Weltreise China, Chengdu und Kunming

Liebe Reisebloglesende,

es ist mittlerweile schon wieder über ein Monat vergangen, ich kann es gar nicht glauben wie schnell die Zeit vergeht. Ich bin über Wien, Moskau und Bangkok nach Chengdu in China gereist, die Einreise ging ohne Probleme vonstatten.

In Chengdu hatte ich für den Start das Lazy Inn Hostel gebucht, etwas ausserhalb aber dafür günstiger dachte ich mir. Das Ganze hat sich als Glücksgriff herausgestellt. Um umgerechnet 2Euro pro Tag konnte ich in einem 6er AC-Dorm nächtigen und dort auch viele Chinesen aus den unterschiedlichsten Teilen Chinas kennenlernen. Die meisten sind nach Chengdu auf Jobsuche gekommen und das Hostel war offenbar eine beliebte Bleibe für einige Zeit. In der näheren (nicht so touristischen) Nachbarschaft gab es alles was man brauchte, kleine Shops mit Essen, Hotpot, Park und U-Bahn Station. Ich hatte von meinem letzten Besuch noch einige Kontakte in Chengdu und dann ging es auch schon ans Eingemachte. Chinesisches Bankkonto eröffnen, Simkarte anmelden und die diversen Apps nutzen.

Einige Dinge möchte ich an dieser Stelle besonders hervorheben, und zwar wie man günstig Geld nach China transferiert, wie man als Nichtchinese Alipay nutzen kann, was bei einer Unicom Simkarte wissenswert ist und wie man BaiduMaps verwendet.

Um Geld zu transferieren habe ich den Dienst Transferwise benützt. Im Prinzip hat die Firma Bankkonten in mehreren Ländern und man zahlt in einem Land ein und es wird in einem anderen Land ausbezahlt. Die aktuelle Kosten für den Transfer von Euro auf Yuan sind 1,25% der Transfersumme was wesentlich günstiger ist als Bankomat oder das Wechseln von Bargeld da man bei Transferwise den tatsächlichen Wechselkurz erhält. Erforderlich auf der Empfängerseite ist ein Konto bei einer von wenigen bestimmten Banken in China (z.B. der Bank of China), der Empfänger muss eine Aufenthaltsgenehmigung haben (Resident oder Temporary-Resident) und das Konto muss Zahlungen aus dem Ausland empfangen können. Nach einigem herum probieren hat es dann geklappt und ich konnte Geld innerhalb von einer Woche von meinem Konto in Österreich auf das Konto von Freunden in China transferieren und dann weiter auf mein chinesisches Bankkonto.

In China selbst werden Kreditkarten fast garnicht mehr verwendet, der Markt wird beherrscht von WechatPay und AliPay. Ein Beispiel, Kinokarten gibt es ausschliesslich online, bezahlt wird mit WechatPay, möchte man ein Zugticket kaufen, wird AliPay verwendet. Im Supermarkt zahlt man mit AliPay, beim gemeinsamen Abendessen wird mittels WechatPay die Rechnung aufgeteilt. Ich hatte viele Reisende getroffen die zwar ein chinesisches Bankkonto besessen haben aber AliPay nicht benützen konnten weil die ID-Validierung nicht möglich war. Für mich hat es zuerst auch nicht funktioniert aber dann durch Zufall doch. Hier die genaue Anleitung was zu tun ist. Zuerst habe ich mich in der AliPay-App mit meiner chinesischen Handynummer angemeldet. Die ID-Validierung in der App schlägt fehlt wenn man einen Reisepass validieren möchte. Danach habe ich mich unabhängig von der App auf der Webseite http://intl.alipay.com registriert und dort die Validierung mit meinem Reisepass und der chinesischen Adresse versucht. Als Adressnachweis habe ich einen Screenshot von meinem chinesischen Bankkonto verwendet. Als die ID-Validierung dort erfolgreich war habe ich meine chinesische Telefonnummer auf der Webseite hinzugefügt. Einige Zeit später war auf einmal der Status „validiert“ in der App zu sehen und ich konnte meine Bankverbindung hinzufügen und dadurch AliPay nutzen.

