Weltreise Neuseeland, Erneut in Queenstown

Nach den intensiven und sehr abwechslungsreichen Reisemonaten ist es jetzt gerade richtig wieder einen geregelten Tagesablauf zu haben. Dies ist möglich Dank der erhalten Arbeitsgenehmigung in Neuseeland als Canyoning Guide. Typischerweise sieht mein Tagesablauf jetzt wie folgt aus: Aufstehen, Frühstück, Canyoning, Abendessen, Schlafen mit leichten Variationen. Die Buchungslage ist aktuell ziemlich dicht, so habe ich im letzten Monat 3 Tage nicht gearbeitet, aber nun alles der Reihe nach.

Zu Beginn wie ich wieder in Queenstown war habe ich mit den anderen Leuten aus dem Hostel einige nette Treks in der Umgebung unternommen. Das Paket mit meinen Canyoningsachen ist dann leider nicht wie geplant angekommen und ich musste hier einige Dinge neu kaufen um in die Canyons gehen zu können. War am Anfang ein recht bunt gemischter Mix der da an meinem Gästegurt herumgebaumelt ist, mittlerweile nach 5 Wochen ist das Paket aber aufgetaucht und alles ist gut.

Weihnachten war diesmal definitiv anders. Die Firmenweihnachtsfeier haben wir am Stand verbracht mit Grillen, Raftrace und Sitzen auf Santas Schoss und Geschenke bekommen. Dann im Hostel haben wir am 25. ein grosses Essen veranstaltet. War sehr nett, wenn auch einige der jüngeren Gäste dann doch sehr betrunken waren.

Rund um Queenstown gibt es einige nette Rockclimbing Plätze, so habe ich dort den einen oder anderen Kontakt geknüpft und manchmal am Abend nach Canyoning gehen wir klettern. Mögliche Mountaineering Trips auf die Berge in der Umgebung sind in Planung, mal schaun ob sich da etwas ergibt.

Zu Silvester haben wir dann im Hostel kräftig gefeiert und sind dann gegen Mitternacht zum Strand am See gegangen. Feuerwerk war ganz nett, um Mitternacht haben sich dann viele in den See geschmissen, war lustig. Ich musste leider am nächsten Tag um 7Uhr aufstehen wegen einer weiteren Canyoningtour, so bin ich dann bald ins Bett gegangen.

Canyoning ist hier anders als ich es bis jetzt erlebt habe. Das fängt bei den Gästen an welche oftmals nicht fit sind oder auch nicht schwimmen können. Die Trips die ich aktuell mache sind nur zwei verschiedene Canyons welche sehr einfach gehalten sind. Die Kombination der beiden Dinge macht es dann doch interessant für mich, auch wenn ich das nicht dauerhaft machen möchte. Die Trips werden nach einem fixen Schema gemacht, es ist an bestimmten Stellen nur erlaubt System a oder b zu verwenden, die Flexibilität, die ich normalerweise als Guide habe, vermisse ich. Nachdem der Level der Guides aber sehr unterschiedlich ist macht es durchaus Sinn sich auf einen fixen Standard zu beschränken um Missverständnissen und Problemen vorzubeugen. Es ist mit NZOIA einen neuseeländischen Canyoningstandard vorhanden und eine Ausbildung für die Guides darin ist aktuell geplant. Ob sich das ganze dann durchsetzt und nachhaltig das Guiding verändert wird sich zeigen. Und ja, auf den Fotos sind Schwimmwesten zu sehen, das nur ein weitere Punkt der hier noch nicht optimal läuft. Alles in allem ist es aber dann doch Canyoning, eine Aktivität die ich gerne mache und auch meine Reisekasse freut sich über die Aufbesserung.

Ende Jänner findet in Wanaka ein Canyoning Festival statt. Ich bin schon gespannt auf die Dinge und Leute die ich dort treffe und erfahren werde.

Ende Februar werde ich dann weiter nach Indonesien aufbrechen. Mein Plan ist dort einen Eindruck von den vielen kleinen Inseln zu bekommen und zu prüfen ob es möglich ist ein kleineres Boot zu mieten/kaufen und damit von Insel zu Insel zu schippern. Andere Reisende haben von 200-300USD für ein Boot berichtet, das hört sich auf jeden Fall mal interessant an.

