es manchmal nicht für die beste Methode, zum Beispiel ein halbes Huhn mit Stäbchen zu essen wie es teilweise gesehen habe ist mir dann doch zu blöd, da nehm ich dann doch die Finger, oder z.B. für die Pizza Messer und Gabel. Weiters habe ich in Chengdu erfahren, dass man in einem Hotel oder Restaurant in China immer nach einem „Fapiau“ fragen sollte. Erhält man diesen, kann man das Lotterie Feld freirubbeln und erhält oftmals Geld zurück. Das Ganze funktioniert so, dass wenn ein Restaurant Steuern bezahlt ja hier normalerweise nicht alles offiziell gemacht wird. Nachdem aber hier nur Fapiau für den Umsatz ausgegeben werden, wo auch Steuern bezahlt wurden und die Gäste wegen der Lotterie Fapiau verlangen gefällt mir dieses sich selbst regelnde System gut. Ein Besuch im KTV darf in China natürlich auch nicht fehlen, so sind wir in Chengdu am Nachmittag in einem Karaoke Laden gegangen. Ich war sehr positiv überrascht von der Musikauswahl (es gab Songs die ich auch kannte und mochte) und von dem Ambiente. Das hatte dann doch etwas von Singstar Session vs. Nightclub bei uns zuhause, allerdings auf höherem Niveau. Ein Besuch dort an einem Samstag Abend habe ich aktuell aber bewusst vermieden.

Von Chengdu ging es dann weiter mit dem Zug in die Hauptstadt Beijing aka Peking. Dieses Mal war die unterste Klasse im Zug nicht mehr verfügbar und ich habe eine Klasse höher gebucht. Das war ganz lustig, da die Tochter der Familie in meinem Abteil war etwas English sprechen konnte und so die Fahrt wie im Flug vergangen ist. In Beijing konnte ich dann bei Suki auf der Couch schlafen (Couchsurfing sei Dank). Das hat dann doch für gute Stimmung gesorgt. Wir haben gemeinsam die Stadt erkundet und verschiedenste Sehenswürdigkeiten (Tiamen Square, Verbotene Stadt ..) und Speisen genossen. Auch hier gab es Hotpot, allerdings eher in einer Art HotPot-McDonalds (XiabuXiabu) was sehr sehr lecker war. Nach einigen Tagen bin ich dann alleine in Beijing umher gereist, habe neue Leute kennengelernt, verschiedenste Ecken der Stadt erkundet und einige Dinge probiert. Unter anderem war ja das Display von meinem Tablet kaputt, so habe ich versucht es in Beijing reparieren zu lassen. Schlussendlich habe ich dann die „Electronic City“ gefunden, eine Shopping Mall voller Bastler die Hardware reparieren, Telefone, Laptops etc. Ich habe mich hier sofort zuhause gefühlt, vom Flair hatte das Etwas von der Hardwareecke am CC Congress. Leider hat das Tauschen des Displays in der günstigsten spezial spezial Variante fast soviel wie ein neues Gerät gekostet, also habe ich dagegen entschieden. Weiters habe ich einen Decathlon gefunden und mich mit dem nötigen Equipment für Neuseeland eingedeckt. Zu Beginn, wie ich in Beijing angekommen bin war strahlend blauer Himmel, zwei Tage später war das dann aber eine graue Suppe und ich habe zum Husten angefangen. Ein Blick auf meine Airquality App hat das dann bestätigt und ich habe den Tag im Haus verbracht.