An dem Tag wie ich eine Simkarte organisieren wollte war das interne Registrierungsnetzwerk von China Mobile nicht verfügbar, daher bin ich zur Konkurrenz, China Unicom gegangen. Im Store war es etwas verwirrend, ich wollte ein Paket günstig und nur mit Daten, habe dann aber die Information bekommen ich muss ein monatliches Paket auswählen. Ich habe mich dann zufälligerweise für das günstigste entschieden, etwa 2Euro im Monat und dazu das Datenpaket extra buchen. (Was zu diesem Zeitpunkt nicht klar war, dass viele der Tarife nur im regionalen Gebiet gültig sind und das gewählte Paket bei meiner Reise durch China quasi nutzlos ist. Eigentlich hätte ich ein teures nationales Paket kaufen müssen um etwa 15Euro pro Monat.) Nach dem ersten Monatswechsel hat sich aber dann herausgestellt, das meine Strategie genau richtig war. Ich zahle die 2Euro pro Monat für irgendein günstiges Paket und buche ein nationales Datenpaket, gültig für ein halbes Jahr, dazu. Um das Guthaben zu erhöhen kann ich AliPay oder WechatPay verwenden, easy. Um ein neues Datenpaket zu kaufen wird es schon etwas kniffliger. Zuerst die offizielle App von Unicom runterladen (手机营业厅). Dann mit Telefonnummer und Passwort anmelden. In meinem Fall war mir das Passwort nicht bekannt, es handelte sich dabei um das Default Passwort, die ersten 6 Stellen der Telefonnummer. Und dann in der App ein neues „blaues“ Datenpaket auswählen, fertig.

BaiduMaps stellt eine Notwendigkeit dar, was die Navigation im Nahverkehr einer chinesischen Stadt betrifft. Hier eine kurze Anleitung wie man einen Bus sucht. Zuerst gibt man die Zieladresse (in Chinesisch) in das Suchfeld ein. Dann bekommt man rechts unten ein Icon mit einem Bus/Auto/Weg, klickt man darauf wird man in ein anderes Menü weitergeleitet. Oben gibt es verschiedene Reiter um das Transportmittel zu wählen. Public Transport ist der mittlerer Reiter (公交). Danach bekommt man die verschiedenen Busse und Ubahnlinien angezeigt. Möchte man die gesamte Busroute sehen sucht man statt der Destination nach dem Bus, zum Beispiel 22路.

Nun aber genug mit Apps und weiter zu den Reisegeschichten. In Chengdu habe ich es diesmal auch zum Panda Breeding Center geschafft. Wir waren bereits um 7:30 am Eingang und bei den Panda Gehegen oftmals alleine. Um rund 10Uhr wie wir dann gegangen sind wurden die Massen angekarrt. Mit Freunden bin ich dann in einem Daytrip zu den QingCheng Mountains aufgebrochen. Was man dabei aber nicht machen sollte, eine Sehenswürdigkeit an einem chinesischen Feiertag besuchen. Wir haben quasi den halben Tag mit der Anreise verbracht, dann den Zug verpasst, dann die richtige Busnummer aber die falsche Richtung genommen und dann gerade noch den späten Zug erwischt. Alles in allem eine gute Erfahrung und noch bessere Vorbereitung wenn ich dann alleine unterwegs bin. In Chengdu war es mir dann zu heiss um richtig „Studieren“ zu können und so bin ich spontan nach Kunming weitergereist.

Dort angekommen lief alles wie am Schnürchen (sicher auch Dank meiner bereits bestehenden Kontakte). Wohnungssuche nach 3Tagen beendet. Mandarin-Lehrer-Suche nach wenigen Interviews beendet und damit „up and running“. Zu Beginn habe ich mit zwei Stunden Einzelunterricht pro Tag, Montag bis Freitag begonnen. Was sich als sehr interessant herausstellte, dass viele Sounds im Chinesischen den Sounds im Deutschen sehr ähnlich sind und damit eine Art Aussprach Tabelle Chinesisch (Pinyin) <-> Deutsch möglich ist (siehe auch Bild im Anhang). Stück für Stück habe ich dann neben der Aussprache auch begonnen einfache Phrasen zu lernen und diese im täglichen Leben zu verwenden. Wenn die Kommunikation noch nicht so klappt wird das Ganze aufgenommen und dann die Details und neuen Phrasen in der nächsten Stunde besprochen. Der Fokus liegt aktuell beim Verstehen, sprich jede Menge Konversation, unterschiedliche Dialekte und Sprachgeschwindigkeiten etc. In Kunming selbst wohne ich neben dem Green Lake Park relativ nahe des Stadtkerns. Der Park bietet die ideale Möglichkeit um Mandarin zu praktizieren, genauso wie der lokale Markt ums Eck. Lustigerweise gibt es jeden Donnerstag auch eine Englishcorner in der Nähe, die Möglichkeiten Leute kennenzulernen und die Sprache zu praktizieren sind damit endlos. Manchmal bin ich etwas müde und mache einen chinesischfreien Tag aber das geht schon.

Ich bin jetzt noch gut drei Wochen hier in Kunming, dann läuft mein Mietvertrag aus und ich werde etwas umher reisen. Danach muss ich China verlassen (alle 90Tage wegen Visa Restriktion) und ich werde für ein gutes Monat zurück nach Indonesien gehen bevor ich wieder nach China zurückkehre und dann meine eigentliche Chinareise starte. Wohin es genau geht is bis jetzt unklar aber das ergibt sich dann am Weg.