Liebe Grüße aus Queenstown,
Max

Weltreise Australien

Ich bin mittlerweile von meinem Abstecher in Australien zurück und gerade dabei es mir in Queenstown gemütlich zu machen. Es ist immer nett an einen Platz, an dem man bereits länger gelebt hat zurückzukommen und Freunde und Bekannte wieder zu treffen. Nun aber näheres zu meiner Reise in Australien.

Der Trip hat in Melbourne begonnen, warum Melbourne, das ist einfach, der günstigste Flug von Queenstown ging nach Melbourne. Am Flughafen in Queenstown war es dann gleich interessant. Man wollte mir meine fast leere Sonnencreme nicht durch die Security lassen weil auf der Tube 200ml drauf stand. Ich hab dann wie angewiesen die Tube entsorgt und bin danach aber mit einer anderen Beamtin ins Gespräch gekommen, von wegen ich werde mir jetzt in Australien einen Sonnenbrand holen und ob man da nichts machen kann. Die Antwort war nein, die 200ml Tube geht nicht aber wenn ich ein anderes Gefäß hätte, welches nicht mehr als 100ml hat, kann ich es umfüllen. Das habe ich dann auch so gemacht, was für einige Verwirrung in der Security geführt hat aber schlussendlich war alles gut und ich durfte die Sonnencreme mitnehmen. Beim Gate hätte ich dann eine Gewichtskontrolle meines Handgepäcks erwartet. Ich durfte nur mit 7kg reisen, hatte aber so um die 11kg dabei. Mein Plan war im Fall des Falles Jause und Getränk wegzuwerfen und meine Jacke umzubinden. Dabei sollte ich erwähnen, dass die Jackentaschen prall mit möglichst schweren Dingen gefüllt waren. Komischerweise hat mich Jetstar hier aber nicht kontrolliert, vielleicht möchten sie sich dadurch von den anderen Airlines durch bessere Kundenfreundlichkeit abheben.

Die Stadt Melbourne selbst ist durchaus interessant, ich habe mich in einem besser bewerteten Hostel etwas außerhalb einquartiert, welches sich aber als Bar mit einigen Zimmern herausgestellt hat. Nach einer Eingewöhnungsphase habe ich mich dann dort doch etwas wohlfühlen können. Es scheint so als sind in Australien leider viel zu viele junge Reisende zum ersten Mal alleine unterwegs, die sich aber nicht so wirklich benehmen können, entsprechend geht es auch in den Hostels zu. Ich habe mir zum Beispiel zu Beginn gedacht, oh mein Gott, warum ist denn die Küche so dreckig und ekelhaft. Am am nächsten Tag am Morgen war dann alles blitzblank und frisch geputzt aber nachdem die Horden wieder drauf losgelassen wurden hat es wieder gleich ausgesehen. In Melbourne habe ich dann etwas außerhalb einen richtig günstigen lokalen Markt entdeckt und dort jedem Menge Obst und Gemüse sowie Fisch eingekauft. Hat mich etwas an das Weihnachtsessen am 25. erinnert, der Fisch.

Nach etwa einer Woche ging es dann mit dem Flieger weiter nach Sydney und dann hoch die Ostküste, so der Plan. Zuerst hatte ich noch mit einigen Leuten auf gumtree.com.au zwecks Mitfahrgelegenheit Kontakt, aber nachdem ich nur sehr kurz hier bin hatte ich dann vor mit dem Bus zu fahren. Ein kurzer Preisvergleich hat gezeigt, dass der Flieger fast genau soviel kostet, also 14h Busfahrt vs. 1h Flug bei fast gleichem Preis hat dann für den Flug gesprochen. Diesmal bin ich mit Tigerair geflogen und ja, hier wurde mein Handgepäck gewogen. Ich lies einfach meine Jacke und die Jause auf meinem Sitz liegen, min mit dem fast leeren Rucksack zur Waage spaziert, ah nur 6kg, ja das ist ok, und habe danach meine anderen Sachen wieder eingepackt. In Sydney angekommen war ich zum ersten Mal auf dieser Reise auf einem Bahnhof so richtig verwirrt. Die Central Station hat mich dann doch einige Minuten Orientierung und nachfragen gekostet um den richtigen Ausgang zu erwischen. In meinem Hostel bin ich dann mit drei anderen Jungs im Zimmer gewesen, ich glaube mein schlechtestes Hostelerlebnis bis jetzt. Die Jungs waren jung, haben unter Tags als Bauarbeiter gearbeitet und sich im wahrsten Sinn des Wortes nichts geschissen. Gestunken hat es, laut war es und widerlich. Die Küche im Hostel hatte kein frei verfügbares Besteck/Geschirr/Töpfe weil die Leute ihre Dinge nicht abwaschen, ich habe dann meist auswärts gegessen. Am Abend bin ich dann in einen nahegelegenen Park gegangen um etwas Ruhe zu haben, der Typ neben mir hat sich gerade einen Schuss gesetzt und eine Handgroße Spinne ist über meinen Fuß spaziert. Ich habe dann am nächsten Tag beschlossen noch ein, zwei Tage zu bleiben und ein bisschen die Stadt anzuschauen und dann mit dem Zug weiter die Küste hochzufahren.