Allgemein ist China dann doch sehr sehr anders als alles was ich bis jetzt erlebt habe. Ich hatte zu Beginn etwas Schiss weil ich die Sprache nicht kann und ich manchmal nicht willkommen bin. Mittlerweile muss ich gestehen, bin ich Chinafan. Natürlich gibt es da Einiges was mir sauer aufstößt. So ist das Internet meistens langsam, meine Vermutung ist, dass das Packetfiltering der GreatFirewall mit der Datenmenge einfach nicht zurecht kommt und so in den Lastzeiten Traffic außerhalb von China nur schwer durch kommt. Weiters sind viele Webseiten, u.a. das gesamte Google Framework gesperrt. Das hat aber auch seine Vorteile, Android ohne Google ist damit Realität für fast alle in China und diverse Alternativen durchaus vorhanden (z.B. Baidu Appstore). Viele der Reisenden verwenden VPNs, allerdings wurde berichtet, dass VPN User oftmals mittels DriveByDownload infiziert wurden und auch hier ist die Bandbreite definitiv gedrosselt ist. Was auch auffällt, dass die Chinesen sich extrem an die Regeln halten. So haben mich meine chinesischen Freunde kritisiert, wie ich die Strasse ohne Autos bei rot überquert habe. Das macht man nicht, und aus, keine Diskusion ob das sinnhaft ist oder nicht. Das ist dann doch ein anderer Ansatz wie bei uns. Auch aufgefallen ist mir das beim Bus. Man steigt normal ein, bezahlt mittels Karte auf Kartenleser, es biepst und du hast bezahlt. Aus einem mir unbekannten Grund hatte es bei meiner Karte für eine Woche nicht „gebiepst“, sprich ich hatte nicht bezahlt aber keiner der Busfahrer hätte auch irgendwann mal etwas gesagt oder mich komisch angeschaut. Nach meinen Lebensmittel Geschichten in Indien war das Essen in China ein reiner Genuss. Ich hatte zweimal etwas zu scharf gegessen aber sonst war alles bestens.

Ich bin schon auf Neuseeland gespannt. Gestartet wird eine Woche in Auckland, dann geht es weiter nach Queenstown. Ich halte euch auf dem Laufenden.

Grüße aus Bangkok,
Max

Weltreise China, Yangshou und Kunming

Von Hongkong ging es via Metro ueber die Grenze nach Shenzen. Die Einreise war etwas komisch, die meisten Personen haben etwa 1-2 Minuten gewartet aber mein Beamte hat etwa 15Minuten gebraucht und musste paarmal bei Kollegen nachfragen. Ich habe dann gefragt ob es ein Problem gibt und man hatte dies verneint und mir meinen Pass zurueck gegeben. Der Zug von Shenzen nach Guilin hat sich als sehr bequem herausgestellt und so konnte ich gut schlafen. Meine chinesischen Mitreisenden bieten mir Essen an und die Kinder versuchen Englisch mit mir zu sprechen. Im Zug gibt es heisses Wasser und alle essen Fertiggerichte mit Heiswasser aufgegossen (ich hatte zufaellig auch etwas dabei).

Von Guilin (einer kleineren Stadt mit ein paar Mio Einwohner) ging es dann im stroemenden Regen nach Yangshou. Das Taxi welches mich zum Bus brachte hat mich dann gleich uebers Ohr gehauen und beim Buspreis mitkassiert. Ich hatte den Preis nur grob geprueft und mit 4Euro fuer 1,5h Busfahrt fuer OK befunden, ein Euro davon ging dann wohl ans Taxi. In Yangshou treffe ich mich dann mit einer Bekannten im Climbers Inn. (Zum Glueck hatte ich die Adresse des Hostels in Chinesisch dabei). Von dort aus starten wir als kleine Gruppe zu verschiedensten Aktivitaeten. Schwimmen im Fluss, Essen und vor allem Klettern. Dank der wunderbaren Unterstuetzung durch Lilly, der Climbers Inn Besitzerin, werden die naechsten Tage zum Genuss. Yangshou selbst wird bis Ende August noch von chinesischen Sommertouristen heimgesucht. Am Abend wenn man in die falsche Strasse abbiegt kann man kaum noch gehen. Auch viele Restaurantmeilen gibt es und Strassenmusikanten bieten oft ungefragt ihre Nummern zum besten (meist recht laut und nicht sehr musikalisch). Wir versuchen die Gegenden zu meiden und halten uns etwas abseits auf. Die eigentliche Klettersaison startet erst im Oktober, da ist das Wetter dann kuehler und die Touristen weniger.

