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Weltreise Peru, Choquequirao Trek

Wie bereits angekündigt möchte ich in diesem Blogpost von unserem Trek nach Choquequirao, einer in Ausgrabung befindlichen Inkastadt und dem weiteren Weg über die Berge bis nach Santa Teresa berichten.

Hier die Eckdaten des Treks:
– 7 Tage / 6 Nächte unterwegs
– Gesamtausgaben etwa 180€ für 2 Personen (eine Buchung bei einer Agentur kostet locker 1000USD pro Person)
– Gewicht des Rucksacks zu Beginn in etwa 13/14kg
– Gasverbrauch: 500g
– Etwa 50km zu Fuß unterwegs, davon ca. 4,5km runter und 4,5km rauf
– Höchster Punkt (an den wir marschiert sind), Victoria Pass mit etwa 4200m zwischen Maizal und Yanama
– Höchstes Camp in Yanama auf 3650m
– Mehr Details in einem GPS File hier

Es folgt eine grobe Auflistung der Kosten in Sol für uns zwei:
– 150 für unser Trekking Gear (Zelt, Schlafsäcke, Matten und Kochsachen). Wir haben es bei „Himalaya Outdoor“ in Cusco angrenzend an Plaza de Armas in der Gasse Procuradores Nr. 398 ausgeborgt und waren ganz zufrieden, das Zelt klein aber sehr leicht, der -10 Grad Schlafsack ausreichend, der Rest funktional. Wir würden unser Gear dort wieder ausborgen.
– 40 für 2 Gaskartuschen, einmal 450g und einmal 250g
– 180 für Essen (knapp 4kg pro Person)
– 170 für Transport (zuerst der Bus Cusco nach Abancay für 40, dann ein lokaler Minibus von der Hauptstraße bis zum Roadhead 20, der Minibus von Yanama nach Playa 50, die beiden shared Taxis von Hidroelectrica nach Santa Maria 30 und der Bus von dort zurück nach Cusco weitere 30)
– 90 Eintritt nach Choquequirao (einmal Student für 30, einmal normal 60)
– 40 für Essen, Trinken und Camping am Weg
– Das macht total 670 (in etwa 180€) und ergibt erstaunliche 15€ pro Tag pro Person

In den Tagen vor dem Trek ging es relativ kurzentschlossen an die Vorbereitungen. Zuerst haben wir verschiedene Shops betreffend dem Ausborgen von Trekking Ausrüstung abgeklappert. Wir wurden relativ rasch bei dem oben genanntem Shop fündig. Danach ging es in die diversen Supermärkte und lokale Märkte um dort leichte aber nahrhafte Kost zu finden. Wir waren hier von Cusco eher enttäuscht, also besser die Nahrung von zu Hause mitbringen. Wir mussten uns also grob auf folgenden Speiseplan beschränken. Morgens: Haferflocken mit Milchpulver und diversen Trockenfrüchten und Geschmacksrichtungen. Zum Mittagessen: Käse, verschiedene Arten getrocknete Würste, etwas Brot, Müsliriegel und Trockenfrüchte. Zu Abend wurde dann, je nachdem wie es die Umstände erlaubten, aufgekocht. Es gab verschiedene Arten von Nudeln als Suppe verfeinert mit zuvor angerösteten Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer, dazu Fertigsuppenpulver und getrocknete Würste. Soweit verfügbar haben wir die „Suppe“ natürlich mit Eiern oder Gemüse angereichert. Wie wir dann mit finalen Packen beginnen stellen wir fest, oh, die -15 Grad Schlafsäcke sind dann doch etwas groß. Wir können unsere Rucksäcke zwar noch sinnvoll packen, aber das Gewicht ist nicht so sehr das Wahre. So beschließen wir das Essen um einen Tag zu reduzieren, die Schlafsäcke von -15 auf -10 Grad zu tauschen und unseren Kochtopf auf die kleinste verfügbare Variante zu tauschen. Unsere restliches Equipment lassen wir bei unserem Host in Cusco zurück.

