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Weltreise Indien, Auroville, Hampi und Goa

Mit Erstaunen stelle ich fest, dass mein letzter Beitrag bereits eineinhalb Monate zurück liegt, wie schnell doch die Zeit vergeht.

In Auroville bin ich klassisch versumpft. Eines hat zum anderen geführt und schlussendlich bin ich in einem eigenen Haus gelandet. Ich vermisse die Ruhe, die Gesellschaft und den Komfort von Auroville jetzt schon, wobei wenn ich noch länger geblieben wäre hätte ich auch gleich dort sesshaft werden können, vielleicht dazu später mehr.

Nach Auroville bin ich mit dem Zug über Nacht weiter nach Hampi gereist. Dort bin ich zum ersten Mal in einem indischen Fluss so richtig baden gegangen (ohne Nebenwirkungen wie es scheint). Ich hätte vorgehabt dort zu klettern aber das hat sich nicht ergeben. Der Ort generell war etwas zu touristisch für mich und nach Auroville konnte ich mit den meisten Reisenden dort eher weniger anfangen.

So bin ich einige Tage später spontan mit dem Zug weiter zur Westküste in Richtung Goa und dann mit dem Bus noch weiter nach Süden gefahren. Hier gibt es, laut den Bildern zu urteilen, einige gute Canyons in der Nähe. Aktuell ist die Zufahrtsstraße gesperrt aber ich hoffe in den nächsten Tagen meine erste indische Canyoningtour zu machen. Einstweilen bin ich in Nähe des Strandes am chillen und Body surfen.

Bis jetzt wollte ich in Indien vor allem die Leute und die Gesellschaft nicht nur oberflächlich oder touristisch sondern richtig kennen zu lernen. Aktuell fühle ich mich als wäre ich bis zum Boden der Gesellschaft durchgedrungen und auf allerlei komische Dinge gestoßen. Ich möchte hier aktuell nicht mehr weitermachen, es ist nach mehr als 9 Monaten genug. In diesem Sinne wäre es mein Plan nach Goa nochmals in den Norden zu gehen und danach Indien zu verlassen und weiter über Hongkong nach China zu reisen.

Alles Liebe,
Max

Weltreise Indien, Visum erneuert und zurück in Auroville

Hallo zusammen,

Ich habe nun ein Visum für weitere 6 Monate Indien in der Tasche. Der Heimat Urlaub hat mir gut getan, auch wenn es nur sehr kurz war. Bitte entschuldigt, dass ich mich nur bei einigen von euch gemeldet habe, dafür war die Zeit einfach zu kurz.

Eigentlich war in Indien als nächstes Canyoning in Dajeeling geplant. Aktuell gibt es hier aber Probleme mit der Genehmigung und das wird wohl mindestens noch 1-2 Monate dauern wenn es überhaupt zustande kommt, mal schauen.

Nach einigen Tagen in Delhi und dem Besuch bei einigen Freunden habe ich dann spontan beschlossen wieder irgendwo hin zu gehen wo es ruhiger als in der großen Stadt ist. Nachdem es im Norden noch sehr kalt ist hat sich angeboten dort weiter zu reisen wo ich vorher aufgehört habe, also quasi in Auroville. Drei Tage und eine Zugfahrt später war ich dann dort.

Mein Zug hatte wie immer etwas Verspätung und so bin ich in der Nacht um halb drei zwei Busfahrten später in der Nähe von Auroville gelandet. Zum Glück ist mein Gepäck erträglich, so war der kleine Fußmarsch über 3km kein Problem. Am übernächsten Tag habe ich dann gemeinsam mit Auroville meinen Geburtstag gefeiert, Auroville ist 47 geworden, ich 31. Schönstes Geburtstags Erlebnis war sicher das gemeinsame Trommeln in Svaram, also wenn wer Auslandszivi machen möchte, this is the place to go :). Damit ist das Triple Weihnachten/Sylvester/Geburtstag in der Ferne vollständig, war bis jetzt immer schön auch wenn es anders als zuhause ist. Fremde werden zu Freunden und feiern mit dir, die Dinge sind spontan und ungeplant aber immer intensiv, das passt die nächsten Jahre sicher genauso gut.

Als nächstes Reiseziel hätte ich in einigen Wochen Kerala vorgesehen, kann aber noch nicht genau sagen wo und wie und so, das kommt dann schon.

