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Sardinien 2014

Nach meinem Corsika Besuch hatte ich schon lange vor nach Sardinien zu reisen. Ende Juni war es dann so weit und wir haben einen Klettertrip nach Sardinien gestartet.

Zuerst war geplant in verschiedenen Gegenden der Insel zu nächtigen, nachdem allerdings sowohl die erste Unterkunft, als auch ein Großteil der angestrebten Attraktionen rund um Cala Gonone angesiedelt war sind wir dann gleich dort geblieben.

Nach einem herzhaften Frühstück ging es meist zum Klettern oder Canyoning. Felsentechnisch kann es das Klettergebiet rund um Cala Gonone locker mit Kalymnos aufnehmen. Wir haben kaum Leute in den Gebieten getroffen, dürfte wohl noch Vorsaison gewesen sein. Was man vielleicht erwähnen sollte, wenn weder Wind/Wolken/Schatten da sind kann es um diese Jahreszeit schon etwas wärmer werden.

Nach dem Klettern ging’s dann ab zum Strand, die schnelle Erreichbarkeit von verhältnissmäßig wenig besuchten Cala’s und Spiagga’s (Also Buchten und Stränden) und das türkiesblaue Wasser hat mich immer wieder aufs Neue begeistert (die Wellen zum Bodysurfen nicht zu vergessen). Hier Stellvertretend für die anderen ein Bild von Cala Luna.

Cala_Luna

Canyoningtechnisch sind im Sommer die meisten Touren auf Sardinien trocken, Hochsaison für Canyoning ist im Frühling. Nichts desto trotz sind wir einige interessante Bäche begangen. Als Führungsliteratur ist „Torrentismo in Sardegna“ von Corrado Conca ist zu empfehlen. Die Infos und Detailkarten im Führer reichen gemeinsam mit einer Straßenkarte aus um sich zu orientieren.

Codula Orbisi:

Das letzte Stück der Anfahrt hat uns einiges abverlangt. Nach dem Umkehrparkplatz geht man rechts an dem Gebäude der Hirten vorbei zum Bachbett. Kein fließendes Wasser im Bach. Dadurch der erste Gumpen nach dem 25m Abseiler sehr verdreckt. Einstieg auch danach möglich. Nach ungefähr der Hälfte kann man rechts der Schlucht in einer Grotte folgen (empfehlenswert, auch mit kleiner nicht wasserdichte Stirnlampe machbar). Mit fließendem Wasser und Jeep für die Zufahrt möglicherweise eine tolle Geschichte.

Bau Vigo:

Nur der zweite Teil der Tour ist richtig lohnend. In diesem Bach ist fließendes Wasser Großteils vorhanden. Es gibt viele Pools, teilweise Sprungmöglichkeiten und einige Abseiler. Unter anderem eine schräge 90m Abseilplatte.

Grotta Donini:

Ein Highlight und eine Mischung zwischen Höhlenbegehung und Canyoning ist diese Tour. Wasserdichte Stirnlampe und warme Neoprenkleidung/Unterzieher sind Pflicht. Wir hatten zu Begin Schwierigkeiten uns (trotz Info von Locals, Topo, Höhlenkarte) zu orientieren. Nach dem ersten Abseiler muss man (nicht die der Pfeil anzeigt nach links sondern nach rechts ums Eck, dann sieht man gleich den zweiten Abseiler. Auch beim zweiten Abseiler gibt es mehrere Möglichkeiten wie man weiter gehen kann, auch hier aufpassen bzw. immer in Ruhe die Möglichkeiten prüfen und abwägen. Grundsätzlich kann man sich danach richten wenn man (außer beim Abseilen) den Rucksack runter geben muss weil es so eng wird dann ist man sicher falsch. Nach dem ersten Abseiler wo man unten um Wasser steht muss man nach links gehen. Rückblickend betrachtet ein außergewöhnliches Erlebnis welches ich jedem Canyonauten der nach Sardinien kommt ans Herz legen möchte. Stirnlampen kann man sich z.B. hier ausborgen.

Riu Pitrisconi:

Dieser Fluss hat im Sommer das meiste Wasser in Sardinien. Erinnert vom Charakter her an die Schluchten auf Corsika. Sprünge und Abseiler wechseln sich ab. Vorsicht, obwohl das Wasser manchmal sehr dunkel und tief aussieht ist es das nicht. Besser vorher tauchen oder von wenigen Metern Probespringen bevor man sich an den hohen Sprünge versucht. Die Anfahrt ist nur über die rechte Straße ins Tal zu möglich. Gegen Ende der Tour (es fehlen noch 2 Stellen) führt einmal rechts ein deutlicher Pfad hoch, dieser ist einfacher gegenüber der Kraxelei zwei Stellen später. Rückweg vom Ausstiegsparkplatz nur mit Jeep oder zu Fuß machbar.