Gelandet bin ich danach in Port Macquarie und wieder Erwarten hat es mir dort wesentlich besser gefallen. Wie ich am Abend müde dort ankomme wird gerade gegrillt, 5 Dollar in den Topf und ich darf essen soviel ich will. Ich habe mich dann dort gleich mal für eine ganze Woche eingebucht. Unter Tags faulenzen, mal am Stand entlang spazieren, mal schwimmen und so weiter. Eigentlich wollte ich ja Surfen aber die Wellen waren nicht ideal, meistens zu zersplittert und nicht regelmäßig. Ich konnte so richtig zu mir finden, hatte wieder Zeit mein Tagebuch zu schreiben und zu lesen. Zum ersten Mal in Australien habe ich richtig coole Leute kennengelernt, mal im Hostel, mal am Strand, mal Locals, mal Traveler, alles bestens. Im Hostel selbst war immer etwas los aber schön entspannt. Dadurch, dass die Besitzer auch im Hostel gewohnt haben und viele Leute aus dem Hostel auch dort gearbeitet haben hat das ein gutes Flair ergeben. Am 3.12. war es dann soweit, ich habe meine Emails gelesen und hurra… meine Neuseeländische Arbeitsgenehmigung ist durch, das bedeutet ich kann danach in Queenstown für einige Zeit als Canyoning Guide arbeiten. Ich bin dann noch eine weitere Woche in in Port Macquarie geblieben und bin dann wieder mit dem Zug zurück Richtung Sydney nach Newcastle gereist. Die sind ganz schön streng mit dem Nichtrauchen hier, wenn du im Zug oder am Bahnsteig beim Rauchen erwischt wirst wirst du auf dem Zug geschmissen bzw. nicht mitgenommen.

In Newcastle habe ich dann relativ günstig neue Unterwäsche erstanden. Die alte war teilweise einfach nicht mehr so richtig ähm passend, besonders wenn ich damit vom Bad zu meinem Zimmer spaziert bin. Tags darauf hat dann meine Kamera gesponnen und ich konnte keine Fotos mehr machen. Ich habe dann versucht sie zu reparieren oder reparieren zu lassen, leider kein Erfolg, also hab ich um knapp 200Euro das Nachfolgemodell erstanden. Einige Tage später nach Entspannen am Strand, im Pool und in der Hängematte ging es über Sydney und Melbourne wieder zurück nach Queenstown.

In den nächsten Tagen soll es hier so richtig hektisch werden. In der stillsten Zeit im Jahr kommen angeblich ganz viele Leute nach Queenstown. Ich bin schon gespannt auf die kommenden Weihnachts- und Sylvester-Aktivitäten. Ich werde versuchen einige von euch via Email oder Telefon zu erreichen um meine Glückwünsche zu übermitteln. Sollte ich euch nicht erreichen möchte ich euch jetzt und hier Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch wünschen.

Alles Liebe,
Max

Weltreise Neuseeland, Rundreise auf der Südinsel

Liebe Reisebloglesende!

Als ich diesen Beitrag schreibe bin ich gerade in Melbourne in Australien, in einigen Tagen geht es weiter nach Sydney und dann weiter hoch nach Norden um Strand und Wellen zu genießen. Es fehlt dazwischen aber fast ein Monat in Neuseeland von dem ich noch nicht berichtet habe, was ich jetzt grob nachholen möchte.