Ich hoffe es geht euch gut, hier ist alles bestens,
Max

Canyoning in Friaul im Mai 2016

Zwei lange Jahre hat es gedauert, aber meine Vision von 2014 wurde dann doch noch wahr. Canyoning in Friaul!

Letzten Sommer sprachen wir einen passenden Termin ab, und Keiner ließ lange auf sich warten. Flüge wurden gebucht, Ernst fand schnell die passende Unterkunft und dann hieß es wieder einmal Monate und Wochen zählen.

Diesmal waren wir dann 8 unerschrockene Canyonauten, die sich auf den Weg nach Friaul machten. Wenn „Mann“ und „Frau“ den ganzen Winter nicht unterwegs war und Entzugserscheinungen hat, kommt es schon mal vor, dass auf dem Weg nach Italien in Kärnten angehalten wird.

Eine kleine Vortour, zum warmlaufen sollte es sein! Naja, die Vorderberger Klamm war mit ihrem Wasserstand eher eine Herausforderung, als eine Vortour, aber Max, Basti und ich wollten es ja nicht anders. Spülen! Schleudern! Trocknen! Schön war es!

In Friaul angekommen ging es dann auch gleich mit der Planung der Touren los. Bei dem reichhaltigen Angebot an Schluchten, war es schwer zu entscheiden.

Welche Abenteuerspielplätze sollten wir nur wählen. Favarinis, Pissanda mit viel totem Tier, Lavarie die Seilfresserschlucht und Simon gingen gut von der Hand. Dann stand ein „Pausentag“ im Klettergarten an, bei dem es mehr ums Chillen ging, als ums Klettern.

Da eine kurze Schlucht nach einem Pausentag nicht reichte, mussten es dann gleich zwei an einem Tag sein. Agaviva und Gasparini ließen sich aber auch gut kombinieren.

An Tag 8 dann ein besonderes Schmankerl! Hätte ich doch bloß nicht ausgesucht! Max, Ernst und ich im Brezzi. Der Zustieg verlangte Ernst und mir alles ab. Steil,steil, steil….Heiß, heiß, heiß….. Zwischendurch wünschte ich mich zu dem Rest der Gruppe, die einen entspannten Pausentag machte. Die Not war aber schnell vorüber, als wir im kühlen Bach standen und die hart erarbeiteten Höhenmeter auf dem Weg runter genießen durften.

Am letzten Tag ging es dann in den Brussine. Immer wieder schön die Schlucht vor allem der Schlußabseiler und die Fellaquerung, die diesmal unkompliziert war.

Alles in Allem hatten wir eine sehr entspannte und lustige Zeit in Friaul. Die Tage vergingen wie im Flug. Mit vielen schönen Bildern im Kopf und einem breiten Grinsen im Gesicht freue ich mich auf die nächsten gemeinsamen Abenteuer in……………………

Steffi

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Anbei ein kurzer Überblick über die begangenen Touren mit Foto (von Max).

Vorderbergklamm:

Der Bach ist für erfahrene Canyonauten auch im Frühling empfehlenswert, wir hatten (wie auf den Bildern ersichtlich) etwas mehr Wasser aber keinen Probleme. Würde den Bach jederzeit wieder gehen, das nächste Mal allerdings orografisch rechts aufsteigen (und nicht links) und eventuell nicht als erste Tour in der Saison bei diesem Wasserstand 😉

Torrente Favarinis:

Immer wieder nett. Beim Zustieg gäbe es eine Varianten bei dem ersten verfallenen Haus schon den Abhang hinunter zu queren und dadurch etwa 30min Bachgelatsche zu sparen. Becken teilweise mehr Schotter als beim letzten Mal, nicht alle Sprünge möglich.

Torrente Pissanda:

Nachdem schwere Gewitter angesagt waren der richtige Bach für so eine Situation. Sprung zum Start, mehrere Rutschen, viele Abseiler und viel Getier. Unter anderem liegt aktuell ein Steinbock mit etwa 40cm Hornlänge in der Schlucht, imposant.

Rio Lavarie:

Der mittlere Zufluss des Rio Laverie hat im oberen Teil einen 20m und zwei 50m Abseiler. Beide 50m Abseiler sind sehr brüchig und haben frische scharfe Kanten, passt auf eure Seile auf! Im unteren Teil alles wunderbar wie gehabt.

Rio Simon:

Vom Simon wurden wir noch nie enttäuscht, auch diesmal Canyoning vom Feinsten. Becken sind teilweise etwas zugekiest.

Rio Agaviva:

Als Vortour zum Rio Carlo Gasparini ok, abwechselnd eng/offen/eng/offen. Rückweg benötigt ca. 20min Bachgelatsche.

