Von Hongkong ging es via Metro ueber die Grenze nach Shenzen. Die Einreise war etwas komisch, die meisten Personen haben etwa 1-2 Minuten gewartet aber mein Beamte hat etwa 15Minuten gebraucht und musste paarmal bei Kollegen nachfragen. Ich habe dann gefragt ob es ein Problem gibt und man hatte dies verneint und mir meinen Pass zurueck gegeben. Der Zug von Shenzen nach Guilin hat sich als sehr bequem herausgestellt und so konnte ich gut schlafen. Meine chinesischen Mitreisenden bieten mir Essen an und die Kinder versuchen Englisch mit mir zu sprechen. Im Zug gibt es heisses Wasser und alle essen Fertiggerichte mit Heiswasser aufgegossen (ich hatte zufaellig auch etwas dabei).
Von Guilin (einer kleineren Stadt mit ein paar Mio Einwohner) ging es dann im stroemenden Regen nach Yangshou. Das Taxi welches mich zum Bus brachte hat mich dann gleich uebers Ohr gehauen und beim Buspreis mitkassiert. Ich hatte den Preis nur grob geprueft und mit 4Euro fuer 1,5h Busfahrt fuer OK befunden, ein Euro davon ging dann wohl ans Taxi. In Yangshou treffe ich mich dann mit einer Bekannten im Climbers Inn. (Zum Glueck hatte ich die Adresse des Hostels in Chinesisch dabei). Von dort aus starten wir als kleine Gruppe zu verschiedensten Aktivitaeten. Schwimmen im Fluss, Essen und vor allem Klettern. Dank der wunderbaren Unterstuetzung durch Lilly, der Climbers Inn Besitzerin, werden die naechsten Tage zum Genuss. Yangshou selbst wird bis Ende August noch von chinesischen Sommertouristen heimgesucht. Am Abend wenn man in die falsche Strasse abbiegt kann man kaum noch gehen. Auch viele Restaurantmeilen gibt es und Strassenmusikanten bieten oft ungefragt ihre Nummern zum besten (meist recht laut und nicht sehr musikalisch). Wir versuchen die Gegenden zu meiden und halten uns etwas abseits auf. Die eigentliche Klettersaison startet erst im Oktober, da ist das Wetter dann kuehler und die Touristen weniger.
Wie wir am ersten Klettertag zum Chicken Cave aufbrechen erwartet uns eine aeltere Dame und moechte Geld haben. Mir kommt es verhaeltnissmaesig zuviel vor und ich rufe Lilly an was wir am besten machen sollen. Lilly meint wir sollen die Dame ignorieren, auf keinen Fall Geld geben und einfach Klettern gehen. So einfach war das dann aber nicht. Zuerst kam es zu verbalen Auseinandersetzungen, schnell wurden diese handgreiflich und uns wurde der Weg versperrt. Ich habe dann von Sandalen in die Bergschuhe gewechselt und bin den Berg rauf spaziert. Im naechsten Schritt habe ich alles was die Dame zu uns gemacht hat zu ihr gemacht. Hat sie den Weg versperrt habe ich das auch gemacht, hat sie einen Stein oder Ast genommen hab ich das auch gemacht. Hat sie geschriehen hab ich auch geschriehen und so weiter. So ging es dann langsam den Berg hoch. Oben angekommen war eine Art Burgruine mit einem Eingang. Ich habe mich dann davor gestellt und die Dame nicht reingelassen. Wie wir dann alle drinnen waren und auch unser Equippment hat die Dame angefangen den Eingang mit Steinen zu verschliessen. Ich habe dann gemeint, dass wir ohne weiteres von der Burgmauer abseilen koennen und uns ein verbarikatierter Eingang nicht weiter stoert. Wir haben dann zum Klettern angefangen und etwa eine halbe Stunde spaeter waren wir dann ohne unsere ungewollte Begleitung. Wir haben dann einige Routen geklettert und ich hab mir im oberen Teil einer 6a+ aber dann die Zaehne ausgebissen. Ich haette, wie von Indien gewohnt, beim Rueckweg einen unschoenen Empfang durch Familien und Nachbarn erwartet. Komischerweise haben aber weder die Familie noch andere Personen beim Rueckweg auf uns reagiert und so sind wir unbehelligt ins Climbers Inn zurueckgekehrt.