Gemeinsam mit Matthias sind wir dann von aus Queenstown im Auto losgestartet. Zuerst ging es nach Milford Sound, einer Touristendestination in der Nähe von Queenstown. Dort haben wir uns, im Gegensatz zu allen anderen Touristen dann nicht fuer die Bootsfahrt im starken Nebel entschieden. Im Auto hatten wir Essen und Kocher dabei, so wurde Mittags meist spontan unterwegs gekocht. Am Weg waren oftmals Dinge auf braunen Schildern angeschrieben, so sind wir dann stehengeblieben und haben was angeschaut, sind wo hin gewandert und so weiter. Eine richtige nette Höhlenbegehung war auch dabei, leider hatten wir für den See am Ende dann doch nicht die richtige Ausrüstung dabei und mussten nach etwa 30min unter Tage umkehren.

Die Reiseroute ging dann weiter in den Süden nach Invercargill und die Catlins hoch nach Alexandra. Dort war es nett, fast so wie Queenstown aber ohne Touristen und wesentlich günstiger. Nach einigen Tagen wo wir jeden Tag den Ort gewechselt haben war es gut einmal länger an einem Ort zu bleiben. Wir haben dort versucht den Hügel mit dem Obelist zu erklimmen, bei etwa 1700m eine Kleinigkeit wie der Ben Lomond in Queenstown dachten wir. Was wir aber nicht wussten, dass der Berg quasi der erste Berg in Neuseeland ist der die Winden vom Südpol ab bekommt und so es dort wesentlich kälter und schneereicher ist als man das erwarten wuerde. Das haben wir dann auf unserem zweiten Mountainbiketrip auch merklich zu spüren bekommen. Einige Tage später ging es dann weiter in Richtung Lake Tekapo.

Am Weg dorthin wollten wir in einer kleinen Familienherberge absteigen. Nachdem alle Bleiben wo wir bis jetzt waren fast keine Gäste hatten hatten wir diesmal nicht vorher angerufen was sich als Problem herausgestellt hat. Es war langes Wochenende und alle Neuseeländer auf den Beinen und dementsprechend die Unterkunft ausgebucht. Einige Telefonate später konnten wir neben Lake Tekapo noch eine Unterkunft ergattern, aber so wirklich wohl gefühlt haben wir uns dort nicht. Am nächsten Tag ging es auf einen Abstecher zu den Elefantenfelsen. Eine nähere Betrachtung hat definitiv Kletterspuren gezeigt und so, da ich zufälligerweise im Auto meine Kletterschuhe dabei hatte wurde der Nachmittag mit Boldern verbracht. Matthias war zum ersten mal so richtig infiziert vom Klettern.

Am Tags darauf waren wir uns nach dem Frühstück so etwa gegen Mittag in Richtung Mount Cook, dem höchsten Berg Neuseelands aufgebrochen. Nach etwa einer guten Stunde waren wir dann dort, eine atemberaubende Aussicht, Eisfaelle, Gletscher und jede Menge schneebedeckte Berge waren zu sehen. Wenn man doch nur näher an die Berge herankommen koennte. Der einziege Trek der nach etwas interessantem nicht touristischen ausgesehen hat war der Trek zur Müller Hut. Wetter und Vorhersage war gut, unsere Zeit knapp, allerdings hat man uns mitgeteilt, dass wir zwingend Steigeisen und Pickel brächten. Ich dachte dann, zu mindestens bis zur Hälfte zum Schneefeld könnten wir es probieren, die Aussicht wird da oben sicher besser und wir sind weg von den Touristen.

Schlussendlich hat sich der kleine Trek zur Müller Hut dann als etwas ganz ganz Wunderbares herausgestellt. Wie wir beim Schneefeld angelagt sind haben wir dann gesehen, dass der Schnee zwar hart ist, also man sinkt sehr wenig ein aber weich genug um Stufen zu machen. Der Hang ist steil aber wenn wir ausrutschen besteht keine Gefahr. Wie wir raufgestiegen sind sind einige Locals gerade am Hintern runtergerutscht und hatten grossen Spass, aber keinerlei Probleme die Geschwindigkeit zu kontrollieren. So sind wir dann los marschiert. Ich habe mir meine Hose mit den Schuhbändern an meine Schuhe gebunden damit kein Schnee rein kommt was rsich als sehr sehr effektiv herausgestellt hat. Dann ging es los dem Schneefeld entlang in Serpentinen den Schitourenspuren entlang. Neben uns haben sich einige Schitourengeher abgemüht, die waren aber schon ganz schoen fertig und wir guter Dinge. Etwa nach einer guten Stunde hatten wir dann das Schneefeld gequert und sind oben am Grad in Richtung Müller Hütte gewandert. Nach etwa 10min waren wir dann dort. Die Wolken hatten sich wie wir dort oben waren gelichtet bzw. verschoben und wir hatten eine grandiose Aussicht auf den Mount Sefton und Mount Cook rechts dahinter. Nach einer Stunde in der Hütte zum umziehen, essen und genießen haben wir uns dann auf den Rückweg gemacht. Das ging dann ganz schnell im Schnee zum hinunter schlifitzen. Die Übungen im Mountaineering Kurs in Indien haben hier definitiv was gebracht, ich hab mich am Schneefeld pudelwohl gefühlt und konnte Matthias mit meiner Begeisterung anstecken. So konnten wir vor Einbruch der Dämmerung das Auto am Parkplatz erreichen.