Alles Liebe an die daheim Gebliebenen,
Max

Weltreise Indien, Auroville

In Puri habe ich dann im neuen Jahr neben Surfen angefangen, kleine Dinge aus Holz zu bauen. Zu Beginn eher als kleine Nebenbeschäftigung gedacht hat mir das dann doch ganz gut gefallen (und natürlich auch den anderen). Als nächstes wollte ich nach Lucknow in den Norden oder Chennai in den Süden aufbrechen. Ich hatte wie schon des öfteren beide Traintickets gebucht um 2 Tage vorher dann eines um 100Roupien zu stornieren. Im Endeffekt ist es dann Chennai geworden, da es im Norden zu dieser Zeit kalt ist und ich zwar in Lucknow mein Hindi vertiefen könnte, aber ich genauso gut etwas Oria und Tamil lernen könnte/sollte.

In Chennai angekommen hat es mir nicht so gut gefallen, da ich in dem Nationalpark in der Nähe von Puri die Natur und Ruhe genossen habe, so bin ich weiter in Richtung Auroville aufgebrochen. Meine erste Unterkunft war in der Nähe des Strands, so bin ich oft dort gewesen und habe mit den Wellen gespielt oder einfach nur die Zeit mit Freunden genossen. Um herum zukommen habe ich mir dann ein Motorbike besorgt, die Kriterien waren mehrere Gänge und zwei Leute mitnehmen zu können. Nach einigen Tagen hat das dann auch ganz gut geklappt mit dem Bike und ich bin in Auroville umher. Auroville selbst ist eine Gemeinschaft aus verschiedenen Communities welche sich verschiedenen Dingen verschrieben haben. Es gibt keinen Besitz im westlichen Sinn und die Dinge funktionieren anders. Die Kultur ist eher westlich alternativ ausgerichtet und ich genieße es, wie z.B. die Rosinenschnecken und Topfentaschen aus der French Bakery. Es ist unglaublich wie viele interessante Menschen einem hier begegnen. Wer hier Smalltalk sucht wird nur schwer fündig.

Ich habe dann verschiedene Volenteer Plätze angesehen und bin schlussendlich in einem Wald hängen geblieben. Dort haben wir, die lokalen Tischler, andere Volenteers und ich, kleine Unterkünfte gebaut und die Küche aus bzw. umgebaut. Es war sehr interessant für mich zu erfahren, wie man mit wenigen Tools soviel machen kann bzw. auch die traditionelle Art zu Tischlern und wie man einen Wald in einer Wüste hoch zieht. Es ist ein spezielles Gefühl seine eigene Unterkunft zu bauen. Leider gab es wie in Indien üblich immer wieder Verzögerungen, so ist die Hütte wahrscheinlich erst nächsten Monat fertig. Im Wald selbst waren es toll, sehr ruhig und viele Tiere zu sehen. Im Gegensatz zu den Nationalparks wo ich bis jetzt war hat es hier vor Tieren nur so gewimmelt.

Eines Abends hatten sich dann Gerüchte von einem Mord in einem Dorf in der Nähe herumgesprochen, alle Geschäfte wurden geschlossen und mir ist blöderweise genau an diesem Abend der Benzin ausgegangen. Ich habe dann andere Bikes angehalten und wir haben Benzin direkt aus dem andere Tank genommen. Die Situation hat sich dann verschlimmert, die Familie des Ermordeten ist dann zurück und hat jemand aus der andere Familie umgebracht und dann ging es wieder retur. Nach 5 mal hin und her habe ich aufgehört zu zählen. Wie ich dann die Einheimischen gefragt habe war ich wieder beruhigt. Angeblich passiert das alle paar Jahre mal, ist in Tamil-Nadu üblich und nennt sich Riot. In diesem Fall war eine Liebesgeschichte dahinter, da gehen in Indien die Wogen schon mal hoch.

In Auroville selbst gibt es soviel zu erleben und entdecken, so muss ich glaub ich nochmals hierher kommen (wobei das für viele anderen Orte in Indien auch zutrifft). Aktuell geht es zurück nach Delhi um ein weiteres Visum für das nächste halbe Jahr in Indien zu organisieren. Ich hoffe es geht alles glatt, sollte das mit dem Touristenvisum nicht klappen werde ich es über meine Kontakte versuchen.

Als Nächstes ist die Canyoning Unterstütztung in Dajeeling geplant. Ich gehe davon aus, dass dies eine sehr intensive Zeit werden wird und melde mich wahrscheinlich erst danach wieder.

Liebe Grüße,
Max