Am ersten Tag nehmen wir am Morgen den Bus von Cusco nach Abancay. Die erwarteten Proteste und Straßensperren der Lehrer bleiben aus und es geht zügig dahin. Wie wir an der Abzweigung nach Cachora aussteigen wollen dann die erste Überraschung. Der Busfahrer ist von der Kabine aus nicht erreichbar, die vorhandene Glocke funktioniert nicht uns unser Klopfen wird eine Weile ignoriert. Schlussendlich bleibt der Bus aber dann doch stehen und wir steigen aus. Die wartenden Taxis wollen uns zwar mitnehmen, aber wir den überteuerten Preis nicht zahlen. So wandern wir die Strasse entlang bis wir Schatten finden und essen erstmal die vorhandenen Bananen und Mandarinen auf um unser Gepäck zu erleichtern. Wie ich erneut versuche, mit den Taxis zu verhandeln, kommt ein lokaler Transporter vorbei. Bao Yu hält den Transporter an und er nimmt uns für kleines Geld mit. Es geht über eine Schotterstraße zuerst nach Cachora und danach weiter bis zum Viewpoint, also dort wo der Trek startet. Am Anfang noch guter Dinge macht sich unser Gepäck mit dem gesamten Essen dann doch bemerkbar. Ich wünschte, ich hätte etwas weniger Essen eingepackt aber für drei, vier Tage wissen wir nicht so wirklich was uns erwartet und besser wir haben etwas dabei als nicht. Es geht in brütender Sonne hinunter zum Fluss, die Leute die uns entgegenkommen und den staubigen Hügel hinauf müssen tun mir leid. Gute Tourenplanung mit Sonne und Schatten ist hier von Vorteil. Bao Yu ist auch ganz schön am Schwitzen, ich gehe manchmal vor und nehme ihr dann das Gepäck ab, bin aber selbst ziemlich am Limit. Wie wir dann 1500 Höhenmeter weiter unten am Fluss ankommen prüfen wir unsere Optionen. Wir können entweder direkt neben dem Fluss am Playa Rosalina campen, es gibt dort Wasser, etwas Essen und Getränke zu kaufen, jedoch schwirren ziemlich viele Moskitos herum. So beschließen wir einen Campingplatz weiter zu ziehen, der Haken dabei, es gibt dort kein Wasser. Wir machen also kurz Pause, essen etwas, füllen unsere Flaschen voll (in etwa dreieinhalb Liter) und machen uns auf den Weg. Es geht gefühlt steil nach oben und auch wenn die Karte nur 150 Höhenmeter und weniger als 1 km anzeigt, kommt es mir wie eine Ewigkeit vor bis wir dort ankommen. Gesamt waren wir an diesem Tag etwa 11 km unterwegs. Der „Campingplatz“ besteht aus einer geraden, staubigen Fläche und einer kleinen Hütte nebenbei, wir sind die Einzigen dort. Nach einigen Minuten Verschnaufpause bitte ich Bao Yu, wir sollen das Zelt jetzt aufbauen, denn vielleicht ist es bald dunkel und wie mit dem Schalter ausgeknipst ist es, wie das Zelt steht und wir mit dem Kochen begonnen haben, quasi finster. Es ist überall staubig und Kochen im Finstern nicht so toll, aber wie wir beide dann die geplante Nudelsuppe essen sind wir guter Dinge und gehen bald darauf schlafen. Ich falle in tiefen, traumlosen Schlaf und wache erst am nächsten Morgen vom Zwitschern der Vögel gegen 6 Uhr auf.