In den nächsten Tagen sind wir dann in Richtung Christchurch aufgebrochen. Dort haben wir dann ganz zufällig auch Alicia wieder getroffen und kräftig Wiedersehen gefeiert. Nach einem Besuch von Christchurch und Akaroa bin ich einige Tage später mit dem Bus wieder zurück nach Queenstown aufgebrochen.

Nachdem ich in Queenstown vermutlich noch weitere Wochen auf mein Arbeitsvisum warten muss (aktuell sind wir in Runde 3, mehr als 100 Seiten Papier hab ich bis jetzt eingereicht und mehr als 300NZD investiert) habe ich dann beschlossen spontan ein Monat nach Australien zu gehen da ich in Queenstown ja sowieso noch lange sein werde.

Viel von meinem Reisematerial geht langsam aber sicher in die Brüche, mein Tablet habe ich jetzt verschenkt da es endgültig hinüber ist, meine Sandalen sind nach mehrfachen flicken quasi hin und wurden durch neue Teva Original Sandalen ersetzt, meine neuen Lieblingssandalen. Auch meine Lieblingsreisehose hat sich hinten aufgelöst, die Taschen fallen runter, die Hose ist aufgeplatzt. Zum Glück konnte ich schnell einen günstigen Schneider finden.

Alles weitere dann in 1-2 Monaten wenn die Canyoningsaison in Neuseeland im Laufen ist.

LG aus Melbourne,
Max

Zusammenführen von Fotos unterschiedlicher Kameras unter Android

Eins vorweg, dies ist kein Reise- sondern eher ein IT-Beitrag. Oftmals bin ich mit einer Gruppe von Personen unterwegs, Wandern, gemeinsame Aktivitäten etc. und natürlich macht jeder Fotos vom anderen welche danach ausgetauscht werden. Die Herausforderung dabei stellt sich aber dann die Fotos passend der Reihenfolge zu sortieren und viel wichtiger nur ein Foto pro Szene zu behalten bzw. den Mist zu löschen.

Nachdem ich mittlerweile meistens nur mehr mein Android Handy zur Verfügung habe gestaltet sich das dort etwas schwierig, dachte ich zu mindestens. Beim Kopieren der Fotos wird der Dateizeitstempel auf das Kopierdatum gesetzt und weiters ist die Uhr in den verschiedenen Kameras oft in den unterschiedlichsten und oft falschen Zeitzonen eingestellt. Nachfolgend die Anleitung wie sich das Thema ganz elegant und ohne großen Aufwand lösen laesst.

Im ersten Schritt sammle ich die Fotos aller Kameras in unterschiedlichen Ordnern und lese aus den EXIF Metadaten des Bildes den Zeitstempel aus. Der schnellste Weg das zu erreichen ist die App File Timestamp zu installieren und den Zeitstempel der Dateien zurück auf den Zeitstempel aus den EXIF Metadaten zu setzen und danach die Bilder in einem Dateinamanger z.B. Total Commander zu betrachten. Nun kommt der schwerste Teil, zu ermitteln um wieviele Stunden die Fotoszeistempel unterschiedlich sind und welche Kamera stimmt. Hier hilft es z.B. wenn ich weis, dass der Zeitstempel meiner Kamera richtig ist und wir alle zur ungefähr selben Zeit das selbe fotographiert haben. Dann weis ich in etwa, die Fotos von X muss ich um +3h manipulieren und die Fotos von Y um -12h und so weiter.