Rio Carlo Gasparini:

Ideal kombinierbar mit Rio Agaviva da man direkt vom Ausstieg des einen in 10min zum Einstieg des anderen kommt. Wer ein zweites Auto am Parkplatz zwischen den beiden stehen hat kann sogar noch gemütlich Mittagsbrotzeit machen. Tour ähnlich wie Rio Agaviva, jedoch etwas sauberer, besser eingebohrt und länger. Am Ende seilt man in die Arzinoklamm und lässt sich dort etwa 200m treiben, bei unserer Begehung war das Wasser richtig schön und warm, ein wunderbares Erlebnis.

Rio Brezzi:

Zustiegsweg ist oben mit Taschentüchern markiert und führt bis auf 800m zur Hütte. Der Weg muss bereits vorher auf etwa 730m nach rechts durch das Gemüse in die Schlucht verlassen werden. Davor und danach befinden sich Abbrüche. Tour ist eine reine Abseilschlucht und eher für Schlechtwetter/Hochwasser geeignet. Hakensituation teilweise spärlich. Tour hat nach dem Wanderweg viele Abkletterpassagen und nur mehr 4 Abseiler, eventuell direkt den Wanderweg nehmen. Tourdauer von 2h wie in Cwiki angegeben nicht realistisch, eher 3-3,5h.

Rio Brussine:

Immer wieder schön. Eventuell beim Zustieg bereits etwas früher in den Bach queren um Bachgelatsche zu sparen. Die Fella Querung war diesmal ohne Seil möglich.

Weltreise, Cambodia

Der Kurztrip nach Cambodia hat gleich interessant angefangen. Beim Abflug aus Bangkok war das Flugverhalten nicht so wie üblich und die normale Routine wurde unterbrochen. Etwas später hat der Captain dann von technischen Problemen gesprochen und ich dachte noch, komisch, warum mach der das, könnte sich ja jemand unwohl fühlen wenn er das sagt. Ein Blick auf meinen Kompass hat dann komisch ausgesehen, irgendwie hat die Richtung in die wir geflogen sind nicht gestimmt, dann einige Minuten später war am Boden wieder Bekanntes zu sehen und wir sind wieder in Thailand gelandet. Was in der Anzeige simple als „Diverted to DMK“ beschrieben wurde war in Wirklichkeit ein durch Vögel verursachtes Triebwerksproblem. Wir haben dann etwa eine Stunde am Boden auf den neuen Flieger gewartet, dann lief wieder alles nach Plan wobei einige der Passagiere dann doch etwas gereizt waren.

In Phnom Penh angekommen klappte dann alles ganz gut. Die von anderen Reisenden berichteten Probleme wie TukTuk Abzocke oder DriveBy Handtaschendiebstahl sind mir nicht untergekommen. Ganz lustig geht es am Bankomaten zu wo man wechselweise Riel oder US Dollar angeboten bekommt. Der gelebte Wechselkurs ist 1USD=4000Riel wobei alles was teurer ist in USD bezahlt wird. Auch einige Blüten habe ich entdeckt und zurückgegeben, hier ist Vorsicht angesagt. Es ist heiß und staubig hier in Phnom Penh, das Essen ist mit 2-3USD pro Person gut und günstig. Nach einigen Tagen ging es dann mit dem lokalen Bus weiter nach Kampot im Süden. Warum die Wahl auf Kampot gefallen ist ist im Nachhinein schwer zu sagen. Die Idee war, dass es Nahe dem Meer kühler sein sollte und man die Touristen in Sihanoukville vermeidet.

In Kampot hat es dann gut gefallen. Es gab einen Fluss zum schwimmen (die Strände am Meer waren nicht so appetitlich), lokale Märkte, kleine „Berge“ und Essen in den verschiedensten Ausführungen. Ein üblicher Tagesablauf sah dann in etwa wie folgt aus. Gegen 7 aufstehen, entweder lokales Frühstück am Markt (süßes, fruchtiges Zeug 0,5$) oder Suppe an einem Straßenstand um 0,5-1$ oder westliches Frühstück wie Pancakes oder Toast mit Ei und Speck um 3-5$. Danach etwas unternehmen, zum Beispiel schwimmen am Fluss, die Umgebung erkunden, eines der vielen Caves besuchen, etc. Später gab es dann einen Snack und danach Siesta bis so gegen 3. Danach wieder am Fluss oder an einem der gemütlicheren Plätze eingekehrt und die frischen Früchte (0,25$), Kokusnüsse und leckeren Fruchtsäfte genossen. Später noch eine Erkundungsfahrt mit dem Scooter (3$/Tag) und danach Abendessen in einer der vielen Möglichkeiten (Seafood am Strandmarkt, Italienisch beim Expad-Italiano Straßenstand, Lokales Essen wie Reis und verschiedenste Variationen von Rind- , Huhn- und Schweinefleisch jeweils mit Gemüse in Suppen und gebratenen Varianten).

