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ACA Ausflug Tessin 2014

Eigentlich wollten wir ja Canyoning in der Nähe des Comer Sees machen aber nachdem dort viel zu viel Wasser in den Schluchten war sind wir Richtung Tessin ausgewichen. Trotz Wasserfassung war viel Wasser in den Bächen was zu „interessanten“ Begehungen führte und wir endlich wieder mal Seilbahn, geschlossenen Kreis und Treibanker anwenden konnten. Mit dabei waren Corina, Daniel, Markus, Roli, Tom und ich. Hier einige Impressionen zu den Schluchten.

Cresciano

Immer wieder genial, diesmal mit Auto hochgefahren, etwas über Normalwasserstand.

Giumaglio

Bei den beiden unteren hohen Abseilern ordentlich Wasser, ev. nächstes mal bei mehr Wasser 50m Seil für Seilbahn mitnehmen.

Pontirone

Begehung bei erhöhtem Wasserstand, Strudel und Becken kontrolliert begehbar.

Canyoning & Klettern in Salzburg

Im Juli 2014 mit Max, Marie, Dirk und Steffi

Eigentlich hatten wir uns nur zum Canyoning treffen wollen. Was daraus wurde hätte im Vorfeld niemand gedacht.

Zum Aufwärmen ging es in den Scharnbach bei Weißbach. Eine nette Schlucht mit vielen Abseilern. Ganz nach meinem Geschmack, so war auch schnell der mühselige Zustieg vergessen, der mal wieder etwas länger dauerte. Ich liebe Canyoning mit Expeditionscharakter.

Am nächsten Tag stand dann Klettern für alle im Klettergarten in Weißbach bei Lofer auf dem Programm. Auch Dirk, der anfänglich nicht sehr begeistert war, schlug sich tapfer und kämpfte sich die Wand hoch. Am Nachmittag ging es dann noch in den Fischbach im Heutal zum Canyoning. Im Regen umziehen. Igitt! Mensch war das kalt! Nach dem ersten Abseiler war alles vergessen, es hat richtig Spaß gemacht.

Da Max im Klettergarten in Weißbach die Grundlagen geschaffen hatte, hieß es auf nach Sankt Gilgen zum Plombergstein. Mehrseillänge! Hilfe! Viele Fragezeichen in den Augen lösten sich schnell auf und nach kurzer Zeit war nur noch genießen angesagt. So kletterten wir dann die Routen Taxus und Irma la Douce. Sehr einfache Routen, aber für den Einstieg genau das Richtige. Gut ausgesucht Max!

Eines steht fest. Es gibt nun für uns eine Alternative zum Klettersteig, die mir viel mehr Spaß macht. Mehrseillänge heißt das Ziel. Wir haben viel bei dir gelernt Max. Dankeschön! Mit vielen schönen Bildern im Kopf freue ich mich auf unser nächstes Treffen.

Hier auszugsweise einige Bilder zu den Touren:

Fischbach im Heutal

Eine nette kleine Tour, diesmal etwas mehr Wasser was das ganze um so interessanter macht. Das Wetter war leider brrr.

Scharnbach

In der Nähe von Schneizelreut, wieder Erwarten eine nette Tour, Zustieg am Schotterweg hinter Sägewerk beachten.

Plombergstein Taxus

Die alpine Anfängerroute schlechthin, gute Hakenabstände und gute Griffe runden das Klettererlebniss ab.

Plombergstein Irma la Douce

Eine weitere alpine Anfängerroute, auch bekannt als Sanduhrenparadies. Ideal um den Standplatzbau zu üben oder mobile Sicherungsmittel zu verwenden.

Sardinien 2014

Nach meinem Corsika Besuch hatte ich schon lange vor nach Sardinien zu reisen. Ende Juni war es dann so weit und wir haben einen Klettertrip nach Sardinien gestartet.

Zuerst war geplant in verschiedenen Gegenden der Insel zu nächtigen, nachdem allerdings sowohl die erste Unterkunft, als auch ein Großteil der angestrebten Attraktionen rund um Cala Gonone angesiedelt war sind wir dann gleich dort geblieben.

Nach einem herzhaften Frühstück ging es meist zum Klettern oder Canyoning. Felsentechnisch kann es das Klettergebiet rund um Cala Gonone locker mit Kalymnos aufnehmen. Wir haben kaum Leute in den Gebieten getroffen, dürfte wohl noch Vorsaison gewesen sein. Was man vielleicht erwähnen sollte, wenn weder Wind/Wolken/Schatten da sind kann es um diese Jahreszeit schon etwas wärmer werden.

