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Friaul Mai 2014

Als ich im August 2013 meine Vision (eine Woche Canyoning in Friaul) ausplauderte, rannte ich zu meinem Erstaunen bei Max offene Türen ein.

Die Welt drehte sich weiter und die Dinge nahmen ihren Lauf. Schnell war ein Termin gefunden und eine geeignete Unterkunft ließ auch nicht lange auf sich warten. Obwohl mir das Unterkunftsangebot aus dem Internet etwas dubios erschien, buchte Ernst das Haus ohne lange zu fackeln. Die komplette Miete musste sofort bezahlt werden. Ich hatte Kopfkino und schlaflose Nächte. Jetzt hieß es Monate, Tage und Stunden zählen.

Endlich war es soweit. Ende Mai trafen wir uns in unserer „Villa“ in Tolmezzo. Ein riesiges Haus mit Museumscharakter. Unglaublich, jeden Tag entdeckte man neue Einrichtungsaccessoires und das ging eine Woche lang so. Besonderes Highlight war der jodelnde rosa Flamingo, an dem wir alle mächtig Spaß hatten. Ich wette, Max, du hast die Melodie heute noch im Kopf.

Für die nächsten Tage waren die Abläufe klar. Früh aufstehen, frühstücken, Material packen, zur Schlucht fahren und das tun, worüber andere Menschen nur den Kopf schütteln. Sich wie ein Muli beladen. Auf den Berg schleppen. Einen unbequemen Gummianzug anziehen. Sich dann durch nasses, kaltes und unwegsames Gelände (auch schon mal an toten Tieren vorbei) einen Weg zurück zum Auto zu bahnen. Manchmal frag ich mich, was treibt einen Menschen zu solchen Taten. Ganz einfach, es ist der Spaß daran, einen Abenteuerspielplatz für sich allein zu haben 🙂

Drei Tage lief es gut, Brussine, Lavarie und Simon hatten wir gut gemeistert. Dann kam der Regen. Zum Glück! Ich glaube wir waren alle froh über den entspannten Pausentag. In den folgenden zwei Tagen ging es in den Cuestis (meine Favoritenschlucht) und den Malinberg.

Am letzten Tag wollten wir was „Kleines“ gehen. Den Torrente Novarza. Naja, nach Topo auch nichts, was uns Stunden beschäftigt hätte. Weit gefehlt, kaum hatten wir uns in die Schlucht abgeseilt, waren ums erste Eck gelaufen nahm das Unheil seinen Lauf. Wir standen vor einem Lawinenkegel. Nicht schlimm! Einfach drüber und weiter! Nach dem ersten Kegel ließ der Zweite nicht lange auf sich warten. Und der Dritte. Und der Vierte. Und so weiter. Diese Berge aus Baumstämmen, Büschen, Mörgel, Steinen und Eismassen wurden von Kegel zu Kegel höher und die Stimmung sank entsprechend. Ich glaube, wir waren alle ganz schön angefressen, aber keiner ließ sich etwas anmerken. Nach knapp 7 Stunden hatten wir es dann geschafft. Tapfer!

Zur Belohnung gab es am Abend Rotwein und Pizza in Tolmezzo, alle waren versöhnt. Am Samstag hieß es dann Abschied nehmen. Es war eine sehr entspannte und harmonische Woche. Max, Basti, Bille und Ernst es hat richtig Spaß mit euch gemacht. Danke für die schöne Zeit.

Ich mag es gar nicht sagen, aber ich hab da wieder eine Vision………..

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Der Vollständigkeit halber hier ein paar Fotos der begangenen Schluchten. Rio Simon und Cuestis sind bereits in diesem Beitrag erwähnt.

Rio Brussine:

Eher kurze lohnende Schlucht mit 60m Schlussabseiler und netter Rutsche. Wasserstand Fella für Flussquerung beachten.

Rio Laverie:

Orografisch linken Arm + Hauptschlucht begangen, Anfahrt im letzten Stück „interessant“, Stände im Seitenarm teilweise dürftig. Schlucht selbst lohnend. In Tour einmal scharfe Kante mit Umlenker, letzte Stände am besten mit 30/30/30m machbar, letzter Stand ist rechts etwas versteckt (einfach den Haken folgen).

Rio Malinberg:

Abseilschlucht, was kleines für Zwischendurch. Abseiler meist im Wasser, Zustieg nur teilweise erkennbar weil Wald gebrannt hat.

Torrente Novarza:

Probleme bei Begehung im Mai durch Schneefelder wegen Fortbewegung und Dreck. Eventuell Pickel/Steigeisen oder Eissäge mitnehmen. Stände grundsätzlich ok. Ohne Eisberge und nach Spülung möglicherweise eine nette Geschichte.