Einer der Ausflüge ging in den Bokor National Park. Bei der Fahrt dorthin konnte ich das Gefährt so richtig laufen lassen, die Einheimischen konnten mit Bergstraßen nicht so recht und die Strasse war in hervorragendem Zustand (wahrscheinlich eine der besten in ganz Cambodia). Dort angekommen war es herrlich erfrischend (auf rund 1000m mit leichtem Nebel) wenn auch etwas komisch. Viele der geplanten Hotels waren nur noch als Mauern oder Ruinen vorhanden. Oft findet man lustige Hinweisschilder, das 50$ Nicht-Essen-Hinweisschild hat glaub ich etwas mit den Tiegern zu tun die dort auch heimisch sind. Wir haben dann einen kleinen Trek in dem Jungel unternommen, Tieger und Schlangen aber (auf diesem Trek) nicht gefunden.

Zurück in Kampot haben wir dann die unterschiedlichsten Höhlen besucht und dabei dann doch die eine oder andere abenteuerliche Kletterei oder Orientierung mitgemacht, aber im Vergleich zu Sardinien war alles easy. In den Nischen in den Höhlen sind oftmals Altäre versteckt und auch jede Menge Fledermäuse konnten wir sehen. In Cambodia sieht man eine sehr kreative Verwendung von alten Autoreifen, sie werden als Mülltonnen umgebaut und sind an fast jeder Straßenecke zu finden. Eines Abend ist mit dann das heimische Essen zusehr abgegangen und ich habe lokalen Käse (gar nicht schlecht) mit Brot (sehr ähnlich französischem Baguette), Oliven und Wein genossen, lecker. Btw. ich freue mich schon wieder auf heimische Küche in wenigen Tagen. Beim Schwimmen im Fluss hatten wir dann eines Tages eine Überraschung erlebt. Zuerst war alles wie bisher, Wasserstand niedrig und geringe Strömung. Dann tönte eine Sirene für zwei Minuten und wir haben noch gerätselt was das jetzt wohl bedeutet und einige Minuten darauf hat dann das Wasser angefangen zu steigen und die Strömung hat auch zugenommen. Schnell haben wir unsere Sachen gepackt und alles in Sicherheit gebracht.

Aktuell bin ich für eine gute Woche in Thailand doch die weitere Reise geht zuerst zurück in die Heimat, dann Canyoning nach Italien und danach nach Chengdu. Dort werde ich mich wahrscheinlich für eine Weile niederlassen und versuchen dem Chinesisch (Mandarin) und besonders der neuen Laute und Aussprache etwas besser Herr zu werden.

Liebe Grüße aus Bangkok,
Max

Weltreise Indonesien, Inselhüpfen in den Molukken

Liebe Reisebloglesende!

Wie schnell doch die Zeit vergeht, so ist mein letzter Beitrag schon fast zwei Monate her. In der Zwischenzeit ist einiges passiert.

In Neuseeland hat sich in den letzten Wochen dann noch die Möglichkeit ergeben mehr private Canyoningtrips zu machen. Ich hab mir dann ein Seil organisiert und bin mit einigen Kollegen los um die Schluchten rund um Wanaka zu besuchen. Unterwegs haben wir dann weitere Canyonauten getroffen und so ging das dann weiter. Details siehe separater Blogeintrag. Queenstown selbst vermisse ich, vieleicht komme ich in der Hauptsaison wieder zurueck mal schauen, auch wenn ich mir nicht vorstellen kann dort dauerhaft zu leben.

Danach ging es in einem dann doch eher interessanten Flugablauf weiter nach Indonesien, konkret nach Jakarta. Zuerst Queenstown – Sydney, Wartezeit in Sydney, dann Sydney – Kuala Lumpur, Wartezeit in Kuala Lumpur und dann Kuala Lumpur – Jakarta. Gesamt war ich in 4 Zeitzonen und 31h unterwegs, ich glaube das naechste Mal werde ich dann doch den teureren Flug mit weniger Wartezeit nehmen.

In Jakarta war das Klima dann auf einmal ganz anders wie in Queenstown. Heis und schwuel, bzw. jeden Tag kurze Regenschauer. Der Plan war hier zwei Tage zu entspannen wobei mir das nicht ganz gelungen ist und ich dann doch eines Abends bis um 3 in der Frueh die Stadt erkundet habe. An meinem Geburtstag bin ich dann weiter zu den Molukken geflogen. Zuerst ging es in einer grossen Maschiene ganz normal dahin. Das Gepaeck wird hier noch via Hand am Rollfeld verladen, der Wagen mit Muskelkraft zum Terminal bewegt und dann das Gepaeck ausgegeben. Danach bin ich in eine kleine Probellermaschiene umgestiegen. Wir sind dann in einen Regen gekommen und es war laut und holprig. Im Landeanflug hat es dann nicht so geklappt wie es sollte und die Maschiene musste nochmals durchstarten, sehr zur Freude meiner Mitreisenden, auch mir war etwas mulmig zu Mute. Mit dem zweiten Landeanflug hat es aber dann geklappt und wir sind gelandet. Ich wurde dann von Bekannten abgeholt und zum Geburtstagsessen eingeladen.