Wir beginnen unseren zweiten Tag zeitig, da wir möglichst viel Höhe machen wollen, bevor die Sonne in den Hang scheint. Nach einem schnell gemachten Haferflockenbrei geht es steil den Hügel hinauf. Wir haben, obwohl wir auf Abwasch und „uns waschen“ verzichtet haben, noch knapp einen Liter Wasser übrig. Bao Yu geht voraus und ich gehe in einer Art Meditation langsam hinterher. Es funktioniert und wir kommen etwas später nach Santa Rosa Alto. Dort gibt es Wasser und wir füllen unsere Flaschen voll. Auch Essen gäbe es dort, aber wir haben aktuell genug eigenes Essen mitgebracht und wollen zuerst einmal schauen wie sich das entwickelt. Danach kommt langsam die Sonne hervor, jedoch gibt es immer noch genügend Schatten am Weg. Später kommen wir in das einzige Dorf in der Umgebung, nach Marampata. Es gibt dort einige Shops, Campingplätze und auch Essen zu kaufen. Wir machen Mittagspause auf einer Bank, ah tut das gut das Gepäck abzustellen. In der Ferne können wir schon die Umrisse von Choquequirao erkennen, wir sind ein bisschen aufgeregt. Nach der Mittagspause geht es zuerst gerade dahin, mit den 1300 Höhenmetern welche wir zuvor gemacht haben ist das auch notwendig. Nach einer Weile erreichen wir das Wärterhaus und kaufen unsere Tickets, Bao Yu sieht jung aus und geht als Student durch, mir möchte man das nicht mehr so recht glauben und so wird es nur ein Studententicket. Angeblich dauert es danach noch eine Stunde bis zum Campingplatz, doch es scheint sehr nahe. Wir wandern los und es geht wieder ein bisschen runter und rauf und wir können es kaum erwarten den Campingplatz zu erreichen. Am frühen Nachmittag treffen wir dann nach nur 9 Tageskilometern dort ein und sind guter Dinge. Wir bauen das Zelt auf und ich beginne neben mir und dem Geschirr auch meine Hose und T-Shirt zu waschen. Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht weis ist, dass die Sonne am Campingplatz bereits gegen 4 verschwindet und daher mein Gewand nicht mehr trocken wird. Ich habe sparsamer weise nur eine Hose und einen Pulli mitgenommen, so borgt mir Bao Yu eine ihrer Hosen welche mir bis auf den Hosenbund sogar passt, Glück gehabt. Wir kochen Abendessen uns kriechen in unsere Schlafsäcke. In dieser Nacht ist es etwas kalt, mein Schlafsack hat ein Problem mit dem Reißverschluss, welches ich erst Tags darauf in den Griff bekomme, aber mit Pulli und Mütze schlafe ich dann doch ein.

Tags darauf, an unserem dritten Tag, war geplant, das nur 20 Gehminuten entfernte Choquequirao zu besuchen, doch zuerst muss meine Hose trocken werden. Die Kälte in der Nacht könnte auch mit dem gewählten Zeltplatz zusammenhängen und so siedeln wir vorsorglich unser Zelt um. Danach geht es mit trockener Hose und leichtem Lunchpack auf nach Choquequirao doch schon beim Weg dorthin nehmen wir nicht den „normalen“ Weg, sondern folgen einem anderen Weg und landen danach in einer Art Jungeltrail. Kurze Zeit später ist es aber dann soweit und wir bestaunen die ersten Ruinen. Das Gelände ist noch in einer sehr ursprünglichen Form und es gibt nur sehr wenige organisierte Wege. Oftmals folgen wir den typischen Terassen, dann einem kleinen Trampelpfad in den Jungel und staunen dann später wie wir aus dem Jungel auf das nächste Gebäude stoßen. Auch kaum Leute sind da, gesamt vielleicht etwa 20-30 auf dem Gelände verstreut. Etwas später folgen wir einem Wasserkanal nach oben, jedoch als wir dort ankommen stellt sich heraus, ups, das war der falsche Weg. Wir müssen also wieder zurück hinauf gehen und sind darüber entsprechend „begeistert“. Danach geht es in andere Teile der Ausgrabungen und die Zeit fliegt nur so dahin. Nach den „Lama-Terrassen“ geht es auf eine runde Plattform am Hügel, welche das gesamte Gebiet überblicken lässt und wir sitzen dort, jausnen, staunen und schön langsam wird es dunkel. Wir sind die einzigen weit und breit und genießen die Stimmung.