Nun geht es ans eingemachte. Theoretisch gibt es viele Apps die das Manipulieren von EXIF Metadaten anbieten. Keine davon bietet aber an, den Zeistempel eines ganzen Ordners auf plus X Stunden zu verschieben. Ich habe dann geschaut welche Tools es fuer diese Aufgabe sonnst noch gäbe und bin auf jhead gestoßen. Mit diesem Tool könnte ich bequem die EXIF Zeitstempel manipulieren, z.B. mit dem Befehl „jhead -ta+2:30 *“ im Ordner in dem sich die Fotos befinden wird der EXIF Zeitstempel der Fotos um zwei Stunden und 30 Minuten erhöht. Das Tool steht aber für Android als Binary nicht zur Verfügung, also gilt es den Sourcecode herunterzuladen und selbst zu compilieren. Ob das wohl so einfach möglich ist?

Im naechsten Schritt habe ich auf meiner CyanogenMod Android Variante in das Terminal gewechselt und nach dem entpacken des Sourcecodes mittels ZArchiver versucht mit den ueblichen Build Befehlen die Binary zu erstellen. Woops, leider war kein Compiler installiert. Eine Suche nach einem Compiler hat die App CCTools geliefert, installiert, Makefile oeffnen und Build klicken und wolla es wurde eine Binary erstellt. Was mich dabei schon verwundert, alle Voraussetzungen wie Toolchain etc. wurden im Hintergrund automatisch geschaffen und das ganze war richtig richtig einfach. War sicher nicht das letzte Mal, dass ich diesen Weg genommen habe. Damit ich jhead im Terminal wie gewohnt verwenden kann habe ich die Binary mit dem Total Commander nach /system/xbin kopiert und entsprechend die Aufführungsrechte gesetzt. Gegebenenfalls muss dazu der Root Modus in den Einstellungen aktiviert werden. Wenn jemand die jhead Android Binary direkt herunterladen moechte kann dies hier tun.

Ist die Binary dann dort und die Rechte richtig gesetzt kann ich im Terminal bequem in das jeweilige Verzeichniss mit den Bildern wechseln und mittels z.B. jhead -ta+2:30 * den Zeitstempel manipulieren. Im nächsten Schritt kopiere ich alle Bilder gemeinsam in einen Ordner und verwende wieder die App File Timestamp um den Dateizeitstempel aller Bilder nun richtig zu stellen. Wenn ich die Bilder nun nach Dateidatum sortiert betrachte sind sie in der richtigen Reihenfolge.

Zusätzlich bietet es sich nun auch an die Dateien umzubenennen um sie auch nach dem Dateinamen sortieren zu koennen. Dazu bietet sich die App Photos and Files Renamer an. Zuerst muss man in den Parametern die gewuenschten Einstellungen vornehmen, z.B. nicht überschreiben, Number 4stellig und davor und als Trenner einen Unterstricht, danach alle Dateien markieren und umbenennen.

Im weiteren Schritt kann man dann wie gewohnt die Fotos aussortieren und konvertieren.

Viel Spaß beim nachahmen, Feedback wie gewohnt unter Kontakt.

LG,
Max

Verwendete Apps:
File Timestamp
Total Commander
ZArchiver
CCTools
Photos and Files Renamer

Weltreise Neuseeland, Auckland und Queenstown

Mittlerweile bin ich wie geplant in Neuseeland angekommen. Die Einreise ging problemlos vonstatten. Ich musste weder einen Rückflug vorweisen noch meine finanzielle Situation darstellen, lediglich ob ich eine Rückflug habe wurde ich von der Airline gefragt. Zuerst war ich in Auckland einige Tage. Es war nach China dann doch irgendwie ganz anders hier zu „reisen“, eigentlich viel zu einfach und zu westlich fuer mich. Ich habe gleich viele nette Mitreisende getroffen und so haben wir gemeinsam Auckland und Umgebung erkundet (zu Tage und zu Nacht wie sich versteht). Es gefällt mir, dass hier die Hostels gut ausgestattet sind, mit Großküchen und so, aber es ist doch immer noch ein sehr teures Reiseland (Kosten pro Tag bei mindestens 30Euro). Mit den Einheimischen bin ich schnell ins Gespräch gekommen, man gewöhnt sich an den lokalen Slang (z.B. „Sweeet“ was soviel wie Ok bedeutet) und ich habe meine Kleidung etwas erweitert. „Neue“ Jacke im Secondhandshop um 3Euro erstanden und neue Merino Unterhosen da meine schon richtig verschlissen sind.