In den naechsten Tage sind wir dann in verschiedenen Klettergebieten in der Umgebung unterwegs gewesen. Lilly hat uns mit den fuer das Wetter und unserem Koennen passenden Tipps versorgt und wir haben es genossen. Mein persoenliches Highlight war Bambu Cave welches mich sehr an Kalymnos erinnert hat. Beim ersten Anblick einer Route im 5. Schwierigkeitsgrad habe ich mir gedacht, das ist unmoeglich eine 5 aber Dank der vielen guten Griffe war dann einiges moeglich. Nach einer guten Woche Klettern ging es dann weiter mit dem Zug nach Kunming.
Kunming ist eine, fuer chinesische Verhaeltnisse, kleine Stadt (fuer mich eher eine grosse). Ich bin nun in China zum ersten Mal alleine in einer nicht zu touristischen Gegend unterwegs und werde vor diverse Herausforderungen gestellt. Die Leute sprechen definitiv kein English und der Grossteil der Informationen ist in Chinesisch. So moechte ich am zweiten Tag ein Klettergebiet in der Pampa, etwa 1h mit dem Bus von Kunming besuchen. Der Weg zur Busstation stellt, Dank Metro, kein Probleme dar. An der Busstation brauch ich aber sage und schreibe 2h um mich durchzufragen welchen Bus ich nehmen soll und wo ich dazu das Ticket kaufen kann. Im Endeffekt stellte es sich als zielfuehrend heraus mit den Leuten mittels Google Translater im offline Mode zu kommunizieren. Manche Personen haben dann auf ihrem Telefon im Uebersetzer auf Chinesisch geantwortet und auf English rueckuebersetzt. Warum es zwei Stunden gedauert hat weis ich mittlerweile, es gibt mehrere Wege und an dem Ort mehrere Busstationen, so kam es zu den verschiedenen Informationen und der Verwirrung meinerseits. Im Endeffekt habe ich mich dann aber dann schnell gewoehnt mit dem Uebersetzer, ein paar Brocken Chinesisch und Zeichensprache zu kommunizieren und bis jetzt meist das bekommen was ich wollte.
In meiner Bleibe, dem Hump Hostel in Kunming gibt es eine tolle Dachterasse, es folgen Chillout und gute Gespraeche. Leider komme ich mit den Chinesen nur sehr schwer ins Gespraech, nicht dass sie nicht mit mir kommunizieren moechten aber ohne English gestaltet sich das etwas schwierig. Lustigerweise treffe ich im Hostel am zweiten Tag zwei Studenten aus Vorarlberg und spaeter Tomas aus dem Burgenland. In Kunming gibt es einige gute Baeckereien, so habe ich sogar Rosinenweckerl entdeckt, mmm lecker. Einen Tagesausflug geht zum nahegelegenen Stoneforrest, wo wir, Dank dem leicht regnerischen Wetter, keine Massen von Touristen treffen. Der Forrest laedt zum Klettern ein, leider habe ich die falschen Schuhe an und es ist nicht erlaubt. Wie wir dann, muede und hungrig, zurueck kommen passiert mir ein kleines Missgeschick. In einem Restaurant bestellen wir aufgrund der Fotos auf der Wand. Ich bin mir nicht sicher wieviel es kostet und frage meine Begleitung ob sie weis wie man auf chinesisch fragt wieviel es kostet. Sie meint dann das sei guenstig, da die Preise maximal 15Yuan, also 2Euro pro Gericht ausmachen. So warten wir auf das Essen. Nach einiger Zeit kommt es uns komisch vor, warum dauert das so lange. Im Endeffekt vergleichen wir die Chinesischen Zeichen von Bild und Speisekarte und stellen fest, ups, ich habe gerade ein Familiengericht um 100Yuan bestellt. Ich nehme es mit Humor und versuche mich an dem, ausgesprochen leckeren, Gericht. Kann es aber, beim besten Willen, nicht alles aufessen. Meine Begleitung geht dann zurueck zum Hostel und schickt Verstaerkung, dann konnten wir alles aufessen.
Heute Abend geht es mit dem Zug nach Lijiang. In der naechsten Woche werde ich dann in der Naehe der tibetischen Grenze umherziehen. Ob es Klettern, Trekking, Meeting mit den Locals oder eine Mischung davon wird kann ich noch nicht sagen, das ergibt sich dann vorort.
Danach ist ein Visarun nach Vietnam geplant um meine zweiten 30Tage Chinavisum zu aktivieren. In Zukunft sollte ich aber besser versuchen ueber „Kontakte“ das Visum in China zu verlaengern, gleich ein laengeres Studentenviusum ueber eine Schule beantragen oder das Visum in Europa mit einer langen langen Reiseroute beantragen.
Die weitere Reise geht ueber Chengdu nach Beijing und dann Ende September ueber Bangkok nach Auckland in Neuseeland.
来自昆明的问候,
Max