Nach dem Klettern ging’s dann ab zum Strand, die schnelle Erreichbarkeit von verhältnissmäßig wenig besuchten Cala’s und Spiagga’s (Also Buchten und Stränden) und das türkiesblaue Wasser hat mich immer wieder aufs Neue begeistert (die Wellen zum Bodysurfen nicht zu vergessen). Hier Stellvertretend für die anderen ein Bild von Cala Luna.

Cala_Luna

Canyoningtechnisch sind im Sommer die meisten Touren auf Sardinien trocken, Hochsaison für Canyoning ist im Frühling. Nichts desto trotz sind wir einige interessante Bäche begangen. Als Führungsliteratur ist „Torrentismo in Sardegna“ von Corrado Conca ist zu empfehlen. Die Infos und Detailkarten im Führer reichen gemeinsam mit einer Straßenkarte aus um sich zu orientieren.

Codula Orbisi:

Das letzte Stück der Anfahrt hat uns einiges abverlangt. Nach dem Umkehrparkplatz geht man rechts an dem Gebäude der Hirten vorbei zum Bachbett. Kein fließendes Wasser im Bach. Dadurch der erste Gumpen nach dem 25m Abseiler sehr verdreckt. Einstieg auch danach möglich. Nach ungefähr der Hälfte kann man rechts der Schlucht in einer Grotte folgen (empfehlenswert, auch mit kleiner nicht wasserdichte Stirnlampe machbar). Mit fließendem Wasser und Jeep für die Zufahrt möglicherweise eine tolle Geschichte.

Bau Vigo:

Nur der zweite Teil der Tour ist richtig lohnend. In diesem Bach ist fließendes Wasser Großteils vorhanden. Es gibt viele Pools, teilweise Sprungmöglichkeiten und einige Abseiler. Unter anderem eine schräge 90m Abseilplatte.

Grotta Donini:

Ein Highlight und eine Mischung zwischen Höhlenbegehung und Canyoning ist diese Tour. Wasserdichte Stirnlampe und warme Neoprenkleidung/Unterzieher sind Pflicht. Wir hatten zu Begin Schwierigkeiten uns (trotz Info von Locals, Topo, Höhlenkarte) zu orientieren. Nach dem ersten Abseiler muss man (nicht die der Pfeil anzeigt nach links sondern nach rechts ums Eck, dann sieht man gleich den zweiten Abseiler. Auch beim zweiten Abseiler gibt es mehrere Möglichkeiten wie man weiter gehen kann, auch hier aufpassen bzw. immer in Ruhe die Möglichkeiten prüfen und abwägen. Grundsätzlich kann man sich danach richten wenn man (außer beim Abseilen) den Rucksack runter geben muss weil es so eng wird dann ist man sicher falsch. Nach dem ersten Abseiler wo man unten um Wasser steht muss man nach links gehen. Rückblickend betrachtet ein außergewöhnliches Erlebnis welches ich jedem Canyonauten der nach Sardinien kommt ans Herz legen möchte. Stirnlampen kann man sich z.B. hier ausborgen.

Riu Pitrisconi:

Dieser Fluss hat im Sommer das meiste Wasser in Sardinien. Erinnert vom Charakter her an die Schluchten auf Corsika. Sprünge und Abseiler wechseln sich ab. Vorsicht, obwohl das Wasser manchmal sehr dunkel und tief aussieht ist es das nicht. Besser vorher tauchen oder von wenigen Metern Probespringen bevor man sich an den hohen Sprünge versucht. Die Anfahrt ist nur über die rechte Straße ins Tal zu möglich. Gegen Ende der Tour (es fehlen noch 2 Stellen) führt einmal rechts ein deutlicher Pfad hoch, dieser ist einfacher gegenüber der Kraxelei zwei Stellen später. Rückweg vom Ausstiegsparkplatz nur mit Jeep oder zu Fuß machbar.

Friaul Mai 2014

Als ich im August 2013 meine Vision (eine Woche Canyoning in Friaul) ausplauderte, rannte ich zu meinem Erstaunen bei Max offene Türen ein.