Wie wir am ersten Klettertag zum Chicken Cave aufbrechen erwartet uns eine aeltere Dame und moechte Geld haben. Mir kommt es verhaeltnissmaesig zuviel vor und ich rufe Lilly an was wir am besten machen sollen. Lilly meint wir sollen die Dame ignorieren, auf keinen Fall Geld geben und einfach Klettern gehen. So einfach war das dann aber nicht. Zuerst kam es zu verbalen Auseinandersetzungen, schnell wurden diese handgreiflich und uns wurde der Weg versperrt. Ich habe dann von Sandalen in die Bergschuhe gewechselt und bin den Berg rauf spaziert. Im naechsten Schritt habe ich alles was die Dame zu uns gemacht hat zu ihr gemacht. Hat sie den Weg versperrt habe ich das auch gemacht, hat sie einen Stein oder Ast genommen hab ich das auch gemacht. Hat sie geschriehen hab ich auch geschriehen und so weiter. So ging es dann langsam den Berg hoch. Oben angekommen war eine Art Burgruine mit einem Eingang. Ich habe mich dann davor gestellt und die Dame nicht reingelassen. Wie wir dann alle drinnen waren und auch unser Equippment hat die Dame angefangen den Eingang mit Steinen zu verschliessen. Ich habe dann gemeint, dass wir ohne weiteres von der Burgmauer abseilen koennen und uns ein verbarikatierter Eingang nicht weiter stoert. Wir haben dann zum Klettern angefangen und etwa eine halbe Stunde spaeter waren wir dann ohne unsere ungewollte Begleitung. Wir haben dann einige Routen geklettert und ich hab mir im oberen Teil einer 6a+ aber dann die Zaehne ausgebissen. Ich haette, wie von Indien gewohnt, beim Rueckweg einen unschoenen Empfang durch Familien und Nachbarn erwartet. Komischerweise haben aber weder die Familie noch andere Personen beim Rueckweg auf uns reagiert und so sind wir unbehelligt ins Climbers Inn zurueckgekehrt.

In den naechsten Tage sind wir dann in verschiedenen Klettergebieten in der Umgebung unterwegs gewesen. Lilly hat uns mit den fuer das Wetter und unserem Koennen passenden Tipps versorgt und wir haben es genossen. Mein persoenliches Highlight war Bambu Cave welches mich sehr an Kalymnos erinnert hat. Beim ersten Anblick einer Route im 5. Schwierigkeitsgrad habe ich mir gedacht, das ist unmoeglich eine 5 aber Dank der vielen guten Griffe war dann einiges moeglich. Nach einer guten Woche Klettern ging es dann weiter mit dem Zug nach Kunming.

Kunming ist eine, fuer chinesische Verhaeltnisse, kleine Stadt (fuer mich eher eine grosse). Ich bin nun in China zum ersten Mal alleine in einer nicht zu touristischen Gegend unterwegs und werde vor diverse Herausforderungen gestellt. Die Leute sprechen definitiv kein English und der Grossteil der Informationen ist in Chinesisch. So moechte ich am zweiten Tag ein Klettergebiet in der Pampa, etwa 1h mit dem Bus von Kunming besuchen. Der Weg zur Busstation stellt, Dank Metro, kein Probleme dar. An der Busstation brauch ich aber sage und schreibe 2h um mich durchzufragen welchen Bus ich nehmen soll und wo ich dazu das Ticket kaufen kann. Im Endeffekt stellte es sich als zielfuehrend heraus mit den Leuten mittels Google Translater im offline Mode zu kommunizieren. Manche Personen haben dann auf ihrem Telefon im Uebersetzer auf Chinesisch geantwortet und auf English rueckuebersetzt. Warum es zwei Stunden gedauert hat weis ich mittlerweile, es gibt mehrere Wege und an dem Ort mehrere Busstationen, so kam es zu den verschiedenen Informationen und der Verwirrung meinerseits. Im Endeffekt habe ich mich dann aber dann schnell gewoehnt mit dem Uebersetzer, ein paar Brocken Chinesisch und Zeichensprache zu kommunizieren und bis jetzt meist das bekommen was ich wollte.