Am 4. Tag geht es nach dem „Rasttag“ in Choquequirao weiter, zuerst runter in ein anderes Tal hinter Choquequirao und danach rauf in die kleine Ortschaft Maizal. Laut GPS geht es heute mit 11 km und davon 1400 Höhenmeter runter und danach dasselbe wieder rauf, richtig zur Sache. Wir haben jedoch einiges an Essen verbraucht und nach grober Kalkulation 400g Haferflocken verschenkt. Zu Beginn geht es leicht hinauf, dann dem Hügel entlang und langsam nach unten. Aus der Ferne sehen wir weitere Inka Terrassen. Der Weg wird steiler, staubig und die Sonne brennt erbarmungslos auf uns ein. Wir wissen, dass wir spätestens beim Fluss im Tal Wasser bekommen, wenigstens etwas. Es geht langsam weiter und bevor es steil zum Fluss hinuntergeht gibt es einige Campingmöglichkeiten. Dann wie auf dem Nichts taucht ums Eck wieder die zuvor gesehen Inka Ruine Pinchaunuyoc auf und wir sind beeindruckt, mit so etwas hatten wir nicht gerechnet. Auch Wasser gibt es dort in guter Qualität. Wir machen Rast und erkunden die Ruinen bevor wir weiterziehen. Der weitere Weg zum Fluss ist sehr mühsam, es wird steil und rutschig, mehrfach kann ich mich gerade noch mit meinem Wanderstock fangen und auch Bao Yu kämpft mit der Umgebung. Dann endlich erreichen wir den Fluss und wollen im Schatten Pause machen doch die kleinen Sandfliegen lassen uns nicht wirklich zur Ruhe kommen und so machen wir uns bald auf die Weiterreise. Nachdem wir nicht wirklich wissen, ob wir vor Maizal wieder Wasser bekommen nehmen wir einiges an Wasser vom Fluss mit. Der Weg hinauf ist genauso steil und rutschig wie der Weg hinunter und ich relativ fertig. An einem Punkt will ich nicht mehr so recht weitergehen und lege mich, nach dem Verzehr von einigen Riegeln und Trockenfrüchten für etwa 15 Minuten ins Gebüsch. Der Powernap funktioniert und danach ist wieder Energie da, langsam und gleichmäßig geht es Maizal entgegen. Das Wasser reicht gerade so aus und wie wir dort ankommen sind wir … fertig. Die Wasserquelle in Maizal ist sehr erdig und wir erstehen einige Getränke (sehr teuer) und einige Eier (sehr günstig). Auch einen anderen Reisenden aus Brasilien treffen wir, welcher von der anderen Seite her von Yanama aus unterwegs ist und wir tauschen Informationen aus. Es wird langsam finster und kalt und wir kochen unsere Pasta und genießen den Ausblick. Als wir am Abend in unsere Schlafsäcke kriechen bin ich mir nicht wirklich sicher, ob wir Tags darauf nicht einfach Pause machen sollen, wir beschließen aber dann am Morgen zu entscheiden wie es uns geht und was wir machen.