Die Welt drehte sich weiter und die Dinge nahmen ihren Lauf. Schnell war ein Termin gefunden und eine geeignete Unterkunft ließ auch nicht lange auf sich warten. Obwohl mir das Unterkunftsangebot aus dem Internet etwas dubios erschien, buchte Ernst das Haus ohne lange zu fackeln. Die komplette Miete musste sofort bezahlt werden. Ich hatte Kopfkino und schlaflose Nächte. Jetzt hieß es Monate, Tage und Stunden zählen.

Endlich war es soweit. Ende Mai trafen wir uns in unserer „Villa“ in Tolmezzo. Ein riesiges Haus mit Museumscharakter. Unglaublich, jeden Tag entdeckte man neue Einrichtungsaccessoires und das ging eine Woche lang so. Besonderes Highlight war der jodelnde rosa Flamingo, an dem wir alle mächtig Spaß hatten. Ich wette, Max, du hast die Melodie heute noch im Kopf.

Für die nächsten Tage waren die Abläufe klar. Früh aufstehen, frühstücken, Material packen, zur Schlucht fahren und das tun, worüber andere Menschen nur den Kopf schütteln. Sich wie ein Muli beladen. Auf den Berg schleppen. Einen unbequemen Gummianzug anziehen. Sich dann durch nasses, kaltes und unwegsames Gelände (auch schon mal an toten Tieren vorbei) einen Weg zurück zum Auto zu bahnen. Manchmal frag ich mich, was treibt einen Menschen zu solchen Taten. Ganz einfach, es ist der Spaß daran, einen Abenteuerspielplatz für sich allein zu haben 🙂

Drei Tage lief es gut, Brussine, Lavarie und Simon hatten wir gut gemeistert. Dann kam der Regen. Zum Glück! Ich glaube wir waren alle froh über den entspannten Pausentag. In den folgenden zwei Tagen ging es in den Cuestis (meine Favoritenschlucht) und den Malinberg.

Am letzten Tag wollten wir was „Kleines“ gehen. Den Torrente Novarza. Naja, nach Topo auch nichts, was uns Stunden beschäftigt hätte. Weit gefehlt, kaum hatten wir uns in die Schlucht abgeseilt, waren ums erste Eck gelaufen nahm das Unheil seinen Lauf. Wir standen vor einem Lawinenkegel. Nicht schlimm! Einfach drüber und weiter! Nach dem ersten Kegel ließ der Zweite nicht lange auf sich warten. Und der Dritte. Und der Vierte. Und so weiter. Diese Berge aus Baumstämmen, Büschen, Mörgel, Steinen und Eismassen wurden von Kegel zu Kegel höher und die Stimmung sank entsprechend. Ich glaube, wir waren alle ganz schön angefressen, aber keiner ließ sich etwas anmerken. Nach knapp 7 Stunden hatten wir es dann geschafft. Tapfer!

Zur Belohnung gab es am Abend Rotwein und Pizza in Tolmezzo, alle waren versöhnt. Am Samstag hieß es dann Abschied nehmen. Es war eine sehr entspannte und harmonische Woche. Max, Basti, Bille und Ernst es hat richtig Spaß mit euch gemacht. Danke für die schöne Zeit.

Ich mag es gar nicht sagen, aber ich hab da wieder eine Vision………..

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Der Vollständigkeit halber hier ein paar Fotos der begangenen Schluchten. Rio Simon und Cuestis sind bereits in diesem Beitrag erwähnt.

Rio Brussine:

Eher kurze lohnende Schlucht mit 60m Schlussabseiler und netter Rutsche. Wasserstand Fella für Flussquerung beachten.

Rio Laverie:

Orografisch linken Arm + Hauptschlucht begangen, Anfahrt im letzten Stück „interessant“, Stände im Seitenarm teilweise dürftig. Schlucht selbst lohnend. In Tour einmal scharfe Kante mit Umlenker, letzte Stände am besten mit 30/30/30m machbar, letzter Stand ist rechts etwas versteckt (einfach den Haken folgen).

Rio Malinberg:

Abseilschlucht, was kleines für Zwischendurch. Abseiler meist im Wasser, Zustieg nur teilweise erkennbar weil Wald gebrannt hat.

Torrente Novarza:

Probleme bei Begehung im Mai durch Schneefelder wegen Fortbewegung und Dreck. Eventuell Pickel/Steigeisen oder Eissäge mitnehmen. Stände grundsätzlich ok. Ohne Eisberge und nach Spülung möglicherweise eine nette Geschichte.