In meiner Bleibe, dem Hump Hostel in Kunming gibt es eine tolle Dachterasse, es folgen Chillout und gute Gespraeche. Leider komme ich mit den Chinesen nur sehr schwer ins Gespraech, nicht dass sie nicht mit mir kommunizieren moechten aber ohne English gestaltet sich das etwas schwierig. Lustigerweise treffe ich im Hostel am zweiten Tag zwei Studenten aus Vorarlberg und spaeter Tomas aus dem Burgenland. In Kunming gibt es einige gute Baeckereien, so habe ich sogar Rosinenweckerl entdeckt, mmm lecker. Einen Tagesausflug geht zum nahegelegenen Stoneforrest, wo wir, Dank dem leicht regnerischen Wetter, keine Massen von Touristen treffen. Der Forrest laedt zum Klettern ein, leider habe ich die falschen Schuhe an und es ist nicht erlaubt. Wie wir dann, muede und hungrig, zurueck kommen passiert mir ein kleines Missgeschick. In einem Restaurant bestellen wir aufgrund der Fotos auf der Wand. Ich bin mir nicht sicher wieviel es kostet und frage meine Begleitung ob sie weis wie man auf chinesisch fragt wieviel es kostet. Sie meint dann das sei guenstig, da die Preise maximal 15Yuan, also 2Euro pro Gericht ausmachen. So warten wir auf das Essen. Nach einiger Zeit kommt es uns komisch vor, warum dauert das so lange. Im Endeffekt vergleichen wir die Chinesischen Zeichen von Bild und Speisekarte und stellen fest, ups, ich habe gerade ein Familiengericht um 100Yuan bestellt. Ich nehme es mit Humor und versuche mich an dem, ausgesprochen leckeren, Gericht. Kann es aber, beim besten Willen, nicht alles aufessen. Meine Begleitung geht dann zurueck zum Hostel und schickt Verstaerkung, dann konnten wir alles aufessen.

Heute Abend geht es mit dem Zug nach Lijiang. In der naechsten Woche werde ich dann in der Naehe der tibetischen Grenze umherziehen. Ob es Klettern, Trekking, Meeting mit den Locals oder eine Mischung davon wird kann ich noch nicht sagen, das ergibt sich dann vorort.

Danach ist ein Visarun nach Vietnam geplant um meine zweiten 30Tage Chinavisum zu aktivieren. In Zukunft sollte ich aber besser versuchen ueber „Kontakte“ das Visum in China zu verlaengern, gleich ein laengeres Studentenviusum ueber eine Schule beantragen oder das Visum in Europa mit einer langen langen Reiseroute beantragen.

Die weitere Reise geht ueber Chengdu nach Beijing und dann Ende September ueber Bangkok nach Auckland in Neuseeland.

来自昆明问候,
Max

Weltreise, Hongkong

Nach einem Jahr in Indien in ein anderes Land zu gehen war dann doch irgendwie komisch. Ich hatte mich schon so an die Kultur in Indien gewöhnt und die kleinen Tricks drauf die einem das Leben erleichtern (von den Freunden dort die ich vermisse ganz zu schweigen). Das erste was mir hier in Hongkong auffällt ist dass ich aufgrund der Sprachbarriere nicht mehr so gut mit den Leuten kann und daher natürlich auch mal nicht so gute Erfahrungen entstehen.