Via Flugzeug ging es dann weiter nach Queenstown. Im Anflug hat man viele mit Schnee bedeckte Gipfel gesehen, da war mir dann auf einmal richtig nach Schifahren aber die Saison war quasi zu Ende. Ich habe mich hier zwischen Bergen und See gleich heimisch gefühlt, hatte aber etwas Bedenken, da abseits vom Schuss, sehr viele Touristen und die Unterkünfte dank Spekulationen ziemlich teuer. Ursprünglich war ja geplant hier bis zum April zu bleiben und Canyoning zu machen, mit den gegebenen Voraussetzungen und den geplanten Touren hat mich das dann aber nicht angelacht. Mittlerweile ist die Katze aber im Sack und ich kann, wie ich das zu Beginn wollte, teils reisen, teils arbeiten und alles passt. Ich hoffe mit dem Workvisum geht alles glatt, das werde ich in den nächsten Wochen erfahren. Ich habe mich dann auf Wohnungssuche begeben aber werde voraussichtlich großteils in Hostels bleiben. Rund um Queenstown gibt es einige Gipfel, so habe ich mich gemeinsam mit Matthias aus meinem Hostel in einem Tagestrek den Ben Lomond (1748m) besucht. Das hatte gut geklappt und die Idee eines gemeinsamen Treks stand im Raum.

Einige Tage später war es dann soweit und wir hatten geplant den Routeburn Trek zu machen. Um die Überstellung des Autos zu vermeiden war die Variante Caples Trek hin und dann Routeburn Trek zurück geplant. Neben Matthias haben sich dann Alicia und Chris entschlossen mitzukommen. Von den zuständigen Behörden (DOC) hat es dann geheißen der Trek sei nicht ratsam, das aktuell noch Lawinengefahr besteht. Ich war dann aber der Meinung, dass im Bereich des Passes in Höhe von etwa 1300m nach mehreren Tagen ohne Regen bzw. Neuschnee kein großes Problem mehr bestehen sollte und wir uns das einfach anschauen. So wurde Leihausrüstung (Kocher, Töpfe, Schlafsäcke und Matten), Tickets für die DOC Hütten und Essen für 4 Tage organisiert und am Montag den 5.10. ging es los.

Tag1 – Queenstown nach Mid Caples Hut
Zuerst sind wir mit zwei Autos von Queenstown etwa 1,5h zum Routeburn Parkplatz gefahren, haben dort dann ein Auto abgestellt und sind etwa 30min weiter zum Greenstone Roadend gefahren. Dort haben wir das zweite Auto abgestellt und sind in etwa 3h in einer Fluss/Wald/Wiesen Landschaft zur Mid Caples Hut gewandert. Unterwegs hat es dann kurzzeitig so ausgesehen, dass die Hütte schon gut belegt sei. Wir haben dann aber einige andere überholt und uns schlussendlich einen guten Schlafplatz gesichert. In der Hütte haben wir dann gekocht und eingeheizt und alles war gut.

Tag2 – Mid Caples Hut nach Lake Mackenzie Hut
Am nächsten Tag war geplant mindestens die 6h über den McKellar Saddle (945m) bis zum Lake Howden zu gehen. Zum ersten Mal haben wir geschwitzt und gefrohren aber es ging zügig voran. Nach dem Mittagessen in der Lake Howden Hut sind wir dann, etwas erschöpft,  noch weitere drei Stunden zur Lake Mackenzie Hut (1045m) aufgebrochen. In der Wettervorhersage die wir zu Beginn des Treks hatten, hatte es noch geheißen, dass wir gutes Wetter bis Mittwoch haben und erst am Donnerstag Nachmittag eine weitere Front durchzieht. So war geplant für die möglicherweise kritische Passquerung in Tag3 uns am Lake Mackenzie in Poleposition zu bringen. Wie wir dann in der Hütte angekommen sind haben wir aber leider erfahren, dass sich das Wetter geändert hat und bereits am Mittwoch Vormittag Regen, und am Nachmittag schwerer Regen und Schnee ab 600m kommt. Das war so ungefähr das Schlechteste was vorhergesagt werden konnte. Wer möchte schon gerne am Berg sein wenn Orientierung grundsätzlich durch die Schneefelder nicht leicht ist, die Sicht vom Schneesturm nicht möglich und noch dazu die Lawinengefahr durch Neuschnee erheblich zunimmt. In der Gruppe wurde dann beschlossen die Querung nicht zu machen und stattdessen die geplante Alternativroute über den Greenstone Trek zu machen.