Tags darauf beschließen wir den Besuch der Ruinen in der Umgebung zu spritzen und relativ zeitig den Victoria Pass mit etwa 4200m zu erreichen. Aktuell ist noch nicht ganz klar wie es mir mit der Last in der Höhe gehen wird, normalerweise wenn ich auf über 4000m unterwegs bin, merke ich das etwas, aber mal schauen. Die Tageslast ist mit „nur“ 8,5 km und 1000m rauf, 600m runter überschaubar. Zuerst geht es relativ eben dahin und ich bin motiviert. Bao Yu kommt ganz schön ins Schwitzen und ich gehe danach bewusst langsam voran. Wir finden erste Minen und auch eine Wasserquelle zum Nachfüllen bevor es langsam und stetig weiter in Richtung Pass geht. Der Weg ist mit sehr vielen Steinstiegen ausgebaut, es sieht so aus, als wären wir auf einem alten Inkaweg unterwegs. Langsam aber stetig geht es dem Pass entgegen, wir plaudern und sind guter Dinge. Wir kommen früher als erwartet bereits am Pass an und lassen uns das Mittagessen schmecken. Als wir nach der Pause um die ersten Felsen herumgehen auf einmal eine gletscher- und schneebedeckte Gebirgskette vor uns, ein schöner Anblick. Danach geht es zuerst eben dahin und dann langsam hinunter nach Yanama. Am frühen Nachmittag erreichen wir den Roadhead in Yanama und bauen unser Zelt im nahegelegenen Campingplatz auf. Wie ich den Shop des Campingplatzes betrete, kann ich es kaum glauben, es gibt jede Menge Gemüse hier und ich kaufe einiges um unser Abendessen aufzupeppen. Am Abend kommt dann ein Truck vorbei welcher als fahrender Shop agiert, die Produkte dort sind erstaunlich günstig, weit günstiger als ich bis jetzt in Märkten oder Shops in den Stätten gesehen habe.

Am Morgen des 6. Tages unseres Treks sind wir unentschlossen, ob wir mit unserem Gepäck und den zwei starken Tagen zuvor den Pass mit 4600m schaffen oder nicht. Wir beschließen dann, für 58 km den lokalen Minibus zu nehmen und danach am Nachmittag weiter zu trekken. Die Fahrt im Bus findet dann aber ein jähes Ende als auf einmal, in wunderschöner Umgebung, eine der hinteren Bremsen blockiert. In der nächsten Stunde wird die Bremse zerlegt und das Problem gesucht. Wir machen uns geistig schon auf einen weiteren Trek gefasst. Problem gefunden, es rinnt Bremsflüssigkeit aus. Als Gegenmaßnahme wird die Bremse manuell entsprechend „weich“ gestellt, dadurch bremst sie zwar nicht mehr, blockiert aber auch nicht und wir sollten es bis zur nächsten größeren Stadt schaffen. Zu wissen das etwas mit den Bremsen nicht mehr ganz passt und dann rasant Bergstraßen zu befahren ist ein Vergnügen, welches ich so schnell nicht mehr wiederholen möchte. Wir verlassen den Bus etwas nach Sahuayaco und starten neben dem Campingplatz Ccapac Nan einen weiteren Trek den Hügel hinauf. An kleinen Restaurants wird Cafe angeboten und auch die aus Kolumbien bekannten Kaffeestauden sind überall zu sehen. Es geht, einen erst vor zwei Jahren erschlossenem Weg entlang, bis zu einem Aussichtspunkt am Gipfel, von dem man eine Seite von Machu Picchu begutachten kann. Zuerst ist uns nicht ganz klar, wo wir nächtigen und der erste Campingplatz hat zwar Wasser, ist aber im Wald und uns der Hund dort nicht so geheuer. Etwas weiter gibt es dann die Möglichkeit hinter einer der Inka Ruinen illegal zu campen, wir entscheiden uns dann aber doch für einen offiziellen aber dann doch sehr bevölkerten Campingplatz neben dem Restaurant „Llaqtapata Lodge“ etwas weiter unten. Gesamt war der Trek an diesem Tag nur sehr kurz, etwa 7 km lang, 800m rauf und 250m runter. Wie wir im Camp ankommen sind wir müde aber guter Dinge, wir stellen unser Zelt hinter einer Jugendgruppe aus England auf und können wider Erwarten mit Ohropax gut schlafen.