Mein Flug ging von Chennai über Kuala Lumpur nach Hongkong. Dank einer Verspätung des Fluges von Chennai nach Kuala Lumpur und der Unfähigkeit der indischen Airline Angestellten mein Gepäck über beide Flüge nach Hongkong durch zu buchen ist es zu verdanken, dass mein Gepäck kurzzeitig verloren ging. In Kuala Lumpur stand ich dann vor der Wahl den Transfer zu nehmen und das Boarding für den Weiterflug innerhalb von 15min zu erreichen oder mein Gepäck zuerst abzuholen, sprich ein malaysisches Visa zu beantragen und dann zurück durch die Security. Die Angestellten der Airline in Indien haben mir, sogar schriftlich, empfohlen das Gepäck selbst zu holen und dass der Weiterflug ganz einfach für mich zu erreichen wäre. Ich habe mich dann für den Transfer entschieden, quasi besser ich kann den Flug erreichen und das Gepäck ist möglicherweise dann auf dem nächsten Flug. Die nette Dame im Transfer Counter hat mir dann mitgeteilt, dass sie versuchen das Gepäck noch in den Hongkong Flug zu geben, sonst es aber mit dem nächsten Flug kommt. Ich habe dann den Flug noch erwischt, die waren schon beim Bording und habe gefragt ob ein weiteres Gepäck gekommen ist, die Antwort war nein, Gepäck verladen ist bereits abgeschlossen. Damit war für mich klar, ok, ich muss möglicherweise in eine neue Zahnbürste investieren und so war es dann auch. Am Flughafen hab ich gewartet und gewartet, mein Rucksack ist nicht angekommen, so habe ich einen Report beim Gepäckservice aufgegeben. Die Dame hat gemeint, dass heute kein Flug mehr von Kuala Lumpur kommt aber dass ich morgen anrufen soll um den Status zu erfahren. Das habe ich dann auch versucht, sicher 50 mal habe ich probiert anzurufen, aber kein Durchkommen. Am Abend, habe ich dann das entsprechende Büro am Flughafen besucht und mitgeteilt, dass ich hier bin um mein Gepäck abzuholen und dass 24h genug Zeit wären um das Gepäck von Kuala Lumpur nach Hongkong zu transferieren. Einige Zeit später stellte sich heraus, dass der Flug mit meinem Gepäck gerade gelandet ist und ich nun mit meinem Pass das Gepäck holen soll. Mein Pass war allerdings gerade nicht bei mir wegen der Beantragung des Chinesischen Visums. So hat man mich gebeten wiederzukommen wenn ich den Pass habe, was erst in einer Woche ist. Ich habe daraufhin gemeint, ich brauche Medikamente die in meinem Rucksack sind (was theoretisch stimmte wegen einer kleinen Magen Verstimmung) und man sollte doch bitte jemanden vom Airport Personal schicken um den Rucksack zu holen. Etwa eineinhalb Stunden später war es dann soweit und ich war wieder mit meinem Gepäck vereint. Im Nachhinein betrachtet werde ich beim nächsten Flug mein Handgepäck anders packen. Die Dinge die mir von meinem Gepäck am meisten abgegangen wären wenn es dauerhaft verloren gegangen wäre sind mein Reisetagebuch und die Medikamenten Sammlung.

In Hongkong ist dann alles recht schnell und effektiv von statten gegangen. Geld abheben, China Visum beantragen, Simkarte besorgen, kleine Stadtrundfahrt und gutes Essen ist in einem halben Tag erledigt. Leider komme ich einfach nicht an ein Halbjahres Visum für China ran. Es gibt Möglichkeiten aber die sind mir zu dubios und mit zu viel Geld verbunden. So werde ich nur die nächsten zwei Monate in China verbringen. Ursprünglich war geplant in Shanghai für ein Monat Mandarin zu lernen, das habe ich jetzt gespritzt. Ich werde ein paar Standartphrasen lernen und die Technologie zum Lesen und kommunizieren verwenden. Dazu habe ich in ein 90Euro Smartphone investiert da gewisse Dinge mit meinem Tablet nicht machbar sind. Die nächsten zwei Tage habe ich mit Firmware flashen und Customizing verbracht, nun ist alles up and running. Ich hoffe ich kann meinem Dauertravelling (ohne Internet für Tage und Wochen) treu bleiben und werde nicht zum Smartphone Junky wie so viele andere Reisende.

In der Stadt ist alles recht teuer im Vergleich zu Indien so etwa 3-5 mal soviel. Allerdings ist alles was man sich denken kann verfügbar. So gibt es Döner und Pizza um die Ecke, prall gefüllte Supermärkte mit allem möglichen Produkten die man sich nur vorstellen kann. Restaurants mit gut zubereiteten westlichen Produkten, ich glaube heute gibts Steak für mich. Ich genieße das jetzt noch, ich denke in China wird es diese Vielfalt dann nicht mehr geben.

Morgen werde ich mit dem Nachtzug von Hongkong nach Guilin aufbrechen und mich langsam zuerst an touristische Orte und wenn das klappt an nicht touristische Orte begeben.

Nach China wäre geplant einen Sommer in Neuseeland mit Trekking, Klettern und Canyoning zu verbringen. Aktuell bin ich mit einigen Leuten vorort in Kontakt, ich hoffe dass sich da etwas konkretes ergibt.

Der nächste Bericht dann wahrscheinlich aus China. Aktuell kann ich aber nicht sagen, ob es mir möglich sein wird aus China meinen Blog zu erreichen. Die Berichte anderer Reisender klingen nicht so gut, so ist zum Beispiel Gmail gesperrt.

Alles Liebe,
Max