Tag3 – Lake Mackenzie nach Lake Howden Hut
Nach einer ruhigen Nacht (wir waren die einzigen in der Hütte) habe ich Haferflockenbrei zum Frühstück gekocht. Danach sind wir zurück in Richtung Lake Howden aufgebrochen, unser Ziel war die 5h entfernte McKellar Hut. Ich war gemeinsam mit Chris unterwegs, wir haben noch Fotos gemacht und das Ganze ruhig angegangen, Matthias war mit Alicia schon voraus. Auf einmal hatte Chris ein Stechen im Bein und konnte kaum noch gehen. Ich habe ihm dann meinen Stock gegeben, den Rucksack abgenommen und habe mich aufgemacht um die anderen einzuholen. Nach etwa 20min habe ich sie erreicht und wie es der Zufall so will, hat es leicht zum Regnen begonnen. Ich habe dann Matthias den Rucksack von Chris gegeben und gebeten er soll schon mal mit Alicia zur nächsten Hütte vorgehen, das Gepäck deponieren und zurück kommen falls wir weitere Hilfe brauchen oder Chris tragen müssen. Danach sind Chris und ich langsam aber stetig weiter marschiert, er mit Schmerz verzerrtem Gesicht und ich mit Blick auf die immer dunkel werdenden Regenwolken. Zum Glück sind wir bevor der schwere Regen kam in der ersten Hütte am Lake Howden angekommen. Ich habe versucht einzuheizen, was mit nassem Holz und Unwetter draussen gar nicht so einfach ist. Eine Stunde später ist es aber dann gelungen. Dann wurde Essen gekocht und wir haben es uns rund ums Feuer gemütlich gemacht.

Tag4 – Lake Howden nach Greenstone Hut
Am nächsten Tag standen wir vor der Entscheidung gestanden entweder sofort zur nächsten Strasse etwa 1-2h in Richtung Divide Shelter aufzubrechen und von dort ein Auto zu stoppen oder den Greenstone Trek zurück zum Auto zu nehmen. Chris hatte gemeint „das geht dann schon“ und so machten wir uns auf den Weg. Das Gepäck von Chris wurde unter den anderen dreien aufgeteilt und wir sind guter Dinge los marschiert. Je länger wir marschiert sind um so müder und schmerzvoller sind unsere Beine geworden. Dieser Teil des Treks war wunderschön aber hat uns alles abverlangt. Nach dem Mittagessen am Waldweg sind wir mehr in Gras und Sumpflandschaften gekommen. Das Queren der Gatschlöcher hat sich dann manchmal doch als „interessant“ herausgestellt, einmal durfte ich sogar meine Schuhe ausziehen. Am Abend sind wir dann vorm Finsterwerden in der Greenstone Hut angekommen. Zum Glück gab es jede Menge Feuerholz herum und so war im Nu ein gutes Feuer gemacht.

Tag5 – Greenstone Hut nach Queenstown
Am nächsten Morgen waren wir dann guter Stimmung. Vom Essen war fast alles aufgegessen, so war unser Gepäck leicht und wir sind los marschiert. Am Bach wurde kurz Rast gemacht und dann erreichten wir gegen Mittag wie geplant das Auto. In Glenorchy sind wir dann kurz bei einem Restaurant stehen geblieben und haben etwas gegessen. Es ist schon ein eigenartiges Gefühl nach 5Tagen von selbst gekochtem möglichst leichtem Essen wie Suppe, Haferflocken+Milchpulver oder Nudeln wieder vor einer vollen Speisekarte zu stehen. Ich habe mich dann für Lammburger entschieden. Am Abend sind wir dann auch in Queenstown nochmal unterwegs gewesen und Chris hat uns auf einen Burger eingeladen. Am Tag danach war er beim Physiotherapeuten, und es hat sich herausgestellt das es nur eine Muskelzerrung war, Ende gut, Alles gut sozusagen.

Mittlerweile sind schon wieder einige Tage seit dem Trek vergangen und ich werde morgen mit Matthias gemeinsam aufbrechen und die Südinsel weiter mittels Auto erkunden, ich bin schon gespannt wie das wird. In der Hochsaison über Weihnachten/Sylvester bis Februar bin ich dann wieder fix in Queenstown. Eventuell gibts dazwischen einen Abstecher nach Australien aber das ist noch nicht fix.

Alles Liebe an die Daheimgebliebenen,
Max