In den nächsten Tagen hieß es das Inselleben zu genießen. Die Strände sind der Wahnsinn hier, weisser Sand solange das Auge reicht und ich habe auf der ganzen Insel bis jetzt nur 7 andere „Bullen“ getroffen (Bulle bedeutet Weisser im lokalen Sprachgebrauch). Essen ist gut und guenstig, Unterkunft nicht ideal aber ok und ich bin meist mit dem Moped unterwegs. Nach Indien ist das dann doch sehr entspannt hier. Das Wetter lässt es meist einmal pro Tag regnen aber mittlerweile macht mir das selbst am Moped nichts aus da ich wegen der Hitze dann eh in 20 Minuten wieder trocken bin (wie schnell man sich doch anpasst).

Danach habe ich die Insel gewechselt und bin von der kleinen Stadt wo ich vorher war in ein kleines Fischerdorf umgezogen und habe dort mit einer Familie gelebt. Wir hatten meist keinen Strom aber dafuer immer frischen Fisch. Manchmal gab es auch Huhn, so hatte ich die Ehre, nachdem wir den Hahn endlich überlistet und gefangen hatten ihn zu halten während wir den Hals durchgeschnitten haben. Habe mich dabei etwas mit Blut bekleckert aber zum Glück hat mein Gewand nicht allzuviel abbekommen. War dann doch lecker, so ein Hahn ähm Huhn.

Täglich sind wir dann zum Kokosnusswald spaziert um die Nüsse zu ernten. Ich habe dann gleich probiert einen Baum selbst zu erklettern was mit am ersten Tag aber noch nicht geglückt ist. Da ist dann doch etwas Technik erforderlich. Die Machete verwenden zum Tritte schlagen, mit der anderen Hand festhalten und dann weiter klettern und das ganze wiederholen. Am zweiten Tag ist es mir dann geglückt auch wenn meine Füße sehr geschmerzt haben und ich etwas zerschrammt und fertig war. Ich habe im Rucksack meine Kletterschuhe dabei, ich werde es auf jeden Fall nochmal mit Kletterschuhen probieren, ich glaube das fühlt sich wesentlich besser an den Füßen an.

Dann eines Nachts war großes Geschrei, eines der Hühner hat sehr lauf geschriehen, fast wie ein Todesschrei. Wie wir dann nachgesehen haben sitzt im Baum vor dem Haus eine grosse Schlange welche gerade das Huhn erlegt hat. Mir ist etwas mulmig zu mute, den anderen offensichtlich auch. Nun ist klar warum man des Nachts nicht alleine aus dem Haus gehen soll. Der Onkel des Hauses klettert dann mit der Machete auf den Baum um die Schlange zu erlegen. Es folgt ein etwa 10 Minuten lang ein Kampf … Ast auf dem die Schlange sitzt abhacken, auf Kopf der Schange einschlagen und versuchen den Kopf abzutrennen, Schlange rettet sich auf den naechsten Ast, Ast abhacken, Schlange geht zum Angriff ueber, in Sicherheit Bringen, erneut hochklettern, und so weiter und so weiter … den Onkel schlussendlich gewinnt. Ich bin froh dass ich nicht die Schlange erlegen musste.

Nachdem hier Englisch quasi bis auf „Hello Mister“ nicht gesprochen wird habe ich mit bereits einige Wortfetzen und Vokabeln merken koennen. Das meiste ist aber glaub ich eher in lokalem Dialekt als in Indonesisch, grundsätzlich aber eine leicht zu lernende Sprache im Gegensatz zu meinen Versuchen mit Mandarin zuvor in China.

Auf der nächsten Bootsfahrt war mit dann so richtig übel, die eigentliche offizielle Fähre ist wegen des Seegangs nicht gefahren. Dann haben die Lokals ein „Speed Boat“ organisiert. Die Konstruktion war nicht ideal, so sind die Abgase der Motoren direkt in die Kabiene gekommen und mir wurde schwindlig und schlecht. Ob das dann am Seegang lag oder am Kohlenmonoxid kann ich nicht sagen. Die kleinen Schiebeluken mussten wir dann wegen des Seegangs schliessen und hatte ich schon erwähnt, dass das Boot gut gefüllt war und die Motoren des öfteren ausgefallen sind? Alles in allem eine nicht so gute Erfahrung. Betreffend meiner Pläne ein kleiners Boot zu organisieren und damit selbst herumzuschippern hat sich das dann eher erledigt glaube ich. Der Grund dafür, wenn ich den Speed des kleinen Bootes anschaue plus der Sonne der ich ausgesetzt bin ist es die Zeit und den Trouble nicht wert und weit besser und auch günstiger für die größeren Überfahrten die Fähren zu nehmen und dann in den kleinen Inselgebieten gegebenenfalls ein Boot für einen Zeitraum oder die Überfahrt zu mieten. Bis jetzt bin ich in den kleinen Fischerdörfern immer willkommen gewesen, gerade wenn ich total abseits der Touristenrouten unterwegs bin, da sollte das kein Problem sein.

Meine nächste Reise geht fuer einen Abstecher nach Thailand wo ich gemeinsam mit Freunden einen Kurztrip unternehmen werde und danach geht es für ein Monat nach wahrscheinlich Cambodia (oder dann doch Laos oder Myanmar?), naeheres werde ich spontan am Weg entscheiden. Mitte Mai komme ich dann für einen speziellen Geburtstag und einen Canyoningtrip wieder nach Österreich bzw. Italien, ich freu mich schon.

Alle Liebe,
Max

Canyoning in Neuseeland

Ich bin leider in Neuseeland canyoningtechnisch nicht so intensiv herum gekommen wie das geplant war, eventuell sollte ich mal mit einer kleinen Gruppe einen Canyoningtrip nach Neusseland andenken. Die Canyons die ich begangen habe sind alle in der Gegend rund um Wanaka und Queenstown. Im Vergleich zu den Canyons welche ich bis jetzt begangen habe war in Neuseeland das Wasser doch deutlich frischer, der Zustieg oft mit viel Busch verbunden und der Canyon selbst oftmals falsch oder kaum eingebohrt. Das mit der Kombination das du im Nirgendwo bist, ohne GPS und PLB quasi aufgeschmissen macht das dann doch zu einem Abenteuer.

Canyoning ist in Neuseeland noch sehr jung, mit NZOIA ein Canyoningzertifikat vorhanden und auch ein erstes Canyoningfestival gab es bereits. Viele der Personen die ich in den Canyons getroffen habe verwenden Caving und oder Kajak Equipment. So gab es zum Beispiel bei einem Trip das Problem mit dem Hängenbleiben am Ast mit der Schwimmweste im Weißwasser ohne Kappgerät. Ist zum Glück glimpflich ausgegangen aber Kappgerät ist Pflicht und Schwimmweste hat im Canyon nichts verloren (bis auf Spezialfälle auf die ich gerne in einer persönlichen Diskussion eingehe). Eine Übersicht welche Canyons des öfteren begangen werden findet man hier http://www.kiwicanyons.org/legend/ und es gibt weiters auch bereits einen ersten Canyoningführer, siehe hier http://www.kiwicanyons.org/guide-book/. Viele potentielle Canyons sind noch unbegangen, teilweise befinden sich die Canyons auf Privatgrund und eine Genehmigung muss vorher eingeholt werden. Nicht zu vergessen, einige der Canyons sind DIDYMO infiziert( http://www.kiwicanyons.org/didymo/), das bedeutet nach jedem Trip muss das Material gesäubert, für eine bestimmte Zeit in einer Lösung eingelegt werden (hängt von der Lösung ab) und danach getrocknet werden.

Hier nun ein kurzer Kommentar zu Canyons die ich begangen habe. Mehr Informationen dazu sind auf Kiwicanyons.org bzw. im Canyoningbuch zu finden.

Cross Creek

Ein netter, offener und einfacher Canyon, Hauptcharakter gehen und springen. Wir haben dort gemeinsam mit dem lokalen Search and Rescue Team eine SAREX Übung gemacht. Ich war zu Beginn „Verletzter“ und hatte ein gebrochenes rechtes Bein. Später haben wir dann mit der Trage gearbeitet. Für mich das erste Mal, dass ich so etwas in einem Szenario durch den Canyon in den diversesten Rollen miterlebe. Der Canyon selbst hat ein sehr gutes Verhältnis Zustieg zu Abstieg und wird auch kommerziell begangen. Es ging einige kürzere Abseiler (ich glaube 20-30m war das Maximum) und einige tolle Sprünge. Gerade im unteren Bereich geht es Schlag auf Schlag. Alles in allem eine nette Halbtagesgeschichte wenn man schon mal am Haas Pass ist (Start typischerweise von Wanaka). Aktuell habe ich dazu leider keine Bilder, ich hoffe die bekomme ich dann später noch.

Leaping Burn

Im Rahmen des Festivals haben wir den Leaping Burn Max gemacht, eine ganz nette Tour auf Privatgelände in der Nähe von Wanaka. Verhältnis von Zustieg zu Trip ist ok, wenn auch der Trip viel zu schnell schon zu Ende war. Es wechseln sich Abseiler (ich glaube bis zu 40m) mit Sprüngen ab, Hauptcharakter sind Abseiler. Zum Abschluss gibt es einen netten 12-13m Sprung in ein großes Becken. Auch hier fehlen mir aktuell die Bilder welche ggf. nachgereicht werden.

Imp Grotto

Etwas weiter weg vom Haas Pass in Richtung Westküste ist Imp Grotto. Ein sehr kurzer Trip mit Hauptcharakter Abseilen. Start mit einem netten Sprung, vielleicht 8-10m. Danach folgen einige Abseiler, Höhepunkt ist kurz vor Schluss ein 40m Abseiler im Wasser. Gegeben der Langen Anfahrt ist diese Tour nur in Kombination mit den anderen trips in der Umgebung lohnend. Hier einige Bilder.

Robinson Creek

Einer der wohl am meisten begangenen Canyons in der Gegend, eine nette Halbtagestour. Ist vom Zustieg zu Zeit im Canyon lohnend und bei mehr Wasser sicher spaßig. Es wechseln sich kleine Sprünge und Abseiler ab. Es gibt einen offenen Teil bevor es eingeschnitten wird, ein eindrucksvoller Wasserfall mit vielleicht 30m stellt den Höhepunkt dar. Liegt gleich neben Cross Creek, so eine nette Kombination der beiden. Hier einige Bilder.

Wilson Creek

Die angebliche Top Tour in der Umgebung. Der Zustieg dauert bereits über eine Stunde und ist mit Orientierungsproblemen und einem steileren Abstieg zum Canyon verbunden. Der Trip selbst ist eindrucksvoll aber dann doch nichts wirklich besonderes (ich weis, ich weis, Tessin, Friaul und co. legen die Latte hoch). Bei unserer Begehung war der Wasserstand niedrig und wir hatten keinerlei auch nur ansatzweise Wasserprobleme. Ich hätte gerne den Julie Pool bei mehr Wasser besucht. Hauptcharakter Abklettern und gehen gefolgt von Abseilen und Springen in einer sehr eindrucksvollen Kulisse, hier einige Eindrücke.

Zig Zag Creek

Den Zig Zag am selben Tag wie den Wilson zu machen war eine nicht so gute Idee. Hautgrund dafür war der Zustieg. Zwei Stunden Buschbasching vom feinsten und ich war müde und kaum geschlafen (Dank Base Wanaka), hatte weder eine lange Hose noch ein Tshirt an, die Stimmung war wie wir dann etwas gedrückt und wie wir endlich im Canyon waren, besser. Die Tour ist eine tolle Abseilpiste im Wasser, auch bei mehr Wasser machbar und toll. Abseiler bis zu 60m teilweise flacher teilweise fast vertikal gemixt mit Gehgelände und kleineren Sprüngen. Die Absicherung ist an manchen Stellen nicht ideal. Wenn der Zustieg nicht wäre oder jemand sich die Mühe macht und das Gebüsch stutzt dann doch eine nette Tour. Verhältnis von Zustieg zu Trip nicht lohnend. Highlight ein 60m Wasserfall, hier einige Bilder.

Stewarts Creek

Mit Abstand der anspruchsvollste und beste Trip den ich bis jetzt in Neuseeland gemacht habe. Zustieg war nicht ganz so kompliziert und auch nicht so dicht wie angenommen. Nach knapp 3h erreichten wir den Bach. Zuerst konnten wir überhaupt keine Sicherungen finden und mussten Bäume, Gebüsch, Steine und uns selbst als Ankerpunkte verwenden, später dann konnten wir manchmal einen Haken finden, oft an der falschen Stelle platziert und damit beim nächsten Hochwasser potentiell weg. Zu unserem Glück war bei unserer Begehnung niedriger Wasserstand, ansonsten wäre oftmals das Erreichen potentieller Sicherungen oder abenteuerlichen Abkletterpassagen nicht ohne zusätzliche Sicherung möglich gewesen. Hauptcharakter der Tour war Abseilen, gefolgt von teilweise sehr technischen Sprüngen. Beides in grosser Menge vorhanden, mit wenig Gehgelände dazwischen. Laut Beschreibung war der größte Wasserfall 30m, wir waren aber froh unsere 2x40m + 1x60m zu haben. Sollte jemand eine potentielle Begehung planen würde ich empfehlen Bohrmaschine und mindestens 20 Haken plus Seilreste mitzubringen. Der Canyon ist im Buch nur grob beschrieben, ich habe eine weitere Beschreibung der Begehung mit mehr Informationen hier gepostet: http://www.kiwicanyons.org/stewarts-creek-v4a3iv/ Leider hat meine neue Kamera beim Wilson Trip etwas Wasser abbekommen, so habe ich von diesem Trip keine Bilder.