Am nächsten Morgen brechen die diversen Jugendgruppen frühzeitig in Richtung Machu Picchu auf und wir haben den Campingplatz für uns alleine. Wir genießen ein ausgiebiges Frühstück mit allem was noch übrig ist im Anblick der berühmten Inka Ruine, ein besonderer Moment. Danach geht es einen kurzen Fußmarsch (4 km, 800m runter) weiter in Richtung Hidroelectrica, einem Wasserkraftwerk und dem Roadhead von Machu Picchu. Am Weg dorthin teilen wir um 5 Sol ein Taxi mit anderen Reisenden nach Santa Teresa, von dort geht es eine weitere Schotterstraße nach Santa Maria, diesmal um 10 Sol. Vom Gefühl her hätten wir zuerst nach Hidroelectrica gehen sollen und dort mit einem der Touristenautos eine Fahrt nach Cusco verhandeln sollen, aber im Nachhinein ist man immer schlauer. Von Santa Maria geht es dann weiter im lokalen Bus um nur 15 Sol. Die Busfahrt war insofern interessant, da in der Umgebung viel Obst wie Bananen und Mandarinen angebaut wird und viele Damen sich in den Bus gezwängt haben, um ihre Ware zu verkaufen. Das waren wir bis jetzt zwar auch schon gewohnt aber einen so dichten und bunten Auflauf haben wir bis jetzt noch nicht erlebt. Dann plötzlich bleibt der Bus stehen und zwei „Coca-Beamten“ starten eine Durchsuchung, allerdings nur, indem sie auf Verdacht verschiedene Taschen und Rucksäcke öffnen und auf Coca-Blätter durchsuchen. Die Jungs in den Sitzen vor uns sind sichtlich nervös, ein Mütterchen schräg gegenüber von uns auch, aber die Stimmung ist entspannt. Dann wie die Beamten zwei Säcke Coca-Blätter gefunden haben ist scheinbar das Quota erfüllt und der Bus darf weiterfahren. Von überall her werden die versteckten Säcke wieder in das normale Gepäck zurückgepackt, interessant. Die weitere Fahrt klettert auf über 4000m und die Aussicht ist grandios, doch die Fahrt lange. Wie wir abends dann in Cusco ankommen geben wir zuerst unser Trekking Gear zurück, dann geht es weiter zu unserer Unterkunft und wir fallen nach einer ausgiebigen warmen Dusche müde ins Bett.

Im Nachhinein betrachtet hätten wir unser Gepäck um etwa 2kg reduzieren können, indem wir weniger Essen mitnehmen. Einerseits etwas mehr Geld investieren und am Weg mehr zukaufen und andererseits von der Essenskalkulation her sind z.B. 60g statt 100g Haferflocken pro Person ausreichend gewesen. Selbes gilt für die Nudeln am Abend, hier waren 125g statt den kalkulierten 150g pro Person ausreichend und auch für die Trockenfrüchte zwischendurch, hier waren 80g statt den kalkulierten 125g ausreichend. Dann das Leihmaterial in Cusco zu organisieren war eine gute Idee, wir haben gutes, leichtes Material für wenig Geld bekommen. Trekking in der Umgebung rund um Cusco ist einfach möglich und die Infrastruktur es selbstständig zu tun grundsätzlich vorhanden. Wir haben mit anderen Leuten gesprochen, welche andere Treks in der Umgebung gemacht hatten aber es wurde uns mehrfach von vielen Leuten und vielen Pferden am Weg berichtet. Das war bei unserer Rute nicht so, am meisten Leute haben wir am Weg nach Choquequirao getroffen (vielleicht 20-30), nach Choquequirao ganz vereinzelt Lokals und manchmal einen anderen Wanderer aber von Massen noch keine Spur. Das kommt, dann in einigen Jahren, wenn die geplante Seilbahn errichtet wird. Die Umgebung ist umwerfend und abwechslungsreich, jedoch der Trek, gerade am Tag nach Choquequirao recht anspruchsvoll, jedoch immer die Option einer zusätzlichen Campsite oder eines weiteren Rasttags offen.

Aktuell sind wir bereits in Bolivien und auch die Fahrt dorthin hatte so ihre Problemchen, aber mehr dazu im nächsten Post.

Alle